GCL will weltgrößte Gigafactory für Solarmodule aufbauen
Chinesischer Hersteller GCL kündigt Gigafactory mit einer Kapazität von 60 Gigawatt an.
Solarmodule werden immer günstiger – freistehende Solarparks sind in vielen Märkten längst günstiger als neue Kohlekraftwerke. Jetzt hat das chinesische Cleantech-Unternehmen GCL System Integration Technology Co. angekündigt, eine Produktionsstätte für Solarmodule mit einer Kapazität von 60 Gigawatt errichten zu wollen. Gelingt das Vorhaben, kann damit der jährliche Bedarf an Solarmodulen zu 51 Prozent abgedeckt werden.
Das an der Börse in Shenzhen notierte Unternehmen GCL System Integration Technology Co. Ltd. ist Teil der GOLDEN CONCORD Group, die sich international als Energieunternehmen auf saubere und nachhaltige Stromproduktion konzentriert. Die Unternehmensgruppe existiert schon seit 1990 und beschäftigt heutzutage mehr als 30.000 Mitarbeiter. Derzeit liegt die Produktionskapazität des Unternehmens in China und Vietnam bei sechs Gigawatt.
Das Unternehmen steuerte beispielsweise 150 Megawatt Solarmodule zu einem von Europas größten Solarkraftwerken bei – dem Projekt Núñez de Balboa von Iberdrola mit einer Gesamtleistung von 500 Megawatt. Dazu liefert es bifaciale Solarmodule für schwimmende Offshore-Solarkraftwerke, etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Im Wafer-Markt spielt das Unternehmen eine gewichtige Rolle – mit einem globalen Marktanteil von fast 30 Prozent. Es besitzt den Angaben von Bloomberg zufolge Vermögenswerte im Wert von 3,3 Milliarden US-Dollar.
Jetzt plant GCL laut Bloomberg den Bau der weltweit größten Produktionsstätte für Solarmodule. Dazu will der chinesische Hersteller 2,54 Milliarden Dollar investieren – errichtet werden soll die Gigafactory in der östlichen Provinz Hefei. In der Endausbaustufe soll die Fabrik 60 Gigawatt Solarmodule jährlich produzieren. Im ersten Schritt soll die Produktionskapazität bei 15 Gigawatt liegen.
Zum Vergleich: In China wurden im vergangenen Jahr 30 Gigawatt installiert. Der weltgrößte Hersteller JingkoSolar verfügt über eine Kapazität von 16 Gigawatt. Für die Finanzierung der Fabrik will GCL Eigenmittel einsetzen.
Doch GCL ist nicht der einzige chinesische Hersteller aus der Solarbranche, der Expansionspläne angekündigt hat. Mehrere weitere Player versuchen, ihre Marktanteile zu vergrößern und die Kosten weiter zu drücken. Zuletzt lagen die Barreserven des Unternehmens bei ca. 0,57 Milliarden US-Dollar.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.