O2-Projekt des Cleantech-Startups wird von der schottischen Regierung aus einem Fonds für Gezeitenenergie gefördert.
Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland und anderswo wird eines deutlich: Alleine mit Kraftwerken an Land, sind die Ziele kaum oder gar nicht zu erreichen. Daher braucht es Technologien wie Offshore-Windparks oder die Gezeitenenergie, die im Megawatt- oder besser Gigawattmaßstab zur Energiewende beiträgt. Hoffnungsvoll ist das weltweit leistungsstärkste, schwimmende Gezeitenenergie-Kraftwerk, das das Cleantech-Startup Orbital Marine Power bauen wird.
Die Regierung Schottlands hat jetzt 3,4 Millionen Pfund (3,75 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt, um diese schwimmende Gezeitenenergie-Turbine zu bauen. Es wäre die leistungsstärkste Gezeitenturbine der Welt mit zwei Megawatt. Die Förderung für das schottische Cleantech-Unternehmen stammt aus dem Fonds Saltire Tidal Energy Challenge. Ein Drittel des darin befindlichen Kapitals geht an Orbital Marine Power.
Der 72 Meter lange O2, der mehr als zwei Megawatt aus Gezeitenenergie erzeugen kann, wird in Schottland gebaut und im European Marine Energy Centre in Orkney installiert. Die Turbinenrotoren können um 360 Grad gedreht werden, so dass die Energie aus beiden Gezeitenrichtungen genutzt werden kann.
Schottland verfügt schätzungsweise über ein Drittel der Gezeitenströmungsressourcen des Vereinigten Königreichs und zwei Drittel der Wellenressourcen des Vereinigten Königreichs. Maritime Energieressourcen können erneuerbare Energieerzeugung als Teil der Reaktion auf die globale Klimakrise ermöglichen.
Das Gerät wird von dem schottischen Unternehmen Texo Group in Dundee hergestellt. Die Schlüsselkomponenten werden von Gray Fabrication in Cupar unter Verwendung von Material von Liberty Steel in Motherwell geliefert. Der Saltire Tidal Energy Challenge Fund, der die Entwicklung der Gezeitenenergie in Schottland durch Innovation und Kostensenkung unterstützt, wurde im Februar dieses Jahres angekündigt und läuft bis zum 6. Dezember 2019.
Wir haben eine weltweite Führungsrolle bei den marinen erneuerbaren Technologien übernommen, und dieses Projekt stellt einen bedeutenden Fortschritt in der technologischen Entwicklung dar. Wir freuen uns, dass diese wegweisende Turbine, die von einem innovativen schottischen Unternehmen entwickelt wurde, auch in Schottland gebaut wird. Wir glauben, dass die Gezeitenenergietechnologie nicht nur eine wichtige Rolle in unserem eigenen zukünftigen Energiesystem spielen kann, sondern auch ein erhebliches Exportpotenzial hat, und dieser Fonds wird dazu beitragen, die Gezeitentechnologien näher an den kommerziellen Einsatz heranzuführen.
Schottlands Energieminister Paul Wheelhouse
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.