Wie Sie von Wissings Förderung Solarstrom für Elektroautos profitieren [Update]
Zuschuss 442 der Kreditanstalt für Wiederaufbau greift beim Kauf von Wallbox, Stromspeicher und Photovoltaikanlage.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat ein 500 Millionen Euro schweres Förderprogramm Solarstrom für Elektroautos aufgelegt, mit dem das solaroptimierte Laden von Elektroautos vorangebracht werden soll. Dabei können diejenigen bis zu 10.200 Euro Zuschuss erhalten, die neben einer Wallbox als Heimladestation auch eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher installieren lassen. Voraussetzung: Ein Elektroauto muss bereits vorhanden oder verbindlich bestellt sein. Antragsstellung ist ab dem 26. September 2023 möglich – aber wie genau profitieren Sie jetzt von Wissings Förderung, die offiziell „Solarstrom für Elektroautos“ (442) heißt?
Rechnerisch reicht Wissings Zuschuss-Topf für 49.019 Anträge mit der jeweils maximalen Fördersumme von 10.200 Euro. Zur Einordnung: Zwischen Januar und Juli 2023 wurden in Deutschland 269.926 E-Autos verkauft. Der Grundgedanke ist, dass diejenigen, die sich ein Elektroauto kaufen, auch zeitgleich um die Elektrifizierung des eigenen Zuhauses kümmern. Weg von fossilen Energieträgern, die im deutschen Strommix immer noch eine zu wichtige Rolle spielen.
Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss, der auf den Paket-Anschaffung von Wallbox, Heimspeicher und Photovoltaikanlage abzielt. Eine der Förderbedingungen ist, dass die Wallbox und der Heimspeicher so optimiert werden, dass stets zuerst das Elektroauto geladen wird, wenn es angeschlossen ist. Durch „Solaroptimiertes Laden“ und somit weniger Stromeinspeisung und Stromnetz-Bezug sollen Netze entlastet und Elektromobilität klimafreundlicher gemacht werden.
Wallbox, PV-Anlage, Heimspeicher – und Ökostrom-Tarif
Genügt die Leistung vom Dach nicht, soll im Programm Solarstrom für Elektroautos Ökostrom über einen entsprechenden Tarif aus dem Netz hinzugefügt werden. Die Wallboxen sollen indes nicht maximal 11 Kilowatt Ladeleistung haben, wie bei einem früheren Förderprogramm, sondern „mindestens“. Denkbar wäre also auch die Bezuschussung von Heimladestationen mit einer Ladeleistung von 22 Kilowatt. Die Liste förderfähiger Wallboxen soll im Laufe des September veröffentlicht werden – und wird hier ergänzt, sobald sie vorhanden ist.
Auffällig bei der Förderung „Solarstrom für Elektroautos“, die über die Kreditanstalt für Wiederaufbau abgewickelt wird: Die volle Förderhöhe von 10.200 Euro gibt es nur unter Einbeziehung einer „bidirektionalen Ladestation“. Denn eine solche Wallbox wird mit 1.200 Euro bezuschusst, während eine nicht bidirektional funktionsfähige Ladesäule mit nur 600 Euro Zuschuss berücksichtigt wird.
Pikant dabