Förderung für schwere Nutzfahrzeuge unterstützt den Kauf mit bis zu 300.000 Euro. Budget: 15 Millionen Euro.
Nordrhein-Westfalen geht als eines der größten und industriestärksten Bundesländer mit großen Schritten voran in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft für den Güterverkehr. Mit einem neuen Förderprogramm für E-LKW und andere schwere Nutzfahrzeuge, das Ende August 2024 gestartet wurde, setzt das Land einen starken Anreiz für Unternehmen, ihre LKW-Flotten auf emissionsfreie Antriebe umzustellen. Mit einem Budget von 15 Millionen Euro sollen Unternehmen in NRW bei der Umstellung ihrer Flotten auf klimafreundliche Antriebe unterstützt werden.
Im Fokus stehen dabei schwere Nutzfahrzeuge der Klasse N3, also Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 12 Tonnen. Diese Fahrzeugklasse ist im Güterverkehr unverzichtbar, verursacht aber gleichzeitig einen erheblichen Anteil der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, ist eine schnelle und umfassende Umstellung auf Elektro-Lkw unerlässlich.
Doch die hohen Anschaffungskosten für Elektro-LKW stellen für viele Unternehmen eine massive Hürde dar. Im Vergleich zu herkömmlichen Diesel-Lastkraftwagen sind batterieelektrische oder Brennstoffzellen-LKW derzeit noch deutlich teurer. Diese Investitionskosten übersteigen oft die finanziellen Möglichkeiten vieler Logistikunternehmen, Speditionen und kommunaler Betriebe.
Genau hier setzt das neue Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen an. Mit einem Gesamtbudget von 15 Millionen Euro sollen Unternehmen finanziell unterstützt werden, um die Mehrkosten für die Anschaffung emissionsfreier Lkw zu stemmen.
Die Eckpunkte zum Förderprogramm für E-LKW im Detail
- Förderberechtigte: Antragsberechtigt sind Logistikunternehmen, Speditionen und kommunale Unternehmen, die ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen haben und schwere Nutzfahrzeuge der Klasse N3 betreiben.
- Geförderte Fahrzeuge: Die Förderung umfasst neue batterieelektrische Lkw und Lkw mit Brennstoffzellenantrieb. Gebrauchtfahrzeuge sind von der Förderung ausgeschlossen.
- Förderhöhe: Die Förderung beträgt bis zu 60 Prozent der zuwendungsfähigen Mehrkosten im Vergleich zu einem vergleichbaren Diesel-Lkw. Der maximale Förderbetrag pro Fahrzeug liegt bei 300.000 Euro.
- Förderobergrenze pro Unternehmen: Pro Unternehmen bzw. Unternehmensverbund können maximal 500.000 Euro an Fördermitteln beantragt werden.
- Antragstellung: Die Anträge können vom 18. September bis zum 16. Oktober 2024 bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden.
- Bewilligungsverfahren: Die Vergabe der Fördermittel erfolgt in einem wettbewerblichen Verfahren. Ausschlaggebend für die Bewilligung ist die niedrigste beantragte Fördersumme je Fahrzeug.
Zusätzliche Unterstützungsangebote:
Neben der direkten Förderung von Elektro-Lkw bietet das Land Nordrhein-Westfalen weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Logistikbranche an, um die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe zu erleichtern. Dazu gehören unter anderem:
- Förderung von Umsetzungskonzepten: Im Rahmen des Förderprogramms „progres.NRW – Emissionsarme Mobilität“ können Unternehmen Zuschüsse für die Erstellung von Umsetzungskonzepten zur Flottenumstellung beantragen.
- Praxisleitfaden und Seminare: Das Land stellt einen Praxisleitfaden zur Flottenumstellung bereit und bietet begleitende Seminare an, um Unternehmen bei der Planung und Umsetzung der Umstellung zu unterstützen.
Mit diesem umfassenden Paket an Förder- und Unterstützungsmaßnahmen leistet Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Güterverkehrs und zur Erreichung der Klimaziele. Die Förderung von Elektro-Lkw ist ein zentraler Baustein dieser Strategie und setzt ein klares Zeichen für die Zukunft der Mobilität.
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Weitere Informationen:
- Land unterstützt die Anschaffung von elektrischen LKW mit bis zu 300.000 Euro je Fahrzeug | Bezirksregierung Arnsberg
- Förderung von emissionsfreien schweren Nutzfahrzeugen der Fahrzeugklasse N3 – Aufruf zur Antragseinreichung | Bezirksregierung Arnsberg
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.