Mit der aus der Abwärme von Gasmotoren gewonnenen Energie können 25.000 Haushalte versorgt werden
Das Cleantech-Unternehmen Orcan Energy hat im asiatischen Myanmar zusammen mit dem Partner-Unternehmen VPower einen Kraftwerkspark mit einer Leistung von 90 Megawatt aufgebaut, der aus 70 Organic Ranking Cycle (ORC)-Modulen besteht. Diese Module sind prädestiniert für die Wandlung von bislang verpuffender Abwärme in erneuerbaren Strom. Die im Projekt generierte Energie reicht für die Versorgung von 25.000 Haushalten.
Die 70 sogenannten „efficiency PACKs“ wurden mit 70 Gasmotoren zu je 1.5 Megawatt zur Stromerzeugung gekoppelt, um aus deren Abwärme zusätzliche, emissionsfreie und günstige elektrische Energie zu erzeugen. Der gewonnene Strom wird direkt in das regionale Stromnetz eingespeist. Die VPower Group konnte mit dem deutlich wirtschaftlicherem und saubererem Kraftwerkspark aus Gasmotoren und efficiency PACKs die Ausschreibung des Betreibers gewinnen.
Der Betreiber vor Ort verbraucht so deutlich weniger Gas und produziert mehr Strom. Die 70 installierten efficiency PACKs produzieren insgesamt 40 Gigawattstunden Strom pro Jahr aus der Abwärme der Motoren und damit genug Elektrizität um rund 25.000 Haushalte vor Ort mit Strom zu versorgen. Somit ziehen alle Parteien aus dieser Win-Win-Situation einen Vorteil.
Die ORC-Technologie von Orcan Energy funktioniert in ähnlicher Weise wie traditionelle Dampfturbinen: Thermische Energie wird in mechanische Energie und mit einem elektrischen Generators in elektrische Energie umgewandelt. Im Vergleich zur traditionellen Dampfturbine, die als Arbeitsmittel Wasserdampf verwendet, wird bei der ORC-Technologie ein organisches Arbeitsmittel mit niedrigerem Siedepunkt eingesetzt.
Orcan Energy fertigt seine efficiency PACKs in Serie und greift bei der Produktion ausschließlich auf bewährte Standardkomponenten zurück. Dadurch sind Orcan Energy-Produkte deutlich günstiger als ORC-Anlagen anderer Anbieter und zeichnen sich durch einen stabilen und wartungsarmen Betrieb der Lösungen aus.
Mikro-Dampfturbine von Orcan mit Potenzial
Die Mikro-Dampfturbine von Orcan Energy kann überall dort eingesetzt werden, wo Abwärme entsteht – wie in Myanmar etwa bem Betrieb von Gasmotoren zur Energieerzeugung oder bei Biogasanlagen, in Chemiefabriken oder Brauereien. Auch Lastwagen und Schiffe können theoretisch als Abwärme-Quelle für die ORC-Technologie dienen.
Überall können die Mikro-Dampfturbinen zur nachhaltigen Verbesserung der Energieeffizienz beitragen – die Technologie von Orcan Energy ist daher unbedingt eine Technologie der Energiewende, die insbesondere den Gedanken der dezentralen Energieversorgung stärkt
In Europa hat Orcan Energy bereits mehr als 00 Anlagen verkauft, ohne den großen Durchbruch zu erreichen. Im vergangenen Jahr stieg ein chinesischer Investor vom Cleantech-Unternehmen ein – das Projekt in Myanmar ist sozusagen der Startschuss für die Asien-Offensive des Münchener Unternehmens.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.