Finanzierungsrunde: FAW investiert weitere 100 Mio. Dollar in Byton

Drittgrößter chinesischer Autobauer FAW will Medienberichten zufolge sein Engagement bei Byton ausbauen – weitere 500-Mio. Finanzierungsrunde kurz vor dem Abschluss?

Nach dem Abschied von Bytons Co-Gründer Carsten Breitfeld gab es zuletzt Zweifel, ob das chinesische Unternehmen genügend finanzielle Mittel würde auftreiben können, um seine ambitionierten Pläne in die Tat umzusetzen. Jetzt meldet Bloomberg, der drittgrößte chinesische Autobauer und aktuelle Byton-Investor FAW werde eine neuerliche Finanzierungsrunde mit einem Investment von 100 Mio. US-Dollar anführen.

Dem Bloomberg-Artikel zufolge sucht das Elektroauto-Startup insgesamt 500 Millionen Euro, um mit anderen chinesischen Jung-Unternehmen auch finanziell mithalten zu können. Einige davon – allen voran NIO – haben mehr als eine Milliarde Venture Capital eingesammelt. Die Bewertung von Byton nach der Finanzierungsrunde könnte auf 2,5 Milliarden US-Dollar anwachsen.

„Innerhalb von Wochen“ solle die Finanzierungsrunde nun abgeschlossen werden, berichtet Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sein sollen. FAW, immerhin drittgrößter chinesischer Autobauer, hatte schon in der vergangenen 500-Mio-Finanzierungsrunde rund 260 Millionen Dollar in das Startup investiert, das noch in diesem Jahr sein erstes Elektroauto in Serie auf den Markt bringen möchte.

Nach FAW-Deal: Geht Byton dann an die Börse?

Im Januar war bekannt geworden, dass Byton nach Abschluss dieser Finanzierungsrunde mit Lead-Investor FAW an die Börse streben könnte. Wie schnell dieses Ziel nun tatsächlich angestrebt werden könnte, ist unklar. FAW kooperiert mit Byton auch in den Bereichen Produktentwicklung, Produktion und Vertrieb. Derzeit kann Bytons erstes Elektroauto, der M-Byte, auf der Webseite des Unternehmens vorbestellt werden.

Mittlerweile haben internationale Investoren mehr als acht Milliarden Dollar in Elektroauto-Startups mit Sitz in China investiert, um den größten Wandel in der Geschichte der Autoindustrie mit der innovativen Technologie zu begleiten. Viele dieser Elektroauto-Startups sind in Europa weitgehend unbekannt und fokussieren sich ausschließlich auf den Heimatmarkt. Auch der chinesische Staat investiert kräftig in die Elektroauto-Revolution. Der chinesische Automarkt ist schon heute für 50 Prozent aller weltweit verkauften Elektroautos verantwortlich.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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