Serie-E-Finanzierungsrunde mit Eigenkapital (VC) und Fremdkapital (EIB-Kredit) sowie zugesicherten Fördermitteln.
Das Dresdner Cleantech-Unternehmen Sunfire stellt industrielle Elektrolyseure her und gilt als einer der entscheidenden Marktteilnehmer für den erfolgreichen Hochlauf der deutschen bzw. europäischen Wasserstoffwirtschaft. Neben Siemens Energy zählen die Sachsen zu den Firmen, die bereits industrielle Elektrolyse-Technologien in Serie produzieren. Um die hohe Nachfrage nach Elektrolyseuren befriedigen zu können, hat sich Sunfire im März 2024 500 Millionen Euro Wachstumskapital besorgt.
Fremdkapital: Venture-Debt-Kredit der EIB
Sunfire hat daneben einen sogenannten Venture-Debit-Kredit der Europäischen Investitionsbank erhalten. Das Volumen liegt bei 100 Millionen Euro. Mit den Mitteln sollen die Entwicklung und Industrialisierung von industriellen Elektrolyseuren beschleunigt werden. Speziell geht es dabei um die Hochtemperatur-Elektrolyse-Technologien (SOEC).
„Das EIB-Darlehen zeigt, dass Sunfire auch auf dem Markt für Venture Debt erfolgreich tätig sein kann“, erklärte Sunfire-CEO Nils Aldag. „Zusammen mit der Unterstützung durch Investoren gibt uns der Kredit das Vertrauen, die Produktion der nächsten Generation von Elektrolyseuren auszuweiten.“
Das Cleantech-Unternehmen hat Zugriff auf ca. 200 Millionen Euro an bereits bewilligten Fördermitteln, um sein Wachstum zu finanzieren. Dadurch zählt das Unternehmen aus Dresden zu den Unternehmen mit einem hohen Kapital in der Elektrolysebranche.
Frisches Kapital für industrielle Elektrolyseure der nächsten Generation
Die Finanzierungsrunde Series E belief sich auf 215 Millionen Euro Venture Capital. Während Bestandsinvestoren erneut investierten, kamen gleich vier neue Kapitalgeber hinzu:
Neue Investoren | Bestandsinvestoren |
LGT Private Banking | Lightrock |
GIC | Planet First Partners |
Ahren Innovation Capital | Carbon Direct Capital |
Carbon Equity | Amazon Climate Pledge Fund |
Blue Earth Capital |
Sunfires Druck-Alkali- und Hochtemperatur-SOEC-Elektrolyseure sind von großer Bedeutung für die Energiewende, da sie eine effiziente und skalierbare Methode zur Herstellung von grünem Wasserstoff darstellen. Das Unternehmen strebt an, bis 2030 eine führende Position im schnell wachsenden globalen Markt für industrielle Elektrolyseure zu erreichen, indem es mehrere Gigawatt an Elektrolyseanlagen in großen Projekten für grünen Wasserstoff installiert.
Sunfire koppelt Brennstoffzellen-Geschäft ab
Um sich voll auf die Elektrolyse-Technologien konzentrieren zu können, koppelt Sunfire nun das Geschäft mit SOFC-Brennstoffzellen vollständig ab. Die Systeme sind komplementär zu SOEC-Elektrolyse-Technologie des Unternehmens und wurden zusammen entwickelt. new enerday in Neubrandenburg (bisher Sunfire Fuel Cells GmbH) wird nun wieder eigenständig agieren.
Die SOFCs, die von new enerday vertrieben werden, sind speziell für die zuverlässige Energieversorgung in abgelegenen Gebieten entwickelt worden. Seit drei Jahren werden diese Geräte erfolgreich zur autonomen Stromversorgung von Fernmeldestationen in Alaska eingesetzt. Die Zuverlässigkeit dieser Technologie wurde auch durch Installationen in Kanada, Japan, Taiwan und Europa bestätigt.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.