Elektrobus in Serie: Erster eCitaro stromert durch Hamburg

Daimler liefert ersten, in Deutschland entwickelten und produzierten Elektrobus eCitaro an Hansestadt Hamburg aus / Serienfertigung gestartet

Der 15. November 2018 ist ein besonderer Tag. Denn seit heute gibt es Elektrobusse aus deutscher Entwicklung und Fertigung in Serie zu kaufen. Der eCitaro von Daimler ist ein Vorreiter und macht deutschen wie europäischen Städten Hoffnung auf sauberere Luft. Das Elektrobus-Potenzial ist gewaltig: Allein in den kommenden 2 bis 3 Jahren wollen Deutschlands Städte 3.000 Elektrobusse bestellen. Im ÖPNV gibt es rund 40.000 Busse, die allermeisten mit Dieselmotoren.

Es ist der bislang größte Einzelauftrag eines deutschen Verkehrsbetriebes für den Elektrobus-Kauf: Die Hamburger Hochbahn AG hat 20 Busse vom Typ eCitaro bestellt und ist in eine enge Kooperation mit Daimler rund um saubere Mobilität mit elektrischem Antrieb eingestiegen. Der erste eCitaro, der heute an die Hamburger Verkehrsbetriebe ausgeliefert wurde, ist also ein Vorbote für das, was sich in den kommenden Jahren bewegen wird.

Die Elektromobilität wird sich in vielen Bereichen mit exponentiellen Wachstumsraten durchsetzen – nicht in allen Sektoren der Mobilität, weil längst nicht alle Fragezeichen der Technologie und im Hinblick auf die Infrastruktur beseitigt sind. Aber in vielen Bereichen, in denen die leisen und effizienten Elektromotoren in Kombination mit rasant besser und preisgünstiger werdenden Batterie-Systemen ihre Stärken ausspielen können.

Schon heute errechnen Experten, dass die Investitions- und Betriebskosten von einem Elektrobus über den gesamten Zeitraum seiner Nutzung günstiger sind als die eines deutlich günstigeren Dieselbusses. Das hängt heutzutage noch von der Art der Nutzung, von den gefahren Strecken und vom Elektrobus selbst ab. Aber der „Tipping Point“, an dem es für immer mehr Verkehrsbetriebe günstiger wird, auf Elektromobilität umzusteigen, steht unmittelbar bevor.

Bislang fehlte der Elektrobus aus Deutschland

Bislang fehlte aber das Angebot von Herstellern aus Deutschland – was Kommunen den Kauf und dem Staat die Förderung der Investitionskosten erheblich erleichtert. Das hat sich heute nun mit dem eCitaro grundlegend geändert. Darüber, wie viele Bestellungen Daimler Buses für den Elektrobus bereits erhalten hat, macht der Autokonzern derzeit keine Angaben. Mit der Aufmerksamkeit durch den Serienstart und dem wachsenden Druck, die Luft in den Städten sauber bekommen zu müssen, dürfte die Nachfrage aber nicht gering sein.

Technisch gesehen hat der eCitaro ein paar Besonderheiten, weshalb er sich von den Fahrzeugen anderer Anbieter wie BYD oder Solaris unterscheidet. Das Thermomanagement reduziert den Energieverbrauch und erhöht damit die Reichweite. So übernimmt zum Beispiel eine energiesparende Wärmepumpe die Beheizung des Innenraums und die wärmeabgebenden Komponenten sind miteinander vernetzt. Die Batterien werden kontinuierlich bei der ‚Wohlfühltemperatur‘ gehalten – das dürften

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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