Die Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien ist Schwankungen unterworfen, was unter Umständen zu einem Stromüberschuss führt. Im „Energiespeicher Niederrhein“, so der offizielle Name der Projektidee, sollen diese überschüssigen Strommengen dazu genutzt werden, Druckluft in Kavernen zwischenzuspeichern. Die Energie der Druckluft kann dann mittels Turbine und Generator kurzfristig in Strom zurück gewandelt und wieder ins Netz eingespeist werden.
CleanTech & Energiespeicher News / Wesel. Zu den größten Herausforderungen der Energiewende gehören zweifelsohne der Auf- und Ausbau von Speichertechnologien. Eine Idee für eine neue Speicheranlage wurde in der vergangenen Woche in der Nähe der Stadt Wesel der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit einem bekannten und auch bewährten, aber gleichzeitig innovativ bearbeiteten Verfahren soll eine Zwischenspeicherung von Strom aus Erneuerbaren Energien in unterirdischen Hohlräumen erfolgen. Die Rede ist von so genannten Kavernen. Der Energiespeicher soll südöstlich von Wesel errichtet werden. Initiatoren sind zwei Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen: die Thyssen Vermögensverwaltung GmbH und die PVG GmbH – Resources Services & Management.
Thyssen Vermögensverwaltung: „Grünes Vorzeigeprojekt“
Der Geschäftsführer der Thyssen Vermögensverwaltung Dr. Gerd Hagenguth ist überzeugt, dass die Region mit dem Energiespeicher Niederrhein ein „grünes Vorzeigeprojekt“ erhielt. Der Speicher leiste einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende und unterstütze die Integration der Erneuerbaren Energien sowie die Netzstabilität. Das komme der Region zu Gute.
Kavernen bieten eine im Praxisbetrieb bereits erprobte und zuverlässige Möglichkeit, Druckluft unterirdisch, sicher und umweltschonend zu speichern. Die Salzschichten unter dem Ufermannshof eignen sich nach derzeitigem Kenntnisstand gut für die Einrichtung von Kavernen. Die Untergrundspeicher- und Geotechnologiesysteme GmbH hat im Auftrag der Projektinitiatoren eine erste Voruntersuchung durchgeführt. Die Thyssen Vermögensverwaltung verfügt über die Steinsalzrechte unter der betrachteten Fläche in der Lokation Ufermannshof.
Energiespeicher Niederrhein: Weitere Möglichkeiten werden betrachtet
Ergänzende Erkundungen der Salzlagerstätte seien geplant, so die Initiatoren. Die Projektidee befinde sich jedoch derzeit noch in einem frühen Stadium. In der momentanen Phase richte man das Augenmerk auf weitergehenden Untersuchungen, die die Machbarkeit des Vorhabens sicherstellen sollen. Ziel sei es weiterhin, neben den zusätzlichen technischen Arbeiten ein Marktmodell zu entwickeln, das den Betreibern von Energiespeichern kalkulierbare Investitionsbedingungen bietet.
Politik und Bürger werden informiert
Das Projekt hat Veränderungen in der Natur und Landschaft zur Folge. Im Zuge der Projektidee findet daher ein breit angelegter Dialog statt. Politik und Bürger werden kontinuierlich über Hintergründe und den aktuellen Projektstand informiert. So werden beispielsweise auf der Internetpräsenz www.energiespeicher-niederrhein.de aktualisierte Informationen eingestellt, ein Bürgertelefon eingerichtet und je nach Projektfortschritt öffentliche Infoveranstaltungen durchgeführt.