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Mieten: Wie Erneuerbare Energien den Rechtspopulismus eindämmen können

Erneuerbare gegen Rechtspopulismus: Steigende Mieten und Energiekosten sind nicht nur eine soziale Herausforderung, sondern auch ein politisches Problem. Studien zeigen, dass finanzielle Unsicherheit und die Angst vor sozialem Abstieg den Zulauf zu rechtspopulistischen Parteien wie der AfD fördern. Die Energiewende, insbesondere durch Balkonkraftwerke oder solidarische Balkonkraftwerke, bietet jedoch eine greifbare Lösung: Sie kann nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch das Gefühl der Teilhabe und Selbstbestimmung stärken – und so den Nährboden für populistische Strömungen entziehen.

Die Wohnungskrise als politischer Katalysator

Die Studie von Tarik Abou-Chadi (Universität Oxford), Denis Cohen (WWU Münster) und Thomas Kurer (Universität Zürich) zeigt, wie steigende Mieten die Zustimmung zur AfD beeinflussen. Das Konzept des „Mietmarktrisikos“ beschreibt die latente Bedrohung durch steigende Mietpreise in der Nachbarschaft, die langfristig auch die eigene Miete unbezahlbar machen könnten. Besonders einkommensschwache Haushalte fühlen sich von diesen Entwicklungen bedroht.

„Wer Angst hat, dass er sich die Wohnung und sein vertrautes Viertel bald nicht mehr leisten kann, sucht buchstäblich nach politischen Alternativen“, erklärt Max Hauser, Politökonom und Autor. Diese Ängste machen Menschen empfänglicher für rechtspopulistische Botschaften, auch wenn diese Parteien keine Lösungen für die Wohnungsproblematik bieten.

Balkonkraftwerke: Ein Werkzeug für soziale Gerechtigkeit

Inmitten dieser Krise gewinnen Balkonkraftwerke an Bedeutung. Dank neuer gesetzlicher Regelungen können Mieter seit 2024 einfacher Steckersolargeräte installieren. Vermieter dürfen die Installation nur noch aus triftigen Gründen ablehnen. Dies eröffnet Millionen von Mietern die Möglichkeit, ihre Stromkosten zu senken und aktiv zur Energiewende beizutragen.

„Die vermiedenen Kosten durch erneuerbare Energien wurden bereits 2015 auf 11 Milliarden Euro geschätzt“, betont Dr. Anna Müller, Energieexpertin. Balkonkraftwerke ermöglichen es Mietern, direkt von diesen Einsparungen zu profitieren. Besonders in Städten wie München und Leipzig mit hoher Sonneneinstrahlung und einem großen Anteil an Wohnungen mit Balkon oder Terrasse sind die Voraussetzungen ideal.

Solidarische Balkonkraftwerke: Ein Modell für soziale Teilhabe

Ein Vorzeigeprojekt ist das Konzept der „Solidarischen Balkonkraftwerke“, umgesetzt in Hamburg-Ohlsdorf. Hier wurden in einem Gebäudekomplex mit 32 Wohnungen Solaranlagen installiert, die direkt den Mietern zugutekommen. Über eine App können sie in Echtzeit verfolgen, wie viel Strom ihre Anlage produziert und wie viel sie einsparen.

„Die Bewohner werden zu aktiven Teilhabern der Energiewende“, erklärt Christian Warsch, einer der Initiatoren des Projekts. Dieses Modell zeigt, wie Solarenergie nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch soziale Aspekte berücksichtigt – ein Ansatz, der das Gefühl der Machtlosigkeit reduziert und den sozialen Zusammenhalt stärkt.

Erneuerbare gegen Rechtspopulismus

Die Energiewende bietet eine greifbare Alternative zu populistischen Versprechungen. Indem sie finanzielle Sorgen lindert und Bürger aktiv einbindet, stärkt sie das Vertrauen in positive gesellschaftliche Veränderungen. Prof. Dr. Thomas Weber von der Universität Münster betont: „Unsere Forschung zeigt, dass Menschen, die aktiv an der Energiewende teilhaben können, weniger anfällig für populistische Botschaften sind.“

Die Zahlen sprechen für sich: Zwei Drittel der Wertschöpfung durch erneuerbare Energien kommen Städten und Gemeinden zugute und fördern strukturschwache Regionen. Zudem halten 95 % der Deutschen den Ausbau erneuerbarer Energien für wichtig oder sehr wichtig – eine breite Unterstützung, die genutzt werden sollte.

Fazit: Eine gerechte Zukunft gestalten

Indem wir Mieter stärker in die Energiewende einbeziehen, schaffen wir nicht nur eine nachhaltige Energieversorgung, sondern stärken auch den sozialen Zusammenhalt. Erneuerbare gegen Rechtspopulismus sind eine vielversprechende Strategie. Balkonkraftwerke bieten eine greifbare Möglichkeit, soziale Gerechtigkeit zu fördern und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Max Hauser fasst zusammen im Artikel „Wie die Wohnungskrise der AfD nützt“ zusammen: „Wer hier nicht gestalten will, darf sich über steigende Zustimmung zur AfD nicht wundern.“ Es liegt nun an Politik und Gesellschaft, diese Chance zu ergreifen – für eine gerechte und klimafreundliche Zukunft ohne populistische Spaltung.

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