EnerKite: Energie-Flugdrachen begeistern die Crowd
Flugdrachen zur Ernte von Höhenwindenergie? Es ist hochgradig beeindruckend, wie Forscher und Unternehmen wie EnerKite oder SkySails Power daran arbeiten, Höhenwindkraftanlagen zur Produktion sauberer Energie marktreif zu machen. Wir von CleanThinking.de verfolgen diese „Airborne Wind Technology“ seit mehreren Jahren – die Fortschritte waren lange Zeit gering.
Doch jetzt hat es den Anschein, als könne sich ein Unternehmen mit seiner Idee für Flugdrachen als Windkraftanlage von der Konkurrenz ein wenig absetzen. Die Berlin-Brandenburger EnerKite GmbH hat nicht nur ein hochgradig qualifiziertes Gründerteam zu bieten, sondern zeigt auch gerade bei einer Crowdinvesting-Runde auf der neuen Plattform FunderNation, dass auch diese Art der Finanzierung für eine Risikotechnologie wie Energie-Flugdrachen funktionieren kann.
Das Crowdinvesting bei FunderNation löst bei den Investoren teilweise echte Begeisterung aus – selten nimmt man derart viele Enthusiasten bei einem Crowdinvesting wahr, wie in diesem Fall beim Crowdinvesting von EnerKite. Es ist Begeisterung für die Flugdrachen, die durch ihre Flugbewegungen Energie produzieren – und es ist Begeisterung für die Perspektive, eines Tages für 4 Cent je Kilowattstunde saubere elektrische Energie mit Flugwindkraftanlagen produzieren zu können.
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Team, Technologie und die Kampagne an sich überzeugen schon fast 200 Investoren, die nahezu 200.000 Euro in EnerKite stecken. Das Geld will das Team nutzen, um eine neue Flügeltechnologie zu installieren und u.a. ein Start-Landesystem zu bauen, das vollautomatisch funktioniert. Bislang sind für Start und Landung 2-3 Personen notwendig. „Momentan haben wir einen Prototypen“, sagt Dr. Alexander Bormann (Linkedin), Geschäftsführer der EnerKite GmbH. „Im nächsten Jahr wollen wir daraus ein Produkt machen, das alltagstauglich ist.“
Vorteile der Flugwindkraftanlagen sind die stetige Energieausbeute, die mobile Nutzung und der ganz geringe CO2-Fußabdruck. Ab 2017 will EnerKíte Flugwindkraftanlagen (EK300) an Kunden ausliefern. Ziel der Crowdinvesting-Finanzierungsrunde ist das Einwerben von 1,25 Mio. Euro. Die Unternehmensbewertung beträgt 6,25 Mio. Euro. Die Kampagne bei Fundernation läuft bis Weihnachten und kann verlängert werden. Das Risiko-Rendite-Profil ist High & High.
Flugdrachen schafft Europarekord
Erst kürzlich hatte EnerKite mit einem Dauerflug von 74 Stunden einen Europarekord aufgestellt. Das Flugwindkraft-Speicher-System EK30 erntete Ende November/Anfang Dezember bei eisigen Temperaturen und böigem Ostwind 170 Kilowattstunden elektrische Energie. Der EnerKite-Drache EK30 fliegt mit hoher Geschwindigkeit quer zum Wind und generiert dadurch Auftrieb.
Die hohen Flügelkräfte werden durch ein Halteseil zum Boden auf eine Generatorwinde geleitet. Dieser Generator wandelt das Drehmoment beim Rauslassen von Seil und Flügel kontrolliert in elektrische Energie, die in einer Batterie zwischengespeichert wird. Für die Rückholung wird bei minimalen Kräften nur ein Bruchteil der erzeugten Energie verbraucht.
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Stromgestehungskosten: 4 Cent pro Kilowattstunde
Mit den innovativen Flugwindkraftanlagen kann der Wind, der oberhalb der Blattspitzen konventioneller Windkraftanlagen weht, für die kontinuierliche Stromproduktion genutzt werden. Mit weniger als 4 Cent je Kilowattstunde soll Strom aus skalierten Anlagen eines Tages preiswerter sein als jener aus fossilen Brennstoffen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
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