Indigo Carbon-Ziel ist der Übergang zu einer regenerativen Landwirtschaft, u.a. durch die Speicherung von Kohlenstoff im Boden.
Vor einer Weile berichtete Cleanthinking über das Konzept von Indigo, um eine Billion Tonnen Kohlenstoff im Boden zu speichern. Jetzt ist dem Cleantech-Unternehmen ein bedeutender Meilenstein gelungen: Erste Unternehmen, darunter Boston Consulting Group, IBM und Shopify, haben verifizierte landwirtschaftliche Kohlenstoff-Zertifikate von Indigo Carbon gekauft – und damit einen bedeutsamen Schritt beim Übergang zu einer regenerativen Landwirtschaft gemacht.
Die Zertifikate werden unter Verwendung neuer Methoden für Treibhausgas (THG)-Kompensationsprojekte ausgestellt, die von Climate Action Reserve und Verra entwickelt wurden. Mit landwirtschaftlichen Betrieben, die Millionen Hektar Land umfassen und die bereits am Indigo Carbon-Programm teilnehmen, sind US-Landwirte bereits auf gutem Weg, ein zusätzliches Einkommen aus dem „Anbau von Kohlenstoff“ zu erzielen, basierend auf Praktiken, die in dieser Anbausaison 2020 eingeführt werden.
Das Bekenntnis von Unternehmen wie Boston Consulting Group, Shopify, Barclays, JPMorgan Chase, Givewith, IBM, Dogfish Head Craft Brewery und New Belgium Brewing stellt einen wichtigen Meilenstein in den weltweiten Bemühungen dar, die Landwirtschaft als Lösung für die Klimafragen zu stärken, indem finanzielle Anreize für den „Kohlenstoffanbau“ geschaffen werden.
Die Organisationen haben sich auf einen Kaufpreis von 20 Dollar pro Tonne Kohlendioxidäquivalent verpflichtet, die in der Vegetationsperiode 2020 sequestriert und abgebaut werden. Dies stellt einen erheblichen finanziellen Anreiz dar und im Fall von Givewith eine neue Finanzierungsmöglichkeit, um die Einführung von Anbaumethoden zu beschleunigen, die nachweislich die Emissionen auf dem Landwirtschaftsbetrieb reduzieren, Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen und einen wichtige natürlichen Kohlenstoffspeicher wieder auffüllen: den Boden.
Um landwirtschaftliche Kohlenstoff-Zertifikate auf höchstem Niveau zu erhalten, wird Indigo neue Methoden zur Messung und Verifizierung der Nettoauswirkungen von Änderungen in der betrieblichen Praxis auf die Treibhausgasemissionen nutzen und unterstützen.
Indigo Agriculture startet Pilotprojekt in Deutschland
Durch den Einsatz des Verfahrens von Climate Action Reserve ermöglicht es Indigo Carbon Unternehmen, sich der Landwirtschaft als einem naturbasierten, verifizierten Mittel zum Erreichen ihrer Klimaziele zuzuwenden. In Deutschland startet Indigo Agriculture ein Pilotprojekt, bei dem die Methode für Europa adaptiert werden soll.
Indigo setzt sich dafür ein, dass die Landwirte mit den Instrumenten und Lösungen ausgestattet werden, die sie benötigen, um die wirtschaftliche und ökologische Widerstandsfähigkeit ihrer Betriebe zu verbessern. Dies geschieht durch den Aufbau einer Nachfrage nach verifizierten landwirtschaftlichen Kohlenstoff-Zertifikaten, die eine deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen und ökologischen Belastbarkeit ihrer Betriebe ermöglichen, sowie neue Einkommensquellen und die Bereitstellung innovativer digitaler und mikrobieller Technologien für den Anbau nachhaltigerer Lebensmittel und Nutzpflanzen bieten.
Ron Hovsepian, CEO von Indigo Agriculture
Das Konzept von Indigo Carbon erinnert an die vom Schweizer Cleantech-Unternehmen Climeworks gebotene Möglichkeit, beispielsweise unvermeidbare Reise-Emissionen durch das physische Speichern von CO2 in isländischem Gestein zu eliminieren. Derartige Konzepte wie beispielsweise der Verkauf der Kohlenstoff-Zertifikate werden gebraucht, damit alle Unternehmen es schaffen können, entsprechend klimaneutral zu wirtschaften.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.