Münchener Cleantech-Unternehmen, Betreiber von FlixBus und FlixTrain, gewinnt Canyon Partners als neuen Investor dazu.
Pünktlich zum erhofften Ende der Corona-Pandemie und zum Start des Frühsommers hat das Münchener Cleantech-Unternehmen FlixMobility weitere 530 Millionen Euro eingeworben, und die Series-G-Finanzierungsrunde somit erfolgreich abgeschlossen. Mit dem frischen Kapital und einer Unternehmensbewertung von drei Milliarden US-Dollar plant der Mobilitätsdienstleister nichts weniger als den Ausbau der globalen Expansion. Dabei sollen die grünen Züge und Busse auch verstärkt in USA, Großbritannien, Frankreich oder Portugal verkehren. Als neuer Investor kommt Canyon Partners an Bord.
Für das Cleantech-Unternehmen ist der Abschluss der Kapitalrunde ein wichtiges Signal: Die Bestandsinvestoren sind – trotz Corona-Delle – weiterhin bereit, die Firma zu tragen, und das Wachstum zu finanzieren. Eines der Ziele ist die Etablierung eines grünen, bezahlbaren intermodalen Angebots mit FlixTrain in Europa – damit trifft FlixMobility den Zeitgeist mit der aktuellen Debatte über oder dem Verbot von Kurzstreckenflügen perfekt.
Konkret handelt es sich um eine „strukturierte Finanzierungsrunde“, die auf einem Mix aus Eigen- und Fremdkapital basiert. Der neue Investor Canyon Partners hat seinen Sitz in Los Angeles, und ist als Vermögensverwalter auf die Schaffung von Werte und ganz unterschiedliche Assetklassen fokussiert.
„Die jüngste Finanzierung ist ein starkes Zeichen für die Zukunft und für unsere Vision, mit FlixBus und FlixTrain den Menschen auf der ganzen Welt nachhaltige Mobilität zu bieten“, sagt Jochen Engert, Gründer und CEO von FlixMobility. „Mit der abgeschlossenen Finanzierung sind wir für zukünftige internationale Wachstums- und Expansionspläne mit FlixTrain und FlixBus gut aufgestellt.“
Die Series-F-Finanzierungsrunde hatte das Unternehmen im Sommer 2019 abgeschlossen – damals kam ebenfalls eine halbe Milliarde zusammen. Die neue Bewertung des Unternehmens von mehr als 3 Milliarden US-Dollar liegt deutlich über jener der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2019 und unterstreicht die starke Unterstützung der bestehenden Investoren – unter anderem General Atlantic, Permira, TCV, HV Capital, Blackrock, Baillie Gifford und Silver Lake – und Gründer für FlixMobility und den Erfolg des einzigartigen Geschäftsmodells.
Jetzt konzentriert sich FlixMobility vor allem auf weiteres Wachstum durch Expansion in neuen und bestehenden Märkten sowie den Ausbau des Zuggeschäfts in Deutschland, Schweden sowie darüber hinaus. Dabei ist das Unternehmen darauf angewiesen, dass die EU weiterhin den Binnenmarkt und somit fairen Wettbewerb stärkt, um es neuen Marktteilnehmern zu ermöglichen noch nachhaltigere kollektive Mobilität für mehr Menschen anzubieten.
Die Investition unterstützt die Strategie von FlixMobility, das größte Netzwerk in den USA, Großbritannien und Portugal anzubieten und die führende Position in der Türkei, Frankreich und Osteuropa weiter auszubauen. Darüber hinaus soll in neue Märkte expandiert werden.
Wir gehen jetzt in die Offensive. Unser klares Ziel ist es, in allen Märkten, in denen wir präsent sind, Marktführer zu werden. Das gilt auch für junge Märkte wie Großbritannien und Portugal oder die USA, wo wir derzeit noch die Nummer zwei oder drei sind.
André Schwämmlein, Gründer und CEO von FlixMobility
Intermodales Angebot ausbauen
Neben dem FlixBus-Netzwerk in 36 Ländern betreibt FlixMobility seit 2018 auch Fernzüge mit FlixTrain. Aktuell bietet das Unternehmen FlixTrain-Verbindungen in ganz Deutschland an. Erst kürzlich startete eine neue Verbindung von Leipzig über Berlin nach Hamburg. Anfang Mai 2021 startete FlixTrain die ersten grünen Züge in Schweden.
Im Jahr 2019 begrüßte FlixMobility 62 Millionen Fahrgäste. Das Unternehmen legt großen Wert auf den Nachhaltigkeits-Aspekt seines Angebots – nicht nur, weil die Unternehmensfarbe auffälliges grün ist.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.