Israelisches Cleantech-Startup bringt ‚New Meat‘ nach Berlin

Redefine Meat kooperiert mit dem Food-Dienstleister The Pool, um die pflanzlichen Fleischalternativen, New Meat genannt, an Restaurants zu liefern.

Es ist ein wirklicher Meilenstein für die Transformation im Lebensmittel-Sektor in Deutschland: Das israelische Cleantech-Startup Redefine Meat bringt seine pflanzenbasierten Fleischalternativen, auch als ‚New Meat‚ betitelt, nach Berlin. Hierzu kooperieren die Israelis mit einem Food-Dienstleister namens The Pool, der sich darauf spezialisiert hat, Handel und Gewerbe mit Fokus auf nachhaltige, neuartige Getränke und Speisen zu beliefern.

Damit ist The Pool der erste deutsche Vertriebspartner von Redefine Meat in Deutschland, der zunächst zur Verbreitung von Clean Meat in Berlin beitragen wird. Eine Gourmet-Tour im März bringt das New Meat-Sortiment des Cleantech-Unternehmens in zahlreiche Berliner Restaurants. The Pool beliefert beispielsweise Restaurantketten und Franchisefirmen, ist aber auch in den Bereichen Quick Commerce und Catering aktiv.

Im Mittelpunkt des New Meat-Angebots steht das Flanksteak vom Rind oder Lamm, das besonders auch Fleischliebhaber überzeugen soll, weniger tierisches Fleisch zu verzehren. Während der Gourmet-Tour werden Spitzenköche das Flanksteak einerseits, aber auch den Heiligen Gral des „whole cuts“, das Fleisch am Stück, zubereiten. Nach Einschätzung von Redefine Meat zählt das eigene Angebot zu den Alternativen, die herkömmlichem Fleisch im Hinblick auf Geschmack oder Konsistenz besonders nahe kommen.

Pflanzliche Fleischalternativen können im Rahmen der ökologischen Transformation maßgeblich zur Ressourceneffizienz im Hinblick auf den Verbrauch von Wasser, Energie und Platz beitragen. Gerade im Hinblick auf eine drohende Hungerskrise etwa durch Weizen- oder Getreideknappheit sind Alternativen, die auf alternative Weise hergestellt werden, besonders wertvoll. Was geschehen muss, um eine rasant wachsende Weltbevölkerun ernähren zu können, zeigt die Grafik des World Resources Institute.

Redefine Meat hat das ehrgeizige Ziel ausgerufen, das weltweit größte Fleischunternehmen zu werden. Erst im Januar 2022 hatte das New Meat-Unternehmen eine stattliche Finanzierungsrunde bekanntgegeben. Es ist kaum verwunderlich, dass jetzt ein israelisches Unternehmen den Sprung in die Restaurants mit pflanzenbasiertem Fleisch als Erstes wagt: Das Land hat eine überaus aktive Startup- und Investoren-Szene insbesondere im Tech-Umfeld etabliert – und ist sowohl eng an Europa wie auch an die USA angedockt.

Für Redefine Meat und andere Unternehmen aus dem Clean Food-Sektor ist der deutsche Markt besonders attraktiv, weil hiesige Konsumenten als besonders kritisch gelten. Werden sie überzeugt, sind auch die Menschen in anderen Regionen zu begeistern, so die Erwartung. Ein weiteres Cleantech-Startup aus Israel in diesem Segment ist Meatech 3D, das ebenfalls auf gedrucktes Fleisch setzt.

Auf dieser Landkarte sind bereits zahlreiche Restaurants markiert, die New Meat in Kürze anbieten dürften.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

Clean Meat NewsCleantech-StartupKlima