Gemeinden können zusammen mit der Bevölkerung die Energiewende vor Ort aktiv voranbringen. Durch Bürgerwindkraftanlagen können regionale Potentiale aus erneuerbaren Energien verstärkt genutzt werden. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Ernennung der Gemeinde Wildpoldsried zum dritten Bayerischen Windstützpunkt. „Wir setzen auf die Windenergie als zentralen Baustein der Energiewende. Wer selbst an dem Betrieb eines Windrades beteiligt ist, leistet seinen persönlichen Beitrag zur Energiewende und stärkt gleichzeitig die Wirtschaft vor Ort“, so Huber.
Energiewende News / Wildpoldsried, München. Die Gemeinde Wildpoldsried hat bereits 1999 unter Einbindung der Bevölkerung ein ökologisches Profil für die Gemeinde erarbeitet. In den Jahren 2000 bis 2007 wurden bereits fünf Bürgerwindkraftanlagen mit einer Leistung von 7,5 MW in Betrieb genommen. Derzeit werden zwei weitere Anlagen errichtet. „Wildpoldsried ist Bayerns bedeutendster Vorreiter als energieautarke Gemeinde. Sie zeigt beispielhaft, wie die Energiewende bei den Menschen vor Ort funktionieren kann“, betonte Huber. Der Umweltminister lobte die Gemeinde, die ihre ursprünglich gesetzten Energie-Ziele noch weit übertroffen habe.
Urkunde für Bürgermeister Arno Zengerle, Wildpoldsried
Die Bürgerwindkraftanlagen erzeugen vier Mal so viel Strom, wie die Gemeinde selbst verbraucht. Huber: „Windstützpunkte vernetzen Kommunen, Energieversorger, Windindustrie und Forschung und bündeln diese zu einer schlagkräftigen Einheit. Dadurch können die Potentiale der Region besser genutzt werden.“ Um die Energiegewinnung vor Ort weiter voranzubringen, überreichte Huber eine Urkunde an den Ersten Bürgermeister der Gemeinde Wildpoldsried, Arno Zengerle. Außerdem übergab der Umweltminister einen Förderscheck in Höhe von 150.000 Euro. Mit diesem Geld sollen unter anderem ein Energie- und Informationszentrum sowie ein Lehrpfad Windenergie eingerichtet werden.
Zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende hat das Umweltministerium eine Bayerische Windstrategie vorgelegt. Danach sollen bayernweit mehrere Windstützpunkte errichtet werden. An Windstützpunkten sollen insbesondere Information, Beratung, Wissen und Erkenntnisse über die Windenergienutzung vermittelt und Transparenz geschaffen werden. Der Landkreis Neumarkt und die Stadt Wunsiedel wurden bereits zu Windstützpunkten ernannt.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.