
„Hamburg vereint“: Zukunftsorientierung für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit
Rot-Grün legt Koalitionsvertrag in der Hansestadt Hamburg vor – und adressiert auch das Thema bezahlbarer Wohnraum.
Die Koalition aus SPD und Grünen setzt ihre Arbeit fort, mit einem klaren Fokus auf die Themen, die im Wahlkampf 2025 die Hamburger*innen bewegten: bezahlbarer Wohnraum, Klimaschutz, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. Der Koalitionsvertrag „Hamburg vereint – mit Herz und Verstand“, unterzeichnet am 24. April 2025, ist ein ambitionierter Plan, diese Herausforderungen zu meistern. „Hamburg vereint“ steht für eine Stadt, die Zukunftsorientierung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit verzahnt, um eine inklusive, nachhaltige Metropole zu schaffen. Von Wärmeplanung über Mieterstrom bis hin zu beitragsfreien Kitas – Hamburg zeigt, wie ökologische Innovation und sozialer Ausgleich Hand in Hand gehen, ohne jemanden zurückzulassen.
Klimaneutralität als Fundament der Zukunft
Hamburgs Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, ist ein zukunftsorientiertes Versprechen, das den Wahlkampf prägte. Öffentliche Unternehmen, die das Herz der städtischen Daseinsvorsorge bilden, sollen keine klimaschädlichen Emissionen mehr verursachen.
Bis 2030 fließen 30 Milliarden Euro in klimafreundliche Infrastruktur – von Schulen über den Nahverkehr bis zu Kultureinrichtungen. Diese Investitionen nutzen Hamburgs wirtschaftliche Stärke, um Bundesmittel zu heben und die Energiewende voranzutreiben. Kooperationen mit privaten Akteuren, etwa im Hafen oder bei der Glasfaserversorgung, beschleunigen die Transformation, ohne die soziale Dimension zu vernachlässigen.
Die Photovoltaik-Pflicht für Schuldächer macht Bildungseinrichtungen zu Vorreitern der Energiewende. Diese Anlagen senken Betriebskosten und zeigen, dass Klimaschutz in den Alltag gehört. Mieterstrommodelle bringen sauberen, günstigen Strom direkt in Mehrfamilienhäuser. Besonders einkommensschwache Haushalte profitieren von sinkenden Energiekosten.
Finanzielle Anreize und entbürokratisierte Prozesse fördern diese Modelle, sodass die Energiewende sozial gerecht bleibt. Die Wärmeplanung ersetzt fossile Heizsysteme durch Fernwärme und Wärmepumpen, unterstützt durch vereinfachte Genehmigungsverfahren. Haushalte erhalten Zugang zu nachhaltiger Wärme, ohne finanzielle Härten. „Hamburg vereint“ macht Klimaschutz für alle erlebbar.
Bezahlbarer Wohnraum für eine gerechte Stadt
Bezahlbarer Wohnraum war ein zentrales Wahlkampfthema, und der Koalitionsvertrag liefert konkrete Antworten. Mindestens die Hälfte der Stadtfläche bleibt in städtischem Besitz, gesichert durch Erbbaurecht und Vorkaufsrechte. Hamburg bietet bundesweit die besten Erbbaurechtskonditionen, um Wohn- und Gewerbeflächen langfristig erschwinglich zu halten.
Das „Mieter-Vermieter-Modell“ wird weiterentwickelt, um kostengünstiges Bauen zu ermöglichen. Statt neuer Bauten setzt die Stadt auf die Umnutzung von Bestandsimmobilien, etwa leerstehender Büros oder Parkhäuser, um Ressourcen zu sparen und Sanierungsstaus zu vermeiden.
Die „Hamburger Häuser“ – Klassen-, Kita-, Quartiers- und Clubhäuser – nutzen Systembauweise, die Effizienz und Nachhaltigkeit verbindet. Das „Bildungshaus“ ist besonders zukunftsorientiert: Es kombiniert schulische Nutzung mit Wohnraum für Auszubildende. Bis 2030 entstehen 3.000 Wohnheimplätze für Azubis, um junge Talente finanziell zu entlasten und den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
Steuerliche Erleichterungen beim Ersterwerb von Wohneigentum für Familien mit Kindern und die Grundsteuer C, die Spekulation eindämmt, ergänzen diese Strategie. Investitionen in Spielplätze, Skateparks und Kletterinseln schaffen kostenfreie Freizeitangebote, besonders in verdichteten Stadtteilen, und fördern sozialen Zusammenhalt. „Hamburg vereint“ verzahnt Wohnraumpolitik mit sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz.
