Französischer Elektro-Kleinwagen aus dem PSA-Konzern kommt im Herbst 2019 mit großer Reichweite auf den Markt – Preise, Reichweite, Bilder, technische Daten und Lieferzeit des PSA-Elektroautos Peugeot e-208.
Es ist eine Weltpremiere auf dem Auto-Salon in Genf im März 2019, die nicht nur mit viel elektrischer Spannung erwartet wird, sondern vor allem den markt für kompakte Elektroautos gehörig durcheinander wirbeln dürfte. Der PSA-Konzern, zu dem mittlerweile auch Opel gehört, verspricht beim Peugeot e-208 eine stattliche Reichweite von 340 Kilometern. Stimmen Preis, technische Daten und Lieferzeit, könnte der kompakte Sportler ausgesprochen erfolgreich werden.
Der PSA-Konzern ist nicht unerfahren, was die Entwicklung und den Verkauf von Elektroautos angeht: Aber so richtig zünden wollten die bisherigen E-Modelle wie der Citroen C-Zero, der Peugeot iOn oder auch der damals noch nicht zum Konzern gehörende Opel Ampera-e nicht. Preise galten als zu hoch, Reichweiten als zu gering, die Qualität insgesamt erschien fragwürdig.
Mit dem Peugeot 208, den PSA auch als Diesel- und Benzinvariante neu auf den Markt bringt, beginnt des Elektromobilitäts-Zeitalter für den französischen Konzern so richtig. Denn: In Zukunft soll es von jedem Auto auch eine Elektroversion gegen. Eine entsprechende Plattform, auf der auch bereits der Peugeot e-208 basiert, ist nun am Start. Diese ermöglicht niedrigere Preise bei gleichzeitig verbesserter Reichweite.
Reichweite des Peugeot e-208
Mit der erstaunlichen Reichweite von 340 Kilometern (WLTP) auf Basis einer 50-kWh-Batterie lässt Peugeot nun bereits im Vorfeld der Weltpremiere des kleinen Elektroautos aufhorchen. Ist die Reichweite real, kommt der Peugeot zirka 109 Kilometer weiter als der VW E-Golf, der in Dresden vom Band läuft.
Hierbei zeigt sich die Überlegenheit der vom PSA-Konzern entwickelten CMP-Plattform gegenüber dem VW-Pendant. Allerdings war der E-Golf für Volkswagen mehr ein Übergangs-Fahrzeug bis die neue ID-Plattform marktreif ist. Das erste Elektroauto soll mit dem VW ID.3 demnächst vorgestellt werden. Hoffnung gibt es damit auch für Opel-Fans: Denn auch die kommenden Elektroautos der beliebten Marke sollen über die CMP-Plattform zu Verkaufsschlagern werden.
Die Batterie des Peugeot e-208 ist im Unterboden untergebracht und kann mit bis zu 100 Kilowatt schnellgeladen werden. Damit macht Peugeot auch hier einen beachtlichen Schritt nach vorn – der e-208 kann damit in 30 Minuten 80 Prozent Energie tanken, also in 30 Minuten in den allermeisten Szenarien vollgeladen werden.
Ist keine Schnelllade-Infrastruktur verfügbar, dauert die volle Ladung ungefähr acht Stunden an einer gewöhnlichen Ladestation in der heimischen Garage. Je nach Variante ist der Peugeot e-208 in zirka 8 Sekunden auf Tempo 100 – auch das kein schlechter Wert in den technischen Daten des neuen Elektroautos.
Ist der Elektro-Franzose damit langstreckentauglich?
Für einen Trip von Hamburg nach München müssen also rechnerisch nur noch 2 Ladestopps à 30 Minuten eingeplant werden – und das mit einem Kleinwagen, der vorwiegend für den Stadtverkehr entwickelt wurde. Damit fehlt dem sportiven Franzosen zur Alltagstauglichkeit nichts mehr. Denn in den allermeisten Fällen sind die Fahrten mit einem Elektroauto eher kurze oder mittellange Strecken – die Langstrecke wird mit dem Peugeot eine Ausnahme bleiben.
