FUSO eCanter: Daimler bringt erste Elektro-LKWs nach London
Daimler Trucks übergibt vollelektrischen 7,5-Tonner an DPD, Hovis und WIncanton zum Test in Großbritannien / Leicht-LKW fährt vollelektrisch mit Reichweite von 100 Kilometern
Daimler Trucks hat jetzt die ersten vollelektrischen FUSO eCanter an Kunden in Großbritannien übergeben. In Deutschland wird der FUSO-LKW u.a. von DHL getestet (Cleanthinking berichtete). Daneben ist der eCanter auch in New York und Tokio in den Markt eingeführt worden. Das Elektrofahrzeug ist ein Leicht-LKW bis zu 7,5 Tonnen, das vollelektrisch fährt.
In London übergab Daimler Trucks den eCanter an den Kurierdienst DPD, das Logistikunternehmen Wincanton sowie den Backwarenhersteller Hovis. Alle drei Unternehmen starten jetzt mit neun eCanter-Fahrzeugen in ihren Flotten zum Dauertest. Die Fahrzeuge haben eine Reichweite von rund 100 km und kommen im urbanen Verteilerverkehr in und um London zum Einsatz. Mehr als 90.000 bereits absolvierte Kilometer in Alltagstests stellen sicher, dass die Kunden in Großbritannien wie in anderen Märkten auch ein zuverlässiges und wirtschaftliches Fahrzeug bewegen können.
Mit dem weltweit ersten serienmäßig hergestellten vollelektrischen Leicht-LKW reagiert Daimler Trucks auf das kontinuierlich steigende Bedürfnis nach emissionsfreiem und geräuscharmem innerstädtischen Verteilerverkehr.
- DPD ist ein internationaler Kurierdienst, der in über 200 Ländern täglich 4,8 Millionen Sendungen ausliefert. In Großbritannien beschäftigt DPD über 6.000 Mitarbeiter und bewegt 2.340 Fahrzeuge. DPD wird für einen ersten Zeitraum von zwei Jahren zwei FUSO eCanter einsetzen.
- Wincanton PLC ist Großbritanniens größter Logistikdienstleister und beschäftigt rund 17.500 Mitarbeiter an mehr als 200 Standorten. Das Unternehmen plant, in seiner Flotte fünf FUSO eCanter Lkw einzusetzen.
- Hovis ist ein Backwaren-Unternehmen mit Sitz in High Wycombe. Es beschäftigt rund 3.200 Mitarbeiter in Großbritannien. Hovis startet mit zwei FUSO eCanter LKW.
Der FUSO eCanter wurde von der Daimler-Tochter Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corp. (MFTBC) entwickelt. Die Produktion für die Märkte Europas und der USA erfolgt in Tramagal (Portugal). Die FUSO LKWs für Kunden in Asien kommen aus dem MFTBC-Werk in Kawasaki. Nach seiner globalen Markteinführung im September 2017 in New York gingen erste eCanter an Unternehmen wie UPS in den USA, Yamato und 7-Eleven in Japan sowie DHL, DB Schenker, Rhenus und Dachser in Deutschland.
eCanter Hochvolt-Batterien mit jeweils 13,8 kWh
Der FUSO hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen und je nach Aufbau und Einsatzgebiet eine Ladekapazität von bis zu 4,5 Tonnen. Der elektrische Antriebsstrang des Fahrzeugs umfasst sechs Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien mit je 420 V und 13,8 kWh. Er liefert mit einen Permanent-Magnet-Motor 129 kW (180 PS) über ein Eingang-Getriebe an die Hinterachse. Eine Batterieladung ermöglicht eine Reichweite von rund 100 Kilometern. Diese Reichweite übersteigt üblicherweise die im leichten Verteilerverkehr pro Tag zurückgelegte Distanz.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Ein Lkw mit einer Batterie von 13,8 kWh soll 100 km elektrisch weit fahren, das kann ich nicht glauben. Meine kleine Zoe braucht im Durchschnitt 15 kWh auf 100 km. Bitte überprüfen sie mal die Fakten.
Hallo Frank,
Sie haben natürlich Recht. Verbaut sind drei bis sechs Batteriepacks à 13,8 Kilowattstunden, nicht eines.
Steht allerdings auch so im Artikel: „Der elektrische Antriebsstrang des Fahrzeugs umfasst sechs Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien mit je 420 V und 13,8 kWh“. Wahrscheinlich hat die Zwischenüberschrift für Verwirrung gesorgt, die habe ich etwas angepasst.
Herzliche Grüße aus Leipzig, Martin Jendrischik