Wie kann man Duschen mithilfe von Cleantech effizienter gestalten? Schweizer Ingenieure und Unternehmer zeigen neuerdings wie genau das möglich ist. Denn sie haben eine Duschwanne mit integrierter Wärmerückgewinnung entwickelt. Eine Lösung, die nicht nur in der Schweiz, sondern auf der ganzen Welt als intelligente Technologie Durchsetzungspotenzial hat.
Cleantech & Gebäude News / Biel.Während Fenster, Türen, Dach und die Gebäudehülle immer perfekter gedämmt werden, gibt es beim Abwasser noch eine Art „Loch in der Dämmung“. Denn zumeist wird die Wärme im Duschwasser unbeachtet in die Kanalisation gespült. Eine Tatsache, die das Bieler Innovationshaus Creaholic nun mit der Innovation der Duschwanne „joulia“ – der Duschwanne mit dem Kniff – ändern möchte.
Dusche mit Wärmetauscher
Das Herzstück der Duschwanne bildet der in den Wannenboden integrierte Wärmetauscher. Er kühlt das abfließende Duschwasser ab und wärmt mit dieser Energie das noch kalte Frischwasser vor. So bleibt die Wärme im Haus, während das schmutzige Duschwasser abgekühlt den Weg in die Kanalisation findet. Beim Duschen bekommt der Duschende die innovative Technologie nicht mit. Die Einsparpotenziale sind erheblich.
Da das kalte Wasser nun um bis zu 15 Grad wärmer an die Mischbatterie fließt, wird wesentlich weniger Heißwasser benötigt. Da in Neubauten bereits doppelt so viel Energie für die Warmwasseraufbereitung, wie für das Heizen verwendet wird, schließt Joulia diese klaffende Lücke auf äußerst elegante Weise. Weder Strom noch ein extra Speicher sind notwendig, um die Wärme zurückzugewinnen.
„Die jährlichen Einsparungen betragen in einem 4-Personen Haushalt ca. 1’000 kWh“, so Christopg Rusch, Head of Engineering bei Joulia SA. „Dem Entwicklerteam war es ein großes Anliegen, eine Dusche zu realisieren, welche nicht nur jede Menge Energie spart, sondern auch maximalen Komfort bietet. Mit dem ShowerDeck wurde ein neues Element geschaffen, das in die Duschwanne eingelegt wird, das Wasser effizient auf den Wannenboden führt und gleichzeitig für ein bodenebenes Duschvergnügen sorgt.“
Warme Füße dank ShowerDeck
Das ShowerDeck sorgt zudem für warme Füsse und ist aus pflegeleichtem Sanitäracryl gefertigt. Optional ist auch eine Version mit edler Echtholz-Decklage erhältlich, welche das Flair eines Bootsdecks ins Badezimmer bringt. Joulia wird in einer ersten Serie mit 1.000 Stück in der Größe 90/90 cm ausgeliefert. Mit nur 8 cm Bauhöhe, exkl. Siphon, kann die Wanne zudem gut im Unterlagsboden integriert werden. Start der Auslieferung der Duschwanne „joulia“ wird nach Angaben des CleanTech-Unternehmens joulia SA voraussichtlich ab Mai 2012 sein.
Weitere Informationen: www.joulia.com
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.