Weltweit einmaliger Kavernenspeicher soll in Bad Lauchstädt entstehen und von der VNG Gasspeicher betrieben werden.
Das Projekt H2-Forschungskaverne will im Rahmen der Forschungsinitiative HYPOS austesten, ob eine Salzkaverne in Bad Lauchstädt als Speicher für die Energiewende geeignet ist. Es wäre der erste Kavernenspeicher global, der grünen Wasserstoff, hergestellt aus erneuerbaren Energien, speichert. Vor dem Bau sollen in den kommenden zwei Jahren Entwicklung und behördliche Genehmigung gelingen.
Die Lage der Salzkaverne in Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt ist besonders günstig: Durch eine bereits bestehende Gaspipeline der ONTRAS Gastransport GmbH könnte die Salzkaverne sehr leicht an die bestehende Wasserstoffinfrastruktur im mitteldeutschen Chemiedreieck Leuna – Schkopau – Bitterfeld angeschlossen werden.
Über die Gasinfrastruktur soll der grüne Wasserstoff zu den Abnehmern in der chemischen Industrie, im Mobilitätssektor und in der urbanen Energieversorgung gelangen. Die zum Forschungsobjekt umzufunktionierende Salzkaverne bei Bad Lauchstädt ist Teil eines Gesamtkonzepts zum Aufbau einer Modellregion für Wasserstoff in den neuen Bundesländern. Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Versorgung der Modellregion mit grünem Wasserstoff. Dieser soll mit Hilfe von Power-to-Gas-Technologien (Megawatt-Elektrolyseure) aus erneuerbarer elektrischer Energie gewonnen werden.
Zudem können wir Grünen Wasserstoff aus Überkapazitäten der erneuerbaren Stromproduktion in der Kaverne speichern und bei Bedarf wieder ausspeisen. So erhalten wir einen saisonalen Großspeicher, der in Kombination mit Power-to-Gas eine in diesem Umfang einzigartige Möglichkeit bietet, um bei der Versorgung mit fluktuierenden erneuerbaren Energien Engpässe zu vermeiden und damit Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Stefan Bergander, Projekt- und Innovationsmanager beim HYPOS e. V.
An dem Forschungsprojekt H2-Forschungskaverne sind neben den Gasinfrastrukturbetreibern VGS und ONTRAS das DBI – Gastechnologisches Institut aus Freiberg, das Fraunhofer-Institut für
Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS, die IfG – Institut
für Gebirgsmechanik GmbH sowie als assoziierte Partner die Linde AG
sowie die Terrawatt Planungsgesellschaft mbH beteiligt.
Alle Projektpartner des Projekts rund um die Salzkaverne sind Mitglied im HYPOS-Konsortium. HYPOS erforscht alle Aspekte entlang der Wertschöpfungskette zum grünen Wasserstoff, um den Beitrag von regenerativ erzeugtem Wasserstoff als Schlüsselenergieträger der Energiewende weiter zu erhöhen. Das Projekt wird im Rahmen der Forschungsinitiative Zwanzig20 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und umfasst ein Gesamtbudget von circa 1,3 Millionen Euro.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.