Entlastung für Schweinswale: Projekt testet Schallschutzkonzepte
Der Schutz der Tierwelt beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen spielt in der deutschen Diskussion eine gewichtige Rolle. Insbesondere Schweinswale leiden unter der Ausbreitung des so genannten Rammschalls, wenn Fundamentanlagen für Offshore-Windkraftanlagen installiert werden. Jetzt hat eine Gruppe von Betreibern deutscher Offshore-Windparks einen Bericht vorgelegt, der sich genau mit der Schallminderungs-Thematik auseinander setzt.
Energiewende, Offshore-Wind News / 17.7.2012. Im Projekt ESRa (Evaluation von Systemen zur Rammschallminderung) wurden fünf verschiedene Schallschutzsysteme getestet. Hierzu wurde im August letzten Jahres ein Feldversuch in der deutschen Ostsee rund drei Kilometer vor Travemüde in der Neustädter Bucht durchgeführt. Zur Anwendung am sogenannten Brodtener Pfahl in rund neun Meter Wassertiefe kamen unterschiedliche Schallschutzkonzepte, die mit luftgefüllten Hüllkörpern, mehrlagigen Schlauchvorhängen, Blasenschleiern und Kombinationen aus Dämmschalen und Blasenschleiern arbeiten.
Jedes der als Prototyp angefertigten Schallminderungssysteme hat den rauen Bedingungen auf See Stand gehalten und schalldämpfende Wirkung gezeigt. Der Dämpfungseffekt, korrigiert um spezifische Standorteinflüsse, lag im relevanten Bereich bei bis zu neun Dezibel. Damit konnte eine deutliche Annäherung an den Schall-Emissionsgrenzwert von 160 Dezibel in 750 Meter Entfernung um die Schallquelle herum erreicht werden. Um den Grenzwert zukünftig sicher einhalten zu können, ist – aufbauend auf dem ESRa-Projekt – weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig.
EnBW, Dong Energy, RWE Innogy und Vattenfall and Verbesserung der Bedingungen für Schweinswale beteiligt
Das Projekt ESRa ist das bisher größte Forschungsvorhaben im Bereich der Unterwasser-Schallminderung. Am ESRa-Projekt sind die Unternehmen Bard Engineering, DONG Energy, EnBW Erneuerbare Energien, E.ON Climate Renewables, EWE Energie, RWE Innogy, Stadtwerke München sowie Vattenfall beteiligt. Das Forschungsprojekt wurde darüber hinaus mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.