Flexibler Hybridspeicher: Vorteile von Batterie und Brennstoffzelle vereinen

Cleantech-Unternehmen EDAG und Hexagon Purus arbeiten an flexiblem Hybridspeicher für die Elektromobilität.

Wie können die Vorteile von Wasserstoff und Brennstoffzellen für die Langstreckenmobilität mit den Vorteilen der Batterien für den innerstädtischen Verkehr im Sinne der Verkehrswende kombiniert werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich seit kurzem die Cleantech-Unternehmen EDAG und Hexagon Purus. Die Idee ist es, einen Hybridspeicher zu entwickeln, der die Vorteile beider Antriebssysteme miteinander kombiniert.

Das Forschungsvorhaben Hybridspeicher soll dazu beitragen, Elektromobilität für jeden alltagstauglich zu machen. Heute sind bestimmte Profile mit rein batterieelektrischen Fahrzeugen schwer oder gar nicht abzudecken. Der Automobilzulieferer EDAG für beim Forschungsprojekt vom Spezialisten für Composite-Hochdruckbehälter und -systeme für den Einbau in Fahrzeuge aller Art, Hexagon Purus, unterstützt. Die Hessenagentur finanziert das 18-monatige Vorhaben.

In dem Forschungsprojekt zum Hybridspeicher für Fahrzeuge soll ein flexibler Speicher für den Fahrzeugboden entwickelt werden, in den parallel Batterien und Wasserstoffdrucktanks der neuesten Generation verbaut werden können. Der Besitzer des Fahrzeugs soll dann selbst die jeweilige Speicheranzahl individuell konfigurieren können. So wird er tägliche Strecken batterieelektrisch und lange Fahrten mit Energie aus einer Brennstoffzelle, die aus den Wasserstofftanks versorgt wird, absolvieren können.

Die Lösung, die auf der von der EDAG Group entwickelten, skalierbaren Fahrzeugplattform „EDAG ScaleBase“ basiert, bietet „große Vorteile für beruflich und privat genutzte Fahrzeuge“. Die Austauschbarkeit der Speicher soll zudem eine ressourcenschonende Zweitnutzung ermöglichen, und die hohen Nachhaltigkeitsansprüche der Unternehmen selbst erfüllen.

Fraglich ist allerdings, inwieweit EDAG bei zumindest europäischen Herstellern mit der Idee des Hybridspeichers landen kann. Daimler und Volkswagen, aber auch PSA, setzen auf reine batterieelektrische Mobilität oder Hybride mit Verbrennungsmotor. Der Brennstoffzellen-PKW in Asien wird hingegen von Toyota und Hyundai, aber auch von den Staaten Südkorea, China und Japan vorangetrieben. Möglicherweise gibt es auch in diesem Umfeld Abnehmer für den EDAG-Hybridspeicher.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

Brennstoffzelle