Grüne Liga Brandenburg: Gericht untersagt Tesla-Rodungen – vorerst
Wie rasch die Rodungen durch Tesla vorangehen, zeigt das Video des Youtubers Tesla Kid Grünheide.
Kleiner Rückschlag für Tesla in Brandenburg: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die weiteren Rodungen in Grünheide am Samstag zunächst untersagt. Die Polizei setzte den Rodungsstopp auf dem Grundstück des Autobauers durch. Grund für die Entscheidung ist die Beschwerde von Grüne Liga Brandenburg über die vorherige Ablehnung des Eilantrags am Landgericht Frankfurt an der Oder.
Die Rodungen auf dem für die Gigafactory Berlin vorgesehenen Grundstück in Grünheide gehen grundsätzlich sehr schnell voran. Mehr als 25 Harvester sind seit Donnerstag im Einsatz, als Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach twitterte, Tesla habe eine frühzeitige Genehmigung zum Start der Rodungen erhalten.
Das Video oben zeigt, wie rasant die Arbeiten seitdem fortgeschritten sind. Am Samstag hieß es in Medienberichten, Tesla brauche nun noch drei volle Tage – gearbeitet wird im Dreischichtbetrieb – um genügend Platz zu schaffen, um mit dem Bau der Gigafactory beginnen zu können. Am Samstag Abend kam es dann zum Stopp der Rodungen durch das Oberverwaltungsgericht – „vorläufig, bis über die Beschwerde der Grüne Liga Brandenburg entschieden sei“, hieß es von Seiten des Gerichts.
Da am heutigen Sonntag nach meiner Information ohnehin keine Rodungen stattfinden sollten, ist der Zeitverlust für Tesla bislang minimal. Selbst, wenn am Montag keine Entscheidung zugunsten Teslas veröffentlicht werden sollte, ist bis Anfang März noch genügend Zeit, um die notwendigen Arbeiten vor Beginn der Brutzeit abzuschließen.
Eilanträge von Grüne Liga Brandenburg und VLAB zurückgewiesen
Am Freitag waren die Eilanträge von Grüne Liga Brandenburg und dem bayerischen Verein VLAB vor einem Gericht in Frankfurt an der Oder zunächst zurückgewiesen worden. Demnach gäbe es keine Beanstandungen daran, Tesla eine frühzeitige Genehmigung zur Rodung zu erleiten – noch bevor die Baugenehmigung für das Tesla-Werk in Grünheide vorliegt. Bis zum 5. März sind noch Einsprüche möglich.
Die Bilder zeigen: Seit dem 13. November 2019 als Tesla-CEO Elon Musk die Entscheidung bekanntgab, ist schon eine ganze Menge passiert. Im Grunde läuft alles plangemäß – vorausgesetzt, die Beschwerde der Grüne Liga Brandenburg hat keinen Erfolg. Dann werden, wie erhofft, Ende 2021 die ersten Tesla-Fahrzeuge aus der Brandenburger Gigafactory rollen. Es bleibt ein steiniger Weg, aber viele Schritte sind bereits erfolgreich getan.
Hintergrund: Wer ist Grüne Liga Brandenburg?
Die Grüne Liga wurde kurz vor der Wende in der DDR ins Leben gerufen. einer der Gründungsväter ist der spätere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck. Vor wenigen Tagen beging das ostdeutsche Umweltnetzwerk sein 30-jähriges Jubiläum. Es war über viele Jahre ein Netzwerk ökologischer Gruppierungen mit vermutlich rund 30.000 Mitgliedern. Erst seit 2009 ist die Grüne Liga ein nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz anerkannter Verband. Es handelt sich um eingetragene Vereine, die als 2015 als gemeinnützig anerkannt sind. Konkret gibt es vier Landesverbände: Berlin, Brandenburg, Sachsen und Thüringen.
Bundesweit bekannt wurde die Grüne Liga Sachsen aufgrund ihrer erfolgreichen Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Waldschlößchenbrücke in Dresden, welcher laut Urteil vom 15. Juli 2016 rechtswidrig war. Auch im Verfahren gegen den Hauptbetriebsplan des Braunkohletagebaus Jänschwalde ist die Grüne Liga gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe aktiv. Es geht im die Gefährdung benachbarter Gebiete wie beispielsweise Moore.
