ELO Mobility arbeitet an deutschem Wasserstoff-Bus

Dr. Henning Heppner will mit seinem Team von ELO Mobility modularen Wasserstoff-Bus „Made in Germany“ auf den Markt bringen

Mit dem rasanten Erfolg des Wasserstoff-Zuges Coradia iLint und den Ankündigungen etwa von Hyundai und Nikola Motors, Brennstoffzellen-LKW auf den Markt zu bringen, gewinnt das Wasserstoff-Thema zunehmend an Dynamik. Auch den eCitaro soll es bald mit einer Brennstoffzelle als Range Extender geben – und die Niederländer von van Hool setzten ebenfalls auf die Brennstoffzelle. Jetzt wird bekannt, dass ein deutsches Cleantech-Startup namens ELO Mobility an einem Wasserstoff-Bus für Städte arbeitet, wie Eurotransport berichtet.

Dr. Henning Heppner leitet ELO Mobility und arbeitet an Wasserstoff-Bus

ELO Mobility hat ein Team aus Ingenieuren zusammengestellt, die von Berlin aus, den Wasserstoff-Bus entwickeln sollen. Dieser Stadtbus mit Brennstoffzelle entsteht in Zusammenarbeit mit Partnern wie dem niederländischen Cleantech-Unternehmen HyMove, WS Consulting aus Augsburg oder dem Fraunhofer IVI mit Sitz in Dresden. Hinter dem Unternehmen steckt unter anderem der Geschäftsführer Dr. Henning Heppner. Heppner hat bereits mehrere Start-ups gegründet – so zum Beispiel „Ebee Smart Technologies“, „Palmetto“, „EV Charging Infrastructure“ oder Greenbox Global Holding GmbH auf dem Euref Campus in Berlin.

Interessant dabei: Verkehrsbetriebe, die sich für den Wasserstoff-Bus entscheiden, sollen auf verschiedene Fahrzeuglängen und unterschiedliche Energiespeichersysteme zurückgreifen können. So soll auf lokale Betriebsanforderungen reagiert werden. Bei Batteriebussen arbeitet ELO Mobility etwa mit dem finnischen Elektrobus-Hersteller Linkker Oy zusammen, der unlängst einen Elektrobus-Auftrag für Kopenhagen gewonnen hat.

Bislang sind Brennstoffzellenanwendungen in längeren Bussen eine Rarität. Daher kann das modulare Konzept für viele Verkehrsbetriebe durchaus von breitem Interesse sein. Wie genau die Modularität aber aussieht, bleibt bislang vage – möglicherweise geht es um kleine und größere Batterien, die zum Abdecken zusätzlicher Bedarfe genutzt werden. Die Niederländer von van Hool sind hier bislang vorne dabei.

Wasserstoff-Bus: Hohe Nachfrage weltweit

ELO Mobility ist mit seinem Konzept in der Branche bereits mehr als gefragt: Kein Wunder, sind doch bislang erst knapp 100 Elektrobusse auf Deutschlands Straßen unterwegs – dafür laufen viele Ausschreibungen und sie viele Förderanträge ausgestellt worden, die zeitlich befristet eingelöst werden müssen. Der Druck, nun liefern zu können, ist für BYD, Daimler oder Solaris immens.

Die Nachfrage weltweit ist hoch. Alle Beteiligten möchten die Fahrzeuge aber nicht nur international, sondern auch im deutschen ÖPNV im Einsatz sehen. Das Projekt ist für unseren Industriestandort eine besondere Chance.

André Stephan, Head of Business Development von ELO Mobility.

Die ersten Auslieferungen vom modularen Wasserstoff-Bus von ELO Mobility sollen 2021/22 erfolgen. Dann könnte es sogar mehr als einen entsprechenden Bus „Made in Germany“ geben. Daimler plant, den eCitaro in der dritten Generation auch als Elektrobus mit Brennstoffzelle als Range Extender anzubieten.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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