Gigastack: ITM Power, Ørsted entwickeln Lösung für Wasserstoff-Erzeugung aus Offshore-Windenergie

Großbritannien fördert zweite Entwicklungsphase des Gigastack-Projekts mit 9 Millionen Euro.

Während Deutschland zwar weltweiter Vorreiter in Sachen Wasserstoff werden will, aber nach wie vor über eine Nationale Wasserstoffstrategie streitet, gehen andere Länder konsequenter und pragmatischer voran. Im Projekt Gigastack, das vom britischen Wirtschaftsministerium mit mehr als neun Millionen Euro finanziert wird, arbeiten zahlreiche Industrieunternehmen zusammen, um konkret herauszufinden, wie Offshore-Windparks zur Wasserstofferzeugung genutzt werden können. Jetzt startet Gigastack in die zweite Entwicklungsphase.

Beteiligt an Gigastack sind der Hersteller von Elektrolyseuren, ITM Power (an dem der deutsche Gasekonzern Linde beteiligt ist), der Spezialist für Offshore-Windenergie Ørsted, der Raffinerie- und Tankstellenbetreiber Philips 66 und die Strategieberatung Element Energy. Ziel des Vorhabens ist es, zu zeigen, wie grüner Wasserstoff aus Offshore-Windenergie zum Ziel Klimaneutralität Großbritanniens bis 2050 unterstützen kann.

Als Teil der ersten Durchführbarkeitsphase des Gigastack-Projekts, das 2019 abgeschlossen wurde, entwickelte ITM Power Entwürfe für einen kostengünstigen modularen 5-Megawatt-Elektrolyseur-‚Stack‘ und arbeitete mit Ørsted zusammen, um die potenziellen Synergien mit Offshore-Windparks zu verstehen. Gemeinsam mit Element Energy wird eine Marktanalyse durchzuführen und Geschäftsmodelle für die ersten 100-Megawatt-Elektrolyseure im industriellen Maßstab zu untersuchen.

Für die zweite Phase des Projekts, die jetzt startete, wird das Konsortium eine Front-End Engineering Design (FEED)-Studie über ein 100-Megawatt-Elektrolysersystem mit gestuften Anlagen mit einer Nennleistung von 20 Megawatt durchführen. Die FEED-Studie soll das tatsächliche Design eines Wasserstoff-Produktionssystems, das mit einem Windpark und einem industriellen Off-Take verbunden ist, mit erneuerbarer Energie direkt aus dem Offshore-Windpark Hornsea Two von Ørsted hervorbringen. Der erneuerbare Wasserstoff soll an die Humber-Raffinerie von Phillips 66 geliefert werden.

Regulatorische, kommerzielle und technische Herausforderungen

Ein Hauptziel des Gigastack-Projekts ist es, die regulatorischen, kommerziellen und technischen Herausforderungen für reale Anwendungen von erneuerbaren Wasserstoffsystemen im industriellen Maßstab zu identifizieren und hervorzuheben.

Die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff mit Offshore-Wind hat wirklich das Potenzial, industrielle Prozesse zu entkohlen, und was jetzt erforderlich ist, ist die Erweiterung der Elektrolyseur-Technologie und die Senkung der Kosten.

Anders Christian Nordstrøm, Vizepräsident für Wasserstoff, Ørsted

Als Teil der zweiten Phase wird ITM Power auch die Installation und Erprobung sowohl seines Elektrolyseur-Stacks der nächsten Generation als auch der halbautomatischen Fertigungsmaschinen, die für die großtechnische und großvolumige Herstellung dieser neuen großen, kostengünstigen Stacks erforderlich sind, durchführen. Dies wird dazu beitragen, ein komplettes Produktionssystem zu validieren, das in der Lage ist, Hunderte solcher Elektrolyseure jährlich zu produzieren.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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