Hybridfahrzeug Hyundai Sonata wird als Konkurrent von Tesla und Nio gesehen. Aber kann das Auto das wirklich sein?
Die Integration von Solarzellen in die Karosserie von Elektroautos oder Hybridfahrzeugen wird zunehmend relevant. Bestes Beispiel ist der Sion von Sono Motors. Mit dem Hyundai Sonata Hybrid gibt es nun auch ein in den USA bereits verfügbares Hybridfahrzeug, das über ein großes Solarmodul verfügt, das ins Dach integriert wurde. Dieses soll die Reichweite des Autos um 1300 Kilometer pro Jahr erhöhen.
Fährt Hyundai damit anderen Herstellern wie Tesla davon? Nun, die Integration von Solarzellen in ein Auto ist nicht grundlegend neu – auch Toyota bietet seinen Prius mit Solarzellen an. Und klar: 1.300 Kilometer sind weniger als vier Kilometer pro Tag – womöglich also nur ein kleiner, erster Schritt in die Richtung, die möglich ist. Aber wenig Konkurrenz für Elektroauto-Vorreiter wie Tesla und Nio.
Aber: Gerade Hybridfahrzeuge mit Solarladung bekommen deutlich mehr Reichweite. Denn viele Hybride schaffen ja lediglich 20 bis 50 Kilometer rein elektrisch. Und: Es ist nicht ausgeschlossen, dass Tesla die eigenen Solardächer für Häuser irgendwann auch ins Auto integrieren wird. Momentan plant er aber erstmal den Ausbau der Produktionslinie auf 1.000 Solardächer pro Woche.
Zurück zum Hyundai Sonata: Das Hybridauto mit dem besonderen Kniff zeigt, dass die Konkurrenz von Tesla nicht schläft und man mit allen Mitteln versucht, dem Platzhirsch technologisch auf die Fersen zu kommen. Bislang dürften die Angriffe wirkungslos verpuffen. Aber: Tesla verspielt immer wieder Vertrauen durch Sprünge bei Entscheidungen rund um Preise und Produkt.
In den nächsten Jahren werden sich hier Chancen bieten für andere Unternehmen, die enttäuschten Tesla-Innovatoren abzuholen und mit einem einzigartigen Rundum-Sorglos-Paket zufrieden zu stellen. Gelingen könnte das beispielsweise den Chinesen von Nio, die ein viel beachtetes Elektroauto auf den chinesischen Markt gebracht haben, das auch das Potenzial haben dürfte, in Europa und den USA zu bestehen.
Eines ist indes klar: Ein Solardach alleine wird nicht ausreichen, um der Konkurrenz das Wasser abzugraben. Aber es ist ein Anfang, der noch dazu Ressourcen schont und einen positiven Klimaeffekt hat. Grund genug, darauf zu setzen, dass der Hyundai Sonata künftig auch in Europa erhältlich sein wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.