EWE und GASCADE bündeln Kräfte für den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur
Kooperationsprojekt „Flow – making hydrogen happen“ mit ONTRAS und terranets bw
EWE und GASCADE haben ihre Kräfte vereint, um die Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen. Eine leistungsstarke Pipeline für CO2-neutralen Wasserstoff wird von der Ostsee bis in den Südwesten Deutschlands errichtet. EWE, ein Unternehmen im Bereich Energieversorgung und Speicherbetrieb, bringt seine Fachkenntnisse in der Wasserstoffspeicherung in diese Partnerschaft ein. Peter Schmidt, Geschäftsführer der EWE GASSPEICHER GmbH, hebt die Bedeutung von Infrastrukturen und insbesondere von Wasserstoffspeichern für einen erfolgreichen Markteintritt von Wasserstoff hervor. Sie tragen zur Sicherheit der Lieferung und zur Stabilität des Systems bei und sind besonders wichtig in einem energieversorgungssystem, das auf erneuerbaren Energien basiert.
Der Speicherplatz in Rüdersdorf bei Berlin, den EWE betreibt, hat das Potenzial, ein integraler Bestandteil der Wasserstoff-Infrastruktur in Ostdeutschland zu werden. Derzeit finden Tests statt, bei denen ein unterirdischer Kavernenspeicher für Wasserstoff genutzt wird, um die sichere Lagerung von Wasserstoff in Salzkavernen zu demonstrieren. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage kann dieser Standort problemlos in das Projekt Flow – making hydrogen happen integriert werden.
Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer von GASCADE, betont die Wichtigkeit des Wasserstoff-Kernnetzes für den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur. Wasserstoff-Speicher seien essenziell, um Versorgungssicherheit und Systemstabilität zu gewährleisten. Um ausreichend Speicherkapazitäten sicherzustellen, sind entsprechende Rahmenbedingungen erforderlich. Gemeinsame Aktivitäten im Rahmen des Projekts „Flow – making hydrogen happen“ sollen dazu beitragen, das politische Ziel der Dekarbonisierung voranzutreiben.
Wichtige Rolle für den europäischen Wasserstoff-Markt
Das Hauptziel des Partnerverbunds ist es, Deutschland über die Infrastruktur an internationale Wasserstoff-Märkte anzubinden und Bezugsmöglichkeiten für große Mengen Wasserstoff zu schaffen. Der Umbau von Erdgasleitungen für den Transport von Wasserstoff hat dabei Priorität, um ab 2025 bereits Transportkapazitäten anbieten zu können.
Das Projekt „Flow – making hydrogen happen“ wird somit eine wichtige Rolle für den europäischen Wasserstoff-Markt spielen.
Für EWE und GASCADE ist die Partnerschaft ein weiterer Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energiezukunft. Das Unternehmen freut sich darauf, das Projekt „Flow – making hydrogen happen“ als assoziierter Partner zu unterstützen und seinen Beitrag als Wasserstoff-Speicherbetreiber zu leisten.
Salzkaverne Rüdersdorf: Wasserstoffspeicher von EWE
Die Salzkaverne in Rüdersdorf ist der erste Test, wie Wasserstoff in solchen Räumen in großen Mengen eingespeichert werden kann. Weitere Projekte sind schon in Planung.
EWE hat im Herbst 2023 damit begonnen, Wasserstoff in seinem Kavernenspeicher im unterirdischen Salzstock im brandenburgischen Rüdersdorf einzulagern. Das Unternehmen schaffte es damals, sechs Tonnen Wasserstoff innerhalb von acht Tagen einzulagern. Diese Menge reicht aus, um 1.000 Wasserstoff-PKW vollständig zu betanken (wobei Wasserstoff-PKW derzeit keine Zukunft haben).
Sechs Tankfahrzeuge haben den Wasserstoff für die Testbefüllung geliefert. Die kontinuierliche Befüllung sorgt dafür, dass die noch in der Kaverne befindliche Sole gleichmäßig verdrängt und an die Erdoberfläche gebracht wird. Aktuell sind bereits 500 Kubikmeter dieser Salz- und Wasserlösung in der Kaverne vorhanden.
EWE transportiert diese wässrige Lösung über eine bestehende Soletransportleitung zur speziellen Soleversenkstation in Heckelberg. Heckelberg wurde ausgewählt, da der Ort nur 20 Kilometer nördlich von Rüdersdorf liegt und die dortigen Gesteinsschichten für die Versenkung von Sole geeignet sind.
Lesen Sie weiterführend: „Bei uns ist die Energiewende keine Zukunftsmusik, sondern Alltagsgeschäft“ – Flow (flow-hydrogen.com)
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.