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Global Energy Review 2025: Wetterextreme und Chinas Rolle im Fokus

Internationale Energie-Agentur IEA legt Global Energy Review 2025 zum Rückblick auf 2024 vor.

Das Jahr 2024 hat die globale Energielandschaft auf eine Weise geprägt, die sowohl alarmierend als auch richtungsweisend ist. Der Global Energy Review 2025 der Internationalen Energieagentur (IEA) hebt hervor, wie tiefgreifend externe Faktoren wie Wetterextreme und nationale Entwicklungen in China den Energieverbrauch und die Emissionen beeinflusst haben. Während erneuerbare Energien weiterhin Fortschritte machen, zeigen sich gleichzeitig Herausforderungen, die unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Auswirkungen des Klimawandels in den Mittelpunkt rücken.

Wetterextreme: Der unsichtbare Treiber der Energienachfrage

Das Jahr 2024 war geprägt von Rekordtemperaturen, die nicht nur den Alltag der Menschen beeinflussten, sondern auch den Energieverbrauch in die Höhe trieben. Die IEA zeigt auf, dass diese extremen Wetterbedingungen ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der globalen CO₂-Emissionen waren.

  • Explodierende Energienachfrage durch Hitze: Die Nachfrage nach Strom stieg um 4,3 Prozent – fast doppelt so schnell wie das globale Wirtschaftswachstum. Ein erheblicher Teil dieses Anstiegs wurde durch den erhöhten Kühlbedarf während intensiver Hitzewellen verursacht. Klimaanlagen liefen weltweit auf Hochtouren, insbesondere in Regionen mit ohnehin hohem Energieverbrauch.
  • Ein erschreckendes Szenario: Laut IEA hätten etwa 50 Prozent des Anstiegs der globalen CO₂-Emissionen vermieden werden können, wenn das Wetter von 2023 – bereits eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen – konstant geblieben wäre. Diese Erkenntnis verdeutlicht, wie stark der Klimawandel bereits heute die Energiesysteme belastet.

Die Zahlen sind ein Weckruf: Der Klimawandel ist längst kein langfristiges Problem mehr – er beeinflusst bereits jetzt die Struktur unserer Energienutzung und zwingt uns zu einem Umdenken in Bezug auf Effizienz und Versorgungssicherheit.

China: Vom Wachstumsmotor zur Emissionsmacht

China bleibt ein zentraler Akteur im globalen Energiesektor, doch das Bild ist zwiespältig. Während das Wachstum des Energiebedarfs im Jahr 2024 auf unter 3 % zurückging – etwa halb so viel wie noch 2023 –, bleibt das Land der größte Energieverbraucher weltweit. Doch es sind vor allem die Pro-Kopf-Emissionen Chinas, die für Schlagzeilen sorgen.

  • Pro-Kopf-Emissionen über dem Niveau entwickelter Länder: Chinas Pro-Kopf-Emissionen liegen nun 16 Prozent höher als in den entwickelten Volkswirtschaften und fast doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung, da China historisch als Schwellenland betrachtet wurde. Die Zahlen werfen Fragen zur Verantwortung Chinas in globalen Klimaverhandlungen auf.
  • Kohle bleibt dominierend: Trotz massiver Investitionen in erneuerbare Energien bleibt China stark von Kohle abhängig. Das Land konsumierte 2024 rekordverdächtige 58 % des globalen Kohlebedarfs. Gleichzeitig war China jedoch auch führend beim Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen, was zeigt, dass der Übergang zu einer saubereren Energieversorgung zwar begonnen hat, aber noch lange nicht abgeschlossen ist.

Chinas duale Rolle als größter Emittent und führender Investor in saubere Technologien macht es zu einem entscheidenden Akteur im Kampf gegen den Klimawandel – mit all seinen Widersprüchen.

Globale Trends aus dem Global Energy Review 2025: Lichtblicke und Herausforderungen

Neben diesen spezifischen Entwicklungen gibt es auch breitere Trends, die das Jahr 2024 geprägt haben:

  • Ein steigender Energiebedarf: Der globale Energieverbrauch wuchs um 2,2 Prozent, was über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt. Besonders auffällig war dabei der Anstieg im Stromsektor, der drei Fünftel des gesamten Wachstums ausmachte.
  • Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch: Rund 80 Prozent des Wachstums bei der Stromerzeugung wurden durch erneuerbare Energien und Kernkraft gedeckt. Solarenergie war dabei führend: Weltweit wurden rund 700 Gigawatt an neuer Kapazität installiert.
  • Verlangsamte Fortschritte bei der Energieeffizienz: Die Verbesserung der Energieintensität – also des Energieverbrauchs pro Einheit Wirtschaftsleistung – verlangsamte sich auf nur noch 1 Prozent. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den durchschnittlichen Verbesserungen von etwa 2 Prozent pro Jahr zwischen 2010 und 2019.

Fazit: Ein Jahr voller Herausforderungen und Chancen

Das Jahr 2024 laut Global Energy Review 2025 hat gezeigt, dass wir uns an einem kritischen Punkt befinden. Wetterextreme haben deutlich gemacht, wie eng Klimawandel und Energienutzung miteinander verflochten sind. Gleichzeitig unterstreichen Chinas Entwicklungen die Notwendigkeit einer global abgestimmten Strategie zur Reduzierung von Emissionen.

Die IEA warnt eindringlich davor, dass ohne drastische Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz und zur Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbaren Energien die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels nicht abgewendet werden können. Doch es gibt auch Hoffnung: Die Fortschritte bei Solarenergie, Windkraft und anderen sauberen Technologien zeigen, dass ein Wandel möglich ist – wenn wir ihn konsequent verfolgen.

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1 Kommentar
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