Heizungstausch zur Wärmepumpe: Erste Hausbesitzer erhalten ihre Förderung
Erste Fördergelder fließen – Wärmepumpe trotz Absatzrückgang im Aufwind
Die ersten Hausbesitzer, die sich für den Heizungstausch zur klimafreundlichen Wärmepumpe entschieden haben, erhalten in diesen Tagen die neue Heizungsförderung. Und die kann sich sehen lassen. Doch während die ersten Fördergelder fließen, zeigt die aktuelle Absatzstatistik des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) für die ersten drei Quartale 2024 ein gemischtes Bild. Zwar ist der Absatz von Wärmeerzeugern insgesamt stark eingebrochen, der Anteil der Wärmepumpen konnte im Vergleich zu Gas und Öl jedoch leicht gesteigert werden.
Heizungstausch: Weniger neue Heizungen, aber mehr Wärmepumpen
Der BDH meldet einen Rückgang des Absatzes von Wärmeerzeugern um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2024 nur 548.000 Heizungen verkauft. Auch der Absatz von Wärmepumpen ist um 52 Prozent zurückgegangen, trotzdem konnten sie ihren Marktanteil leicht ausbauen.
Der BDH schätzt, dass 2024 insgesamt rund 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden. Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren, scheint jedoch in weiter Ferne. Das liegt auch daran, dass es derzeit keine Heizungstausch-Pflicht gibt.
Wärmepumpenförderung: Bis zu 70 Prozent Zuschuss für Heizungstausch
Gerade jetzt lohnt sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe besonders, denn der Staat fördert den Einbau mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten. Viele Hausbesitzer unterschätzen dabei, wie viel Geld sie tatsächlich erhalten können. Neben der Grundförderung von 30 Prozent gibt es einen Effizienzbonus von 5 Prozent für besonders effiziente Wärmepumpen. Wer eine alte Gasheizung (mindestens 20 Jahre alt) ersetzt, erhält zusätzlich einen Klima-Geschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen gibt es sogar noch einen Einkommensbonus von 30 Prozent.
So funktioniert die Förderung beim Heizungstausch
Lesen Sie hier mehr dazu: Heizungsförderung 2024: Zuschuss für Wärmepumpe und Co.
Der Weg zur Förderung ist einfacher als viele denken. Zuerst beauftragen Sie einen Installateur, der die Heizlast berechnet und die passende Wärmepumpe auswählt. Anschließend erhalten Sie eine BzA-Nummer und können damit den Förderantrag bei der KfW stellen. Die Zusage erfolgt in der Regel sofort. Nach der Zusage haben Sie drei Jahre Zeit, die Wärmepumpe einzubauen.
Expertentipps: So holen Sie das Maximum aus der Förderung heraus
Jasper Honig, Leiter Förderungen beim Wärmepumpenanbieter Aira, rät Hausbesitzern, die Förderung zum Heizungstausch nicht zu unterschätzen. „Alle Aira Kunden kommen für die Förderung infrage, der Großteil erhält 55 Prozent, ein Viertel sogar die höchstmögliche Förderung von 70 Prozent“, so Honig. Er empfiehlt außerdem, bei den förderfähigen Kosten etwas höhere Ausgaben anzugeben als im Angebot des Handwerkers stehen, um Spielraum für unvorhergesehene Kosten zu haben.
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Klimaschutz und steigende Gaskosten
Der Umstieg auf eine Wärmepumpe ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel. Ab 2025 steigen die Netzentgelte für Gas, was zu höheren Heizkosten führt. Mit einer Wärmepumpe machen Sie sich unabhängig von fossilen Brennstoffen und sparen langfristig Geld.
Die Wärmepumpe ist eine zukunftsfähige und klimafreundliche Heizlösung. Dank der attraktiven Fördermöglichkeiten lohnt sich der Umstieg jetzt besonders. Nutzen Sie die Chance und informieren Sie sich über die vielfältigen Möglichkeiten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die attraktiven Förderbedingungen.
Woche der Wärmepumpe
Die „Woche der Wärmepumpe“ vom 04. bis 10. November bietet eine gute Gelegenheit dazu, sich über den Heizungstausch zur Wärmepumpe zu informieren. Zwei konkrete Rechnungen für 55 bzw. 70 Prozent Förderung gibt es hier bei t-online.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.