Elektroauto oder Kabinenroller? Nein, ein Segway zum Sitzen!
Cleantech & Mobilität News / USA. Kalifornien bietet in Sachen alternative Antriebe immer wieder Überraschungen. Neben dem begehrten Tesla sollte dort auch der Aptera produziert werden. Dieser ist derzeit allerdings etwas in der öffentlichen Versenkung verschwunden. Mit der Firma Lit Motors steht jedoch bereits ein anderes, visionäres Unternehmen in den Startlöchern, das mit einer Art Kabinenroller „C-1“ ab 2014 auf den Markt kommen will. Das „rollende Smartphone“ wie das Gefährt liebevoll beschrieben wird, ist auf die Bedürfnisse urbaner Mobilität ausgerichtet: Wendig, klein, spaßig und halbwegs komfortabel. Es verbindet die Freiheit eines Motorrades mit dem Komfort und der Sicherheit eines kleinen Autos.
Der Antrieb erfolgt über einen Elektromotor, allerdings ist es das erste Auto, dass sich selbst ausbalanciert. Die gyroskoptische Stabilisierung erinnert an den Steh-Roller Segway, bei dem man sich in die jeweilige Richtung lehnen muss, um vorwärts zu kommen oder sich im Kreis zu drehen. Der C-1 verfügt ebenfalls nur über zwei Räder und soll als Elektroauto oder Kabinenroller fungieren. Die Reichweite soll bei stolzen 240 bis 354 Kilometern pro Akkuladung liegen. Ob die Höchstgeschwindigkeit wirklich 120 oder gar 193 km/h betragen wird, ist nicht überliefert – dann sollte es vielleicht eine eigenständige Rennserie für das Gefährt geben… Für den Stadtverkehr dann doch recht ungeeignet.
Weitere Eindrücke vermittelt das Video von Lit Motors:
Das Auto von Lit Motors soll zwei Personen Platz bieten, wobei zumindest die zweite Person direkt hinter der ersten Person sitzt und die Beine links und rechts neben dem Vordersitz mit kaum vorhandener Bewegungsfreiheit platzieren muss. Anders als beim Motorrad erfolgt diese Position halb sitzend, halb liegend – und nach Außen gibt es durch die Überdachung keine Möglichkeit, einmal eine andere Position einzunehmen. 2014 soll das Elektrofahrzeug für ca. 12.600 Euro umgerechnet auf den Markt kommen.
Neben dem C-1 will das Unternehmen auch einen Cargo Scooter entwickeln (siehe Foto):
Zurück zum C-1 von Lit Motors: Ob aus dem Prototyp wirklich ein Fahrzeug der Zukunft werden kann, muss die Zukunft erweisen. Das vollmundige Sicherheitsversprechen muss sicherlich auch weiteren Tests standhalten. Von Interesse ist aber sicherlich noch die markante Innenausstattung: Im Lenkrad verbirgt sich ein Display mit Internetanschluss, das u.a. navigieren und Wetterdaten anzeigen können soll.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.