Bau von Núñez de Balboa durch den spanischen Energiekonzern dauerte ein Jahr und kostete fast 300 Millionen Euro.
Es ist ein Projekt der Superlative: Mit Núñez de Balboa ist jetzt die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage Europas in Betrieb gegangen. Der fast 300 Millionen Euro teure Solarpark beschäftigte zu Spitzenzeiten 1.200 Arbeiter während des Baus – die allermeisten aus der direkten Umgebung von Extremadura. Der spanische Energiekonzern Iberdrola will damit rechnerisch 250.000 Menschen pro Jahr mit erneuerbarer Energie versorgen. 215.000 Tonnen CO2 sollen vermieden werden.
Der Investitionsplan von Iberdrola sieht die Installation von sauberer Energieerzeugung im Umfang von drei Gigawatt bis 2022 vor – das schließt sowohl Windkraftanlagen als auch Photovoltaikanlagen mit ein. Das bislang größte Projekt Núñez de Balboa hat bereits die ersten Megawattstunden ins öffentliche Stromnetz der Region Extramadura eingespeist.
Die installierte Leistung des Solarparks liegt bei 500 Megawatt – ganz konkret liegt das Kraftwerk zwischen den Städten Usagre, Hinojosa del Valle, Bienvenvida in Badajoz. Insgesamt wurden 1,43 Millionen Solarmodule, 115 Wechselrichter und zwei Unterstationen installiert. Im Vergleich zum Benban-Solarpark in Ägypten ist das Iberdrola-Projekt allerdings klein.
Bei der Finanzierung halfen die Europäische Investitionsbank und das Instituto de Crédito Oficial, die staatliche Finanzagentur Spaniens, dem Energiekonzern Iberdrola. Neben der Versorgung von Haushalten soll es im Rahmen des Projekts aber auch zum Abschluss langfristiger Stromabnahmeverträge (PPA) mit Großkunden kommen, insbesondere aus dem Bereich Banken und Telekommunikation.
Iberdrola plant weitere Solarparks in Extremadura
Nach Abschluss dieses Projekts in Extremadura plant Iberdrola bereits die nächste Freiflächen-Photovoltaikanlagen in der Region mit einer installierten Leistung von 1,3 Gigawatt:
- Francisco Pizarro (590 MW) in Torrecillas de la Tiesa
- Ceclavín (328 MW) in Alcántara
- Arenales (150 MW) in Cáceres
- Campo Arañuelo I, II und III (150 MW) im Bezirk Almaraz
- Majada Alata und
- San Antonio (je 50 MW) in Cedillo‘
Darüber hinaus stehen 300 Megawatt mit Netzzugang zur Verfügung, um ein weiteres Photovoltaikprojekt zu planen. Iberdrola geht davon aus, in naher Zukunft mit dem Bau von Campo Arañuelo (Arañuelo I, II und III) mit einer Leistung von 150 Megawatt zu beginnen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.