Wie Gridserve die Elektroauto-Ladeinfrastruktur in UK revolutioniert
Cleantech-Unternehmen Gridserve baut 100 Ladestellen namens Electric Forecourt in den kommenden 5 Jahren auf.
In Großbritannien entsteht seit heute ein Netzwerk aus 100 hochmodernen Ladestellen für Elektroautos. Das Cleantech-Startup Gridserve hat mit dem Aufbau der Electric Forecourt genannten Ladestellen begonnen. Der erste Electric Forecourt soll im Sommer 2020 eröffnet werden. Pro Ladestelle sollen 24 Elektroautos parallel Strom tanken können – reinen Ökostrom aus Solar- und Speicherprojekten von Gridserve. So revolutioniert das Cleantech-Unternehmen die Ladeinfrastruktur in UK.
In den kommenden Monaten wird ein Netzwerk aus über 100 Electric Fourcourts verteilt über ganz Großbritannien entstehen, Damit möchte das Cleantech-Startup unterstützen, dass Elektroautos möglichst rasch Mainstream werden. Das Interesse an Elektrofahrzeugen ist in Großbritannien groß – nicht zuletzt die Einführung des Tesla Model 3 hat einen Schub ausgelöst.
Der Electric Fourcourt ist auf ein hervorragendes Kundenerlebnis ausgerichtet – neben überdachten Ladeplätzen und nicht-überdachten Haltepunkten gibt es auch eine Art Raststätte. Der erste Electric Fourcourt entsteht bei Braintree, Essex, und kann 24 Elektrofahrzeuge gleichzeitig aufladen. Dabei bietet er eine Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt – so schnell kann bislang nur der Porsche Taycan laden.
Das zweistöckige Gebäude enthält u.a. ein Café, einen Supermarkt und eine Lounge im Flughafen-Stil mit Hochgeschwindigkeits-Internet. Wer also am Nachmittag vom Geschäftstermin auf dem Rückweg ist, kann hier die Gelegenheit nutzen, nicht nur sein Abendessen einzukaufen, sondern auch die im Laufe der Zeit angefallenen E-Mails abzuarbeiten. Sogar Konferenzräume sollen dort zur Verfügung stehen.
Grundsätzlich entstehen die Electric Forecourts von Gridserve an stark frequentierten Strecken und in der Nähe leistungsfähiger Netzanschlüsse nahe bei Städten und wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Das landesweite Netz der 100 Stationen soll für 1 Milliarden Pfund innerhalb von fünf Jahren entstehen.
CEO und Gründer von Gridserve ist Toddington Harper, der die Electric Forecourts voll auf die Bedürfnisse von Elektroauto-Fahrern ausrichten möchte. Das Cleantech-Startup will also das Tankstellen-Modell in die kohlenstofffreie Zukunft übertragen. „Dies wird die fortschrittlichste Ladeeinrichtung in Großbritannien und möglicherweise weltweit sein. Die Fahrer werden in der Lage sein, ihr Fahrzeug mit der schnellsten Geschwindigkeit aufzuladen, die jedes Fahrzeug unterstützen kann, wobei 100 Prozent erneuerbare Energie verwendet wird und die bestmögliche Laderfahrung geboten wird“, verspricht Harper.
Der Bau des ersten Electric Forecourt® auf einem 2,5 Hektar großen Gelände in der Nähe von Great Notley, direkt an der A131, wird durch einen Zuschuss in Höhe von 4,86 Millionen Pfund von Innovate UK unterstützt. Das Gelände hat Verbindungen zum Flughafen Stansted, Chelmsford, Colchester und zur M11.
Neben den Ladestellen der Zukunft entwickelt Gridserve auch eine Reihe großer Solarparks, die mit Batterien gekoppelt werden. Kürzlich hat das Unternehmen einen der modernsten Solarparks des Landes fertiggestellt – ein 34,7 Megawatt-Projekt in York mit bifacialen Paneelen, Sonnenachführung und einem Batteriespeicher mit 30 Megawattstunden. Ein ähnliches Projekt entsteht in Hull – an beiden Standorten sollen auch Electric Forecourts gebaut werden.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.