Bildung und Kitas: Chancen von Anfang an
Bildung war im Wahlkampf ein Schlüsselthema, und Hamburg setzt auf gleiche Chancen für alle. Die beitragsfreie Grundbetreuung in Kitas und Kindertagespflege für fünf Stunden täglich entlastet Familien und sichert jedem Kind einen guten Start. Das Kitagutscheinsystem wird modernisiert, mit längeren Gültigkeiten und digitalen Antragsverfahren, um den Zugang zu vereinfachen.
In sozial benachteiligten Stadtteilen wird Kita-Sozialarbeit eingeführt, um Eltern und Kinder gezielt zu unterstützen. Die viereinhalbjährige Vorstellung zur Sprachförderung, bundesweit vorbildlich, öffnet Türen für Bildung und wird weiter ausgebaut.
Das Startchancen-Programm erreicht 90 Schulen mit 42.000 Schüler*innen und stärkt Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik, um den Einfluss sozialer Herkunft zu reduzieren. Ganztagsschulen ermöglichen, dass Kinder Hausaufgaben in der Schule erledigen, was einkommensschwache Familien entlastet.
Hochwertiges, nachhaltiges Schulessen wird durch Sozialstaffelungen erschwinglich, sodass kein Kind auf eine Mahlzeit verzichtet. Schulgelände werden naturnah gestaltet, fördern Biodiversität und dienen als klimaresiliente Oasen. Hamburgs Bildungspolitik verzahnt soziale Gerechtigkeit mit Klimaschutz, um eine zukunftsfähige Generation zu fördern.
Vielfalt und Demokratie: Hamburgs weltoffenes Herz
Hamburgs Identität als weltoffene Metropole war im Wahlkampf ein starkes Argument für Zusammenhalt. Der gemeinsame Religionsunterricht für alle Glaubensrichtungen bleibt ein Erfolgsmodell, das Toleranz und interreligiösen Dialog von klein auf verankert. Kinder lernen, dass Vielfalt die Stadt bereichert. Demokratiebildung ist zentral: Jeder Schülerin besucht eine Gedenkstätte, um die Werte einer freien Gesellschaft zu verinnerlichen.
Ein Kinder- und Jugendmitwirkungsgesetz stärkt die politische Teilhabe junger Menschen. Die Forderung nach einem Wahlalter von 16 auf Bundesebene unterstreicht Hamburgs Engagement für eine inklusive Demokratie. „Hamburg vereint“ lebt Vielfalt als Stärke.
Soziale Unterstützung für alle
Soziale Gerechtigkeit bedeutet, vulnerable Gruppen zu stärken. Das Careleaver-Projekt begleitet junge Erwachsene aus Pflegeeinrichtungen ins Erwachsenenleben. Pflegeeltern erhalten verstärkte Unterstützung, und Hamburg setzt sich auf Bundesebene für deren Zugang zu Elterngeld und Altersvorsorge ein.
Kitas bauen Plätze für Kinder mit Eingliederungsbedarf aus, mit kürzeren Wartezeiten für Diagnosen, um Inklusion zu fördern. Diese Maßnahmen zeigen: Hamburgs soziale Politik lässt niemanden zurück und ist auf die Bedürfnisse aller ausgerichtet.
Nachhaltigkeit als Lebensstil
Nachhaltigkeit war ein Wahlkampfthema, das Hamburgs Zukunft prägt. Die Stadt orientiert sich an den UN-Nachhaltigkeitszielen, deren Umsetzung ab 2025 transparent dokumentiert wird. Schulgelände, Spielplätze und Freizeitangebote werden klimafreundlich gestaltet, um Biodiversität und Resilienz zu fördern.
Kostenfreie Freizeitangebote wie Skateparks oder Kletterinseln schaffen Räume für junge Menschen, besonders in sozial herausfordernden Vierteln. „Hamburg vereint“ macht Nachhaltigkeit zum Lebensprinzip, das Umwelt und sozialen Zusammenhalt verbindet.
Ein zukunftsorientiertes Hamburg
„Hamburg vereint – mit Herz und Verstand“ ist ein Bekenntnis zu einer klimaneutralen, gerechten Stadt. Photovoltaik-Pflicht, Mieterstrom, Wärmeplanung, beitragsfreie Kitas und bezahlbarer Wohnraum adressieren die Wahlkampfthemen und verzahnen Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit. Hamburg beweist: Eine zukunftsfähige Metropole schützt die Umwelt und sorgt dafür, dass alle teilhaben können. Mit diesem Kurs bleibt die Hansestadt ein Vorbild für Nachhaltigkeit und Inklusion.
Der rot-grüne Koalitionsvertrag ist hier zum Download verfügbar.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.