In London tun sich gewaltige Dinge in Sachen Elektroauto – nicht nur, weil Taxen sauberer werden. Auch im Bereich Car-Sharing ist mächtig Bewegung drin. Der Anbieter Zipcar, der in der Großstadt 200.000 Kunden hat, setzt dabei jetzt auf den e-Golf. 325 Stück sollen insgesamt nach London kommen – die ersten 100 bereits ab Juli. Das berichten viele englischsprachige Medien übereinstimmend.
Die Elektro-Golfs sollen dem Flex-Service von Zipcar angehören – damit können sie von Kunden flexibel genutzt und nach Gebrauch geparkt werden. Die Buchung erfolgt über die Zipcar-App. Gerade für Geschäftsreisende etwa aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Angebot hoch interessant, um die berühmte letzte Meile zurück zu legen oder für einen Trip ins Landesinnere ein passendes Auto zu mieten.
Mit 325 Elektroautos von Volkswagen schafft Zipcar die größte E-Flotte des Landes. Alison Jones von Volkswagen UK betont, die Zipcar-Kunden suchten nach Alternativen zum Besitz eines Autos. Mit dem Angebot vereine man das Beste aus zwei Welten: Den On-Demand-Service mit emissionslosem Fahren in London.
Zipcar ist bereits in mehr als 500 Städten mit seinem Service aktiv. Bislang allerdings ohne Fokus auf alternative Antriebe. Womöglich ändert sich das nun mit der ersten Elektroauto-Flotte.Für Volkswagen ist die Bestellung aus London ein Großauftrag: Das Unternehmen hatte kürzlich die Tagesproduktion von 35 auf 70 Einheiten verdoppelt.
e-Golf mit 200 Kilometer Reichweite attraktiver
Der e-Golf ist seit dem Batterie-Upgrade auf jetzt 35,8 Kilowattstunden mit einer Reichweile von ca. 200 Kilometern deutlich alltagstauglicher geworden. Wie Zipcar das Problem des Aufladens der Fahrzeuge lösen will und was ein Tag mit dem e-Golf in London kosten wird, ist noch nicht bekannt. Solange die Autos nicht autonom zu ihrer Ladestation fahren, ist das flexible Abstellen sicherlich eine Herausforderung.
Mit dem Clean Air Programm strebt die britische Hauptstadt nach sauberer Luft. Autos werden zunehmend ausgesperrt, die Transportmöglichkeiten hingegen flexibler. Mit Zipcar als nun teilweise elektrischer Flottenbetreiber wird Transport as a Service sich wieder ein Stück mehr durchsetzen. Interessant auch: Vom Flughafen Heathrow wird eine große Flotte des famosen Jaguar I-Pace zur Fahrt in die City angeboten. Gut so.
Mehr zum Zipwagen gibt es auch hier.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.