Die Baywa re-Tochter ECOwind realisierte die Floating-PV Solaranlage im Zusammenspiel mit dem Energieversorger EVN.
In Grafenwörth in Niederösterreich ist eine der größten schwimmenden Solaranlagen in Europa in Betrieb gegangen. Die Baywa re-Tochter ECOwind realisierte gemeinsam mit dem Energieversorger EVN einen Solarpark mit einer Kapazität von 24,5 Megawatt Peak. Es ist die größte Floating-PV Anlage in Mitteleuropa und die viertgrößte Anlage europaweit. Baywa re nutzt für den Solarpark zwei Seen einer ehemaligen Sand- und Kiesgrube. Mit dem grünen Ökostrom des Solarparks sollen 7.500 Haushalte versorgt werden.
Insgesamt ist die Floating-PV Anlage auf 14 Hektar Fläche verteilt. Das entsprich einer Fläche von 24 Fußballfeldern. Der geplante Energieertrag liegt bei 26.700 Megawattstunden. Beachtenswert ist, dass der Solarpark im Eiltempo realisiert wurde: Die mehr als 45.000 Solarmodule konnten innerhalb von zehn Wochen installiert werden. Für den Bau nutzten EVN und ECOWind kleine Boote.
Die Kosten für die Solarstromanlage lagen bei 22 Millionen Euro – inklusive der kürzlich installierten Trafostation. Eine zentrale Herausforderung bestand darin, die Anlage so zu errichten, dass die Paneele nicht untergehen können. Um die Anlage vor Korrosion zu schützen, kam eine Rahmenstruktur aus Stahl zum Einsatz.
Um etwaige ökologische Auswirkungen frühzeitig feststellen zu können, sollen regelmäßige Untersuchungen etwa zum Fischbestand oder zur Libellenfauna durchgeführt werden.
Vorteile der Floating-PV liegen darin, dass die Anlagen schnell installiert werden können und leicht zu warten sind. Die kühlende Wirkung des Wassers sorgt für bessere Erträge. Baywa re hat mittlerweile weltweit 15 Floating-Solaranlagen gebaut. Die bislang größten Anlagen in Europa sind durch das Unternehmen in den Niederlanden gebaut worden.
“Wir schaffen damit einen Mehrwert für sonst ungenutzte Wasserflächen und wollen sie in weiteren Regionen weltweit etablieren“, so Dr. Benedikt Ortmann, Projektverantwortlicher bei BayWa re.
Das Projekt kann durchaus als Vorbild für weitere Kommunen dienen, die ungenutzte Wasserflächen haben. Floating-PV setzt sich dabei längst nicht nur in Europa zunehmend durch – gerade Staaten wie Indonesien sind prädestiniert für die Nutzung der noch recht jungen technischen Lösung für die Energiewende.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.