Unterdessen kündigt Enercon eine leistungsstärkere Windturbine mit Permanentmagnet-Generator an.
Laut einer Analyse von Wood Mackenzie erreichte der globale Auftragseingang für Windturbinen im 1. Halbjahr 2023 ein neues Hoch von fast 70 Gigawatt (69,5 GW), was einem Zuwachs von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ein positives Signal für die Energiewende. Passend dazu hat der deutsche Windkraft-Hersteller Enercon eine leistungsstärkere Windturbine mit Permanentmagnet-Generator vorgestellt: Die E-175 EP5 mit einer Nennleistung von sechs Megawatt.
Besonders außerhalb Chinas stieg der Auftragseingang um 47 Prozent auf über 25 Gigawatt. In Nordamerika wurden Windturbinen mit einer Nennleistung von 7,7 GW bestellt, mehr als das Vierfache des bisherigen Rekords. China bleibt mit 44 Gigawatt die größte Marke, blieb aber im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Trotzdem wurde der neue Rekord beim Auftragseingang von fast 70 Gigawatt erreicht.
Die Bestellungen im zweiten Quartal 2023 beliefen sich insgesamt auf 25,3 Milliarden US-Dollar und in der ersten Hälfte des Jahres auf 40,5 Milliarden US-Dollar. Luke Lewandowski, Vizepräsident für erneuerbare Energieforschung bei Wood Mackenzie, kommentierte: „Die starke Nachfrage außerhalb Chinas ist ermutigend. Obwohl Lieferkettenherausforderungen bestehen bleiben, gibt es genug Verbesserungen, um Beschaffungsentscheidungen auszulösen. Der Inflation Reduction Act in den USA hat die Bestellaktivitäten angekurbelt.“
Im Offshore-Bereich stiegen die Bestellungen in der ersten Hälfte des Jahres 2023 um 26 Prozent auf ein Rekordniveau von 12 Gigawatt und machten 17 Prozent der Gesamtkapazität aus. SGRE führte mit 5,9 Gigawatt Neubestellungen sowohl im Onshore- als auch im Offshore-Bereich im zweiten Quartal 2023. Goldwind und Windey folgten mit 4,9 Gigawatt bzw. 4,4 Gigawatt.
Insgesamt führten Envision, Windey und SGRE mit jeweils 9,7 Gigawatt, 8,7 Gigawatt und 8,2 Gigawatt die Bestellungsaktivitäten für die erste Hälfte des Jahres 2023 an. Sie vereinen einen bedeutenden Teil der fast 70 Gigawatt auf sich.
Enercon mit neuem Anlagentyp
Enercon hat die Einführung eines neuen Anlagentyps, der E-175 EP5 E2, mit einer Nennleistung von 6.X Megawatt angekündigt. Der Anlagentyp verfügt über einen neuen leistungsstarken Permanentmagnet-Generator, der signifikante Verbesserungen beim Jahresenergieertrag bietet. Der Rotordurchmesser bleibt bei 175 Metern, während die Anlagentechnologie weitgehend übernommen wird.
Die E-175 EP5 bietet auch „Yield Optimized Modes“ zur standortspezifischen Ertragssteigerung. Die neue Variante der E-175 EP5 wird ab 2026 erhältlich sein, kann aber bereits in den Planungen von Entwicklern und Betreibern berücksichtigt werden.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.