Hydrogen Hero: Diesel-Züge bis 2040 auf Abstellgleis
Britischer Verkehrsminister will Diesel-Züge bis 2040 aus dem Verkehr ziehen / CO2-Emissionen sollen mit Wasserstoff-Zügen wie dem Hydrogen Hero radikal reduziert werden.
Als Alstom in Deutschland den Coradia iLint präsentierte, war dies ein historischer Moment. In wenigen Monaten starten regulären Fahrten mit dem Wasserstoff-Zug. Jetzt setzt Großbritannien ein Zeichen: Mit dem Hydrogen Hero kommt ein erster, voll funktionsfähiger Wasserstoff-Zug aus dem Vereinigten Königreich. Die Pläne, Diesel-Züge abzulösen, werden konkreter.
Präsentiert wurde der Hydrogen Hero vom Birmingham Centre for Rail Research and Education (BCRRE). Er ist eine verkleinerte Variante des Zuges, der in den kommenden Monaten für den kommerziellen Einsatz entwickelt werden soll. Wichtiger als dieser technologische Fortschritt sind aber die politischen Aussagen, die mit der Präsentation des Hydrogen Hero verbunden sind.
In UK entfallen ein Viertel der Treibhaugasemissionen auf den Verkehrssektor. Ziel der britischen Regierung ist es, die CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 zu senken.
Schon im Februar hatte Jo Johnson, der Staatsminister für Verkehr, eine neue Vision zur Dekarbonisierung der Eisenbahn bis 2040 vorgelegt. Ein Inhalt: Reine Diesel-Züge sollen bis 2040 aufs Abstellgleis. Die Ausmusterung soll einher gehen mit der Anschaffung von Wasserstoff-Zügen – wie dem dann verfügbaren Modell des Hydrogen Hero.
Hydrogen Hero soll Diesel-Bahnen ablösen
Wasserstoff als Treibstoff und die Brennstoffzellentechnologie gelten als effektive Alternative zu Dieselmotoren. Während in Deutschland vor allem dort darüber nachgedacht wird, wo Strecken nur mit sehr großem Aufwand elektrifizierbar wären, sind die Pläne in Großbritannien etwas radikaler.
Ziel ist es nun, innerhalb von vier Jahren voll funktionsfähige Wasserstoff-Züge auf den Gleisen zu haben und die CO2-Emissionen des Bahnverkehrs zu senken. In fünf Jahren wird der deutsch-französische Wasserstoff-Zug Coradia iLint bereits auf Regionalstrecken in Norddeutschland unterwegs sein.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.