Ohne Gegenmaßnahmen droht erheblicher Temperaturanstieg als Klimawandel Folge bis zum Jahr 2100.
Unter Klimawandel versteht man grundsätzlich Veränderungen des Klimas im Zeitverlaufs – beispielsweise durch die Veränderung der Sonnenaktivität. Im engeren Sinne ist damit der bedrohliche Anstieg der mittleren, globalen Temperatur der Luft in Bodennähe seit der Industrialisierung gemeint, der bis zum Jahr 2100 mannigfaltige Auswirkungen auf uns Menschen, alle Arten insgesamt und Ökosysteme wie Ozeane haben wird. Durch konsequente Gegenmaßnahmen wie den Einsatz von Cleantech kann die globale Erwärmung begrenzt werden.
Wetter vs. Klima
Die Abkühlung oder Erwärmung des Klimas über einen längerfristigen Zeitraum, bezeichnet man als Klimawandel. Wetter und Wetterschwankungen meinen dagegen die kurzfristigen Veränderungen von Temperaturen, des Niederschlags und anderer Wettereinflüsse. Die globale Erwärmung, wie sie die Wissenschaft seit der Industrialisierung beobachtet und bis ins Jahr 2100 in Szenarien fortschreibt, ist in unzähligen Studien und Beobachtungen nachgewiesen worden. Dennoch kann es auch in einem solch langfristigen Trend Ausschläge in eine andere Richtung geben.
Neben den kurzfristigen Beobachtungen des Wetters durch Metereologen und den langfristigen Entwicklungen und Trends, beobachtet durch Klimawissenschaftler und deren Gremium Weltklimarat IPCC, hat der Deutsche Wetterdienst DWD im Jahr 2020 zusätzlich eine dekadische Klimavorhersage eingeführt. Sie soll insbesondere Empfehlungen geben, auf welche Einflüsse sich beispielsweise Unternehmen aus den Bereichen Landwirtschaft oder Energie in der kommenden Dekade einzustellen haben.
Menschengemachter oder der anthropogene Klimawandel
Am menschengemachten Klimawandel gibt es nach wissenschaftlicher Erkenntnis keinen Zweifel. Die Klimawandel Fakten sind eindeutig. Die schnelle Erwärmung begann mit der mit der Industrialisierung und der fortlaufenden Verbrennung von Öl, Gas und Kohle. Dabei ist nicht nur entscheidend, welche Temperaturen im Mittel global erreicht werden oder wie groß die Temperaturveränderungen sind. Maßgeblich ist insbesondere das Tempo mit dem sich die Erde aufheizt – viel schneller als es in der Erdgeschichte durch natürlichen Klimawandel zu beobachten wäre.
Nachweisbar ist, dass die seit Mitte der 1950er Jahre regelmäßig gemessene CO2-Menge in der Atmosphäre heute so hoch ist wie zuletzt vor etwa 800.000 Jahren. Ebenfalls nachgewiesen ist, dass es sich bei dem gemessenen Kohlendioxid um CO2 fossilen Ursprungs handelt – es also aus der Verbrennung von Kohle oder Öl stammt. Wichtig zu wissen ist: Nur die Hälfte des Kohlendioxids befindet sich wirklich in der Atmosphäre – die zweite Hälfte haben die Meere und die Erdbiosphäre aufgenommen.
Durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas, aber auch durch großflächige Abholzung etwa des Regenwaldes wird also Kohlendioxid in der Atmosphäre angereichert. Dazu tragen auch andere Klimagase wie Methan zum und Lachgas zum Treibhauseffekt und Klimawandel entscheidend bei. Man bezeichnet Kohlendioxid, Methan und Lachgas daher als treibhauswirksame Gase. Die Ansammlung dieser Gase in der Atmosphäre führt tendenziell zu einer Erwärmung der unteren Luftschichten.
Globale Erwärmung mit Cleantech stoppen?
Seit der Gründung des IPCC Ende der 1980er Jahre ist bekannt, dass der Klimawandel bzw. die globale Erwärmung ernsthafte Konsequenzen für das Leben von Mensch, Arten und sogar ganzer Ökosysteme hat. Bis heute ist – trotz des Pariser Klimaabkommens von 2015 viel zu wenig passiert, um die verheerenden Klimawandel Folgen zu begrenzen. Der konsequente Einsatz von Cleantech ist bislang ausgeblieben.
Der Energiehunger der Welt nimmt weiter zu. Während die Staaten mit großer Verschmutzungshistorie wie die USA oder Deutschland und Frankreich zumindest im Energiesektor auf die Reduzierung von CO2-Emissionen setzen, werden global weiterhin Kohlekraftwerke gebaut und ans Netz gebracht. Dennoch: Der globale Siegeszug der Erneuerbaren Energien ist nicht mehr aufzuhalten – heute ist Ökostrom aus Wind- und Solarenergie bereits günstiger als elektrische Energie aus neuen Kohlekraftwerken.
Aber: Der Umbau der globalen Energieversorgung geht zu langsam voran, das globale, verbleibende CO2-Budget ist in wenigen Jahren aufgebraucht, wenn keine zusätzlichen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Dabei sind die Technologien, die nötig sind, um den weltweiten Temperaturanstieg bei zwischen 1,5 und 2,0 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts zu begrenzen, weitgehend vorhanden. Die sauberen Technologien müssen nur in den Markt und großskalig eingesetzt werden.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.