GuD-Kraftwerk Lausward: 595 Megawatt und mehr als 61 Prozent Netto-Wirkungsgrad

Technologie der Energiewende: Die Siemens Gasturbine SGT5-8000H

Cleantech News / Düsseldorf. Siemens will am Standort Lausward im Düsseldorfer Hafen ein Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 595 Megawatt errichten. Das ist Weltrekord für einen einzigen GuD-Block. Der Netto-Wirkungsgrad wird mehr als 61 Prozent betragen. Nach 60,75 Prozent – dem bisherigen Spitzenwert im GuD-Kraftwerk Irsching – wird auch das ein Weltrekord. Eine dritte Weltbestmarke wird mit der Fernwärmeauskoppelung erzielt: Nie zuvor ist es gelungen, 300 Megawatt (thermisch) aus einem einzigen Gasturbinen-Kraftwerksblock im GuD-Betrieb auszukoppeln. Der Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas steigt auf 85 Prozent. Der Auftrag hat ein Volumen von annähernd einer halben Milliarde Euro.

In Lausward kommt die Gasturbine SGT5-8000H zum Einsatz, die sich seit mehr als einem Jahr in Irsching im kommerziellen Betrieb bewährt. Sie wurde an den Siemens-Standorten in Erlangen, Berlin und Mühlheim sowie Orlando im US-Bundesstaat Florida in Kooperation mit Universitäten und Forschungsinstituten in etwa zehn Jahren von rund 750 Mitarbeitern entwickelt. Von der Baureihe SGT-8000H wurden inzwischen zwölf Gasturbinen von Energieversorgern in Deutschland, Südkorea und den USA bestellt. Weitere Aufträge stehen bevor. Eine einzige SGT5-8000H Gasturbine kann im GuD-Betrieb alle Privathaushalte einer Großstadt wie Berlin mit 3,5 Millionen Einwohnern mit Strom versorgen.

Hocheffiziente GuD-Kraftwerke sind eine ideale Ergänzung zu erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne, deren Erzeugungsleistungen schwanken. Diese Schwankungen können GuD-Kraftwerke schnell und flexibel ausgleichen. Sie leisten einen erheblichen Beitrag für die Versorgungssicherheit und Stabilisierung unseres Stromnetzes und spielen damit eine bedeutende Rolle bei der Energiewende in Deutschland. Die neuen Siemens-GuD-Kraftwerke benötigen rund ein Drittel weniger Erdgas pro erzeugter Kilowattstunde Strom verglichen mit dem Durchschnitt der weltweit installierten GuD-Anlagen. Neben der Einsparung bei den Brennstoffkosten trägt die Technik wegen der deutlichen Reduzierung der CO2-Emissionen auch zum Klimaschutz bei. Hocheffiziente GuD-Kraftwerke sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 30 Milliarden Euro erzielte.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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