FUSO: DHL startet Test mit Daimler-LKW FUSO eCanter
DHL Freight und DHL Paket testen FUSO eCanter, den Daimler E-LKW aus Serienfertigung / DHL: Logistikezogene Emissionen bis 2050 auf Null
Die Reduzierung von Emissionen im Landverkehr ist eines der Ziele, die DHL Freight derzeit verfolgt. Auf dem Weg zum Ziel testet der Fachtkonzern jetzt den Daimler-LKW FUSO eCanter – den ersten vollelektrischen LKW von Daimler. Insbesondere im Nahverkehr Berlins kommen insgesamt sechs FUSO eCanter zum Testeinsatz, um Speditionsgüter zu Geschäfts- und Privatkunden zu bringen. Der LKW-Test startet.
E-LKW News / 14.12.2017. Der innerstädtische Transport- und Lieferverkehr ist prädestiniert für den Einsatz von Elektromoilität. Das hat natürlich auch der DHL-Konzern erkannt. Während eine Tochtergesellschaft in den USA mehrere Tesla-Trucks bestellt hat, kommt in Berlin durch die Tochter DHL Freight nun erstmals ein Elektro-LKW zum Testeinsatz. DHL möchte bis 2050 seine logistikbezogenen Emissionen auf null reduzieren.
Zwei Jahre soll der Testetrieb der beiden FUSO eCanter von Daimler Trucks dauern. Der 7,5 Tonnen schwere eCanter ist der erste vollelektrische LKW aus Serienproduktion ud zeichnet sich durch seinen emissionsarmen Antrieb und geringen Geräuschpegel aus. Stationiert werden die Elektro-LKW in der Niederlassung Wustermark.
Für Lieferungen an Privatkunden werden sie bei Transporten von Stückgutsendungen mit mehr als 35 Kilogramm Gewicht, wie etwa Elektro- oder großen Haushaltsgeräten, auf den Straßen unterwegs sein. DHL Freight wird die eCanter sowohl bei der Abholung als auch der Zustellung einsetzen, um die erste und letzte Meile im Straßentransport schadstoffarmer zu gestalten.
Auch DHL Paket setzt auf FUSO
Neben den beiden Fahrzeugen für DHL Freight hat auch DHL Paket vier Elektro-Lkw für die Region Berlin offiziell übernommen. DHL Paket setzt die vier Fahrzeuge im zentralen Innenstadtbereich Berlins für die Belieferung von Firmen und Großkunden ein. Die Elektro-Lkw werden dabei vollständig in den betrieblichen Ablauf integriert und ersetzen die zuvor auf der jeweiligen Tour eingesetzten Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb. Ziel des Tests ist es, mehr Erkenntnisse über die Nutzung von E-Lkw in der Firmenzustellung zu gewinnen.
Der vollelektrische FUSO eCanter ist, in Bezug auf die Gesamtkosten (Total Costs of Ownership), günstiger als der konventionelle Dieselantrieb und hat eine Reichweite von rund 100 Kilometern bei einer Nutzlast von bis zu 3,5 Tonnen.
Auch DB Schenker, Dachser und die Rhenus-Gruppe testen
Mit der Präsentation der Produktmarke E-FUSO im Oktober dieses Jahres bekräftigte FUSO bereits sein Bekenntnis zu alternativen Antrieben. In den kommenden Jahren werden alle Lkw- und Bus-Modelle eine zusätzliche Elektro-Variante erhalten.
Neben DHL mit sechs Fahrzeugen, hat Daimler weitere Elektrofahrzeuge ausgeliefert: DB Schenker hat sich bewusst für den FUSO eCanter entschieden. Mit dem neuen Fahrzeug hat DB Schenker die Möglichkeit, ein e-Serienfahrzeug für die City-Logistik unter realen Produktionsbedingungen zu testen. Unter anderem wird eines der drei Fahrzeuge für die Zustellung und Abholung von Stückgutsendungen in der Berliner Innenstadt zum Einsatz kommen.
Bei der Rhenus-Gruppe, einem weltweit operierenden Logistikdienstleister, werden die drei FUSO eCanter die Home Delivery-Einheit unterstützen. Vom Zentrallager in Hoppegarten aus stellen die vollelektrischen Lkw künftig Möbel, braune und weiße Waren sowie Sportgroßgeräte in der Berliner Innenstadt zu.
Zwei weitere FUSO eCanter werden bei Transportunternehmern von Dachser zum Einsatz kommen. Ihre Aufgabe wird das Stückgut-Kerngeschäft auf der letzten Meile sein, d.h. Paletten mit Industriegütern entweder an Mikrohubs oder direkt beim Kunden anzuliefern sowie Waren abzuholen und zu den Dachser-Niederlassungen zu bringen. Geladen werden sie an einer Starkstrom-Ladestation, die die Niederlassungen auf dem Betriebsgelände eingerichtet haben.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.