Homogene Katalyse: C1 Green Chemicals produziert erstes grünes Methanol in Leuna

Leuna100-Pilotanlage zeigt industrielle Machbarkeit sowie Skalierbarkeit der Methanol-Produktion in der weltweit ersten, dreidimensional skalierbaren, homogenen Katalyse.

Das Berliner Cleantech-Unternehmen C1 Green Chemicals hat erstmals grünes Methanol in einer Pilotanlage in Industriemaßstab hergestellt. Die Pilotanlage (Dreidimensional skalierbare homogene Katalyse) im Projekt Leuna100 war vor einigen Wochen in Betrieb genommen worden – jetzt gelang die erste Durchführung aller Prozessschritte bis zum fertigen Methanol. Das Wasserstoff-Derivat kann beispielsweise als Schiffskraftstoff eingesetzt werden – und damit zur Dekarbonisierung des globalen Verkehrssektors beitragen.

Die von C1 entwickelte und patentierte Katalysatortechnologie ermöglicht eine effizientere und umweltfreundlichere Methanolproduktion als herkömmliche Verfahren. Durch die Verwendung von CO2 aus industriellen Emissionen und grünem Wasserstoff wird der Kohlenstoffkreislauf geschlossen, was die Treibhausgasemissionen reduziert.

Ein weiterer entscheidender Vorteil der C1-Technologie ist ihre Skalierbarkeit. Die Pilotanlage in Leuna besteht zu 100 Prozent aus kommerziell verfügbaren Industriekomponenten und kann daher leicht in den Großmaßstab überführt werden. Damit ebnet C1 den Weg für eine effiziente Massenproduktion von grünem Methanol.

Leuna: Historischer Standort für die homogene Katalyse

Die erfolgreiche Inbetriebnahme der Pilotanlage in Leuna knüpft an eine lange Tradition an: Bereits 1923 wurde hier die weltweit erste Methanolanlage errichtet. Heute, über 100 Jahre später, setzt C1 mit seiner innovativen Technologie erneut Maßstäbe und macht Leuna zu einem Symbol für den technologischen Fortschritt in der Methanolproduktion.

Nächste Schritte: Optimierung und Kommerzialisierung

Im weiteren Verlauf des Projekts „Leuna100“ wird der Fokus auf der Optimierung des Anlagenbetriebs liegen, um die Effizienz weiter zu steigern und sicherzustellen, dass der Kohlenstoffkreislauf vollständig geschlossen bleibt. Dazu wird die Anlage an eine Reverse-Water-Gas-Shift-Anlage gekoppelt, die das CO2 in Kohlenmonoxid umwandelt und als Synthesegas für die Methanolproduktion wiederverwendet.

Die erfolgreiche Produktion des ersten grünen Methanols in Leuna ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Kommerzialisierung der C1-Technologie. Das Cleantech-Unternehmen hat bereits angekündigt, in Zukunft eine kommerzielle, homogene Katalyse auf dem Level einer Demonstrationsanlage zu bauen, um die Technologie im größeren Maßstab zu testen und zu optimieren.

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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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