Betrachtet man das Peugeot-Elektroauto etwas näher, fällt einem auf, wie sportlich und dynamisch das Auto wirkt. Im Vergleich zum vorherigen 208er ist das neue Fahrzeug um acht Zentimeter gewachsen und vier Zentimeter tiefergelegt worden. Die Sportlichkeit drückt sich dazu auch in weiteren, optischen Details aus: je nach Blickwinkel wechsel das Fahrzeug an der Frontpartie seine Farbe.
Im Innenraum kein Unterschied zum Verbrenner
Je nach Ausstattungsvariante, wächst der Monitor im iCockpit des Autos auf bis zu 10-Zoll und ist natürlich als Touchscreen ausgestattet. Dabei unterscheidet sich der e-208 im Innenraum kaum von seinen Verbrenner-Kollegen. Einen ersten Blick in den aufgeräumten Innenraum kann man hiermit riskieren:
Assistenzsysteme gehören heute auch im Kleinwagen-Segment zum Standard. Diese Erwartungen erfüllt das Fahrzeug mit und will damit den Weg zum halbautonomen Fahren ebnen. Dazu gehören ein automatischer Geschwindigkeitsregler mit Stauassistent, ein Spurpositionierungssassistent, ein Spurhalteassistent, eine vollautomatische Einparkhilfe und zahlreiche weitere.
Preis und Verfügbarkeit des Kleinwagens
Dafür, dass die jetzt verfügbaren Informationen über den Peugeot e-2018 nur der erste Schritt zur Vorstellung des neuen Elektroautos waren, hat der PSA-Konzern bereits jede Menge genannt und auch mit den vielen Fotos viele Eindrücke geliefert. Eine zentrale Information hält Peugeot allerdings als gut behütetes Geheimnis noch bis Anfang März: Was der Peugeot e-208 letztlich kosten wird.
Bei der Verfügbarkeit sieht es ein bißchen besser aus: Ab Herbst 2019 besteht eine Chance, den Elektro-Kleinwagen mindestens bestellen zu können. es bleibt zu hoffen, dass PSA aus den Erfahrungen etwa von Kia mit dem e-Niro und Hyundai mit dem Kona gelernt hat – und die Produktionskapazitäten nicht zu niedrig ansetzt. Denn erst gestern machte die Meldung die Runde, dass die Lieferzeit des e-Niro auf mindestens zwölf Monate verdoppelt wurde – und beim Hyundai Kona sieht es nicht grundlegend besser aus.
Dienstleistungen rund um den Elektro-Peugeot
Elektroauto-Bauer wie der PSA-Konzern müssen sich auch immer deutlicher zu Mobilitätsdienstleistern entwickeln. Sie müssen ihre Kunden über unterschiedliche Lade-Standards wie CHAdeMO und CCS aufklären und im Wust der Stecker den Durchblick behalten. Peugeot bietet mit Easy-Charge eine Dienstleistung an, die den Kunden den Zugang zu den verschiedenen Lademöglichkeiten erlauben soll.
Dazu bietet Peugeot verstärkte Steckdosen, Wallboxen, Smart Wallboxen und viele weitere Zuebhörteile an. Ein Serviceteam steht ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite. Über Free2Move Services schließtlich erhält der Kunde einen Ladepass, der ihm in Europa den Zugang zu einem Netzwerk von mehr als 85.000 Ladestationen ermöglicht. Der Kunde erhält Informationen zu den Stationen wie Entfernung, Ladegeschwindigkeit und Preis. Das Navigationssystem führt ihn zu der ausgewählten Station.
Rund um die Weltpremiere des Peugeot e-208 im März auf dem Genfer Autosalon dürfen wir also gespannt sein, wie das Elektroauto dann beim Fahren aussehen und sich vor allem während des Fahrens anfühlen wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.