Größte Turbine: Siemens Gamesa zeigt Zukunft der Offshore-Windenergie

Windturbine SG 14-222 DD hat eine Leistung von 15 Megawatt und soll ab 2024 für den Offshore-Einsatz kommerziell zur Verfügung stehen.

Der deutsch-spanische Windkraftkonzern Siemens Games hat jetzt die größte Turbine für Windkraftanlagen auf dem Meer vorgestellt. Die Windturbine SG 14-222 DD verfügt über einen Direktantrieb und verspricht eine Leistung von 14 Megawatt – mit der Power-Boost-Funktion von Siemens Gamesa sogart 15 Megawatt. Die Abmessungen der Zukunft der Offshore-Windenergie sind gigantisch: 222 Meter Durchmesser, 108 Meter lange Blätter.

Die neue Windturbine SG 14-222 DD von Siemens Gamesa soll im kommenden Jahr als Prototyp vorgestellt werden und ab 2024 kommerziell verfügbar sein. Über die Lebensdauer soll sie 1,4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Vergleich zur Kohleverstromung einsparen. Im Vergleich zum Vorgänger (SG 11.0-200 DD) steigt die Energieproduktion um 25 Prozent. Das Gewicht der Gondel wurde auf 500 Tonnen reduziert – dadurch wird eine optimierte Unterkonstruktion zu geringeren Kosten möglich.

Mit 14 Megawatt kann eine SG 14-222 DD-Turbine genügend Energie liefern, um etwa 18.000 europäische Durchschnittshaushalte pro Jahr zu versorgen. Ungefähr 30 SG 14-222 DD Offshore-Windturbinen könnten den jährlichen Stromverbrauch von Bilbao decken.

Mehr als 1.000 Siemens Gamesa Direct Drive Offshore-Windturbinen wurden bislang in allen wichtigen Offshore-Windmärkten weltweit installiert. Dazu gehören Großbritannien, Deutschland, Dänemark und die Niederlande, Belgien, und Taiwan. Darüber hinaus gibt es bestätigte Aufträge für weitere 1.000 Offshore-Direktantriebsturbinen darunter auch solche für neue Offshore-Märkte wie Frankreich und die USA.

Bundesregierung hebt Ziele für Offshore-Windenergie an

Während Siemens Gamesa mit der neuen Windturbinen natürlich weltweit aktiv sein muss, hat die Bundesregierung Anfang Mai die Ziele für den Ausbau der Offshore-Windenergie angehoben. Konkret von 15 Gigawatt auf 20 Gigawatt bis 2030. Die Offshore Vereinbarung wurde zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium sowie dem Präsidenten der BNetzA und der Präsidentin des BSH zusammen mit der Energieministerin und den Energieministern der Küstenländer sowie den Geschäftsführern der beteiligten ÜNB (50Hertz, Amprion und TenneT) geschlossen.

Die Offshore-Windenergie ist weltweit ein zentraler Baustein der Energiewende. Auch für die großskalige Produktion von grünem Wasserstoff werden Windräder auf dem Meer benötigt. Mehr dazu in diesem Beitrag: Energieinsel: Wie Dänemark seine ehrgeizigen Klimapläne umsetzen will.

Lesen Sie hier den früheren Beitrag vom 16. Januar 2019 mit dem Titel: „Siemens Gamesa stellt erste 10-MW-Turbine für Offshore-Windkraft vor“

Siemens Gamesa will damit die jährliche Energieproduktion um 30 Prozent steigern.

In der Offshore-Windkraft gibt es wieder einen bedeutenden Fortschritt: Siemens Gamesa hat die erste 10-Megawatt-Turbine vorgestellt, die einen Rotordurchmesser von 193 Metern hat. Der erste Prototyp soll 2019 errichtet werden – anschließend wird die gigantische Turbine bis 2022 in den Markt eingeführt.

Um eine Vorstellung zu bekommen, was eine solche Offshore-Turbine, installiert vor der Küste, leisten kann: 20 dieser Windturbinen von Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) können den jährlichen Stromverbrauch einer mittelgroßen Stadt wie Liverpool decken. Die jährliche Energieerzeugung einer SG 10.0-193 DD reicht aus, um rund 10.000 europäischer Haushalte mit Strom zu versorgen. Weiterhin soll der Einsatz der neuen Turbine auch zu höherer Rentabilität führen und damit zu geringerem Risiko für die Investoren führen.

Die Windturbine SG 10.0-193 DD nutzt die sogenannte Direktantriebstechnologie von Siemens Gamesa, die bereits in früheren Modellen zum Einsatz kam. Die Rotorblätter sind 94 Meter lang und haben eine Fläche von 29.300 Quadratmetern. Siemens Gamesa setzt auf bereits bewährte Technologien, hat diese aber noch größer gemacht, um noch mehr Energie auf dem offenen Meer ernten zu können.

Die Stromgestehungskosten für Offshore-Wind sinken weiter da die Industrie wächst und ihre Leistungskraft steigert. Weltweit entwickeln sich neue Märkte, die langfristig allesamt kostengünstige, zuverlässige und saubere Energie benötigen

Andreas Nauen, Siemens Gamesa

Siemens Gamesa ist seit dem Zusammenschluss führend im Bereich Offshore-Windkraft. Die bislang installierte Leistung liegt bei 12,5 Gigawatt – das entspricht mehr als 3.100 Offshore-Turbinen, die im Betrieb sind. Die Erfahrung des Anbieters reicht bis in Jahr 1991 zurück, als Siemens Gamesa den weltweit ersten Offshore-Windpark errichtete.

Jetzt arbeitet das Windkraftunternehmen mit Hauptsitz in Spanien daran, die Stromgestehungskosten für Windkraft auf dem Meer weiter zu reduzieren. Die Offshore-Windenergie hat großes Potenzial, es bestehen aber zumindest in den norddeutschen Windparks Schwierigkeiten, diese an das Stromnetz an der Küste anzuschließen. Es kursieren auch Ideen, direkt auf dem Meer Wasserstoff zu produzieren, um den Transport der Energie einfacher zu machen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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