Im Unterschied zum VLAB, dem Verein, der ebenfalls einen Eilantrag gegen die Tesla-Rodungen einbrachte, distanziert sich die Grüne Liga klar von der AfD. Allerdings ist recht wenig bekannt darüber, wie der Landesverband Grüne Liga Brandenburg den Bau der Tesla-Gigafactory in Grünheide sieht und welche Bedenken zu den Eilanträgen konkret geführt haben.
Stellungnahme zur Gerichts-Entscheidung
Der Vorsitzende der Grünen Liga Brandenburg, Heinz-Herwig Mascher, hat sich jetzt über die Deutsche Presse-Agentur am heutigen Sonntag zur Entscheidung des Gerichts geäußert. „Wir wollen aber Tesla nicht verhindern“, sagte Mascher demnach. Es gehe vielmehr darum, durch den vorläufigen Stopp zu erreichen, dass „das Unternehmen nicht anders als andere behandelt werden solle“.
Solange das Verfahren nicht abgeschlossen sei, so die Position von Grüne Liga Brandenburg, dürften keine Tatsachen geschaffen werden, die dann nicht mehr rückgängig zu machen seien.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Sofortiger Baustopp für die E-Autogigafabrik in Grünheide!
Nicht nur wegen der Abholzung von Wäldern sollte ein Baustopp in Grünheide verhängt werden, sondern auch wegen der verursachten Umweltschäden in anderen Ländern durch den Lithiumabbau für die Batterieproduktion. Denn es ist nicht bekannt, ob die Landesregierung von Brandenburg durch das Landesamt für Umwelt eine umfassende, fundierte Umweltschutzprüfung für die geplante Giga-Fabrik für E-Autos in Grünheide veranlasst hat. Man muss aber davon ausgehen, dass dies nicht der Fall war, sonst hätte man den Umweltwahnsinn einfach nicht zugelassen. Am 24.November strahlte der TV-Sender ARTE zwei aktuelle französische Dokumentarfilme von 2020 im Abendprogramm zu den gewaltigen Umweltschäden, die durch die Rohstoffgewinnung von Lithium und anderen seltenen Elementen, die als Basis für die Produktion von Batterien für die E-Autos fungieren, im argentinischen Hochland und im Süden von Chile verursacht werden (1. Film: Umweltsünder E-Auto?, 2. Film: Eine Genreration schlägt Alarm). Ganze Landstriche werden hier zerstört und sind unbewohnbar geworden. Zudem werden die Lebensgrundlagen den dortigen Bewohnern durch toxische Abfälle genommen: Der Grundwasserspiegel versiegt alsbald und das Grundwasser ist zudem hier aufgrund der Toxizität absolut nicht mehr genießbar! Eine vernünftige Landwirtschaft ist nicht mehr durch die Landwirte betreibbar. Es wurde eine Ökobilanz vorgenommen, wonach E-Autos auf Lithiumbasis bezüglich der CO2-Emmission (…) bedeutend schädlicher sind, wie konventionelle Verbrenner. Es sei die Frage erlaubt, ob hier eine neue, moderne Form des Kolonialismus praktiziert wird? Umweltschädliche Produktion der Rohstoffe in fernen Ländern und umweltfreundliche saubere Straßen und Städte in Deutschland – dies ist die Gesamtökobilanz der Giga-Auto-Fabrik in Grünheide! Nicht umsonst hat wohl der Tesla-Chef Elon Musk die Produktion aus Kalifornien nach Deutschland verlagert, weil wahrscheinlich noch andere umweltschädliche Faktoren auf die Grünheider zukommen werden. Wenn E-Autos produziert werden sollten, dann bitteschön auf Wasserstoffbasis, weil nach der Reaktion von Wasserstoff H und Sauerstoff O2 nur Wasser emittiert wird! (4*H+O2→ 2*H2O) und keine Batterien erforderlich werden.
Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen
Nur noch 3 Tage dann sind die Tatsachen geschaffen -🌲- die alten Kiefern schaffen Platz für ein neues Brandenburg -🚖 – diesmal zeigen wir dass der rote Adler 🦅 fliegen kann.
Brandenburg ick gloob an Dir.