hejhej-mats: Beim Museumsbesuch entstand die Recycling-Idee
Cleantech-Startup recycelt Schaumstoff-Abfälle und macht daraus nachhaltige Yoga-Matten, die der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden / Teil 2 der Serie
Die Eu will Kunststoffabfälle vermeiden. Ähnlich wie das belgische Cleantech-Startup w.r.yuma will dazu auch das deutsche Cleantech-Unternehmen hejhej-mats beitragen. Denn das junge Unternehmen zweier Freundinnen entwickelt ökologisch korrekte Yoga-Matten. Nach einer erfolgreichen Crowdfinanzierung im kleinen Rahmen, legen die Gründerinnen nun letzten Schliff an ihr Produkt. Damit der Yogamatten-Kreislauf möglichst bald ins Rollen kommt.
Cleantech News / 17.1.2018. In unserer Serie stellen wir in diesen Tagen Cleantech-Startups vor, die helfen, weniger Plastik zu produzieren oder vorhandenes Plastik sinnvoll zu recyceln. Denn Kunststoffmüll ist ein gigantisches Problem: Mehr als 10 Millionen Tonnen Müll fallen jedes Jahr an – und landen in den Ozeanen. Yogamatten sind bislang erstaunlicherweise Kunststoffprodukte, die meist nicht recycelt werden. Umso wichtiger ist das, was hejhej-mats nun entwickelt hat.
Anna und Sophie sind die beiden jungen Gründerinnen von hejhej-mats. Während eines Museumsbesuches in Schweden entstand die Idee, eine nachhaltige Yogamatte zu kreieren. In dieser Ausstellung machte die türkische Künstlerin, Pinar Yolda, Yoga-Praktizierende auf die ökologischen Konsequenzen ihrer Yogamatte aufmerksam. Anna und Sophie fühlten sich ertappt, denn sie selbst betreiben leidenschaftlich Yoga und studierten zu dem Zeitpunkt ihren Master in Nachhaltigkeitsmanagement in Schweden. Sie entschieden sich kurzerhand das Problem selbst zu lösen und eine Yogamatte aus recycelten Materialien zu entwickeln.
Nach dem erfolgreichen Crowdfunding wird die Yogamatte, die ein Teil eines Kreislaufs werden soll, entwickelt. Diese Matten werden aus Kunststoffabfall produziert – nur, wenn es unbedingt nötig ist, werden neue Produkte eingesetzt. Das bedeutet, dass der komplette Schaumstoff aus recycelten Materialien besteht und nur die hauchdünne Folie der Matte aus primären Material produziert wird.
Prinzip der hejhej-mats im Video
Für hejhej-mats ist Abfall nicht Abfall sondern eine Ressource, beschreiben die Gründerinnen, die in kontinuierlichen Zyklen fließen soll. hejhej-mats bietet daher eine nachhaltige Lösung ganz in Harmonie mit der Circular Economy. Das heißt, sie bestehen nicht nur aus recycelten Materialien, sondern sind auch zum Ende ihres Lebenszyklus wieder recycelbar. So können alle Bestandteile der hejhej-mats Yogamatten wieder für die Produktion von neuen Yogamatten genutzt werden, ohne dass sie als zusätzlicher Kunststoffmüll auf Müllhalden oder im Meer enden.
Seit November 2016 forschen und arbeiten die beiden schon an hejhej-mats. Aktuell befinden sie sich in der Testphase ihrer Prototypen und sind ganz nah an der Fertigstellung der perfekten closed-loop Yogamatte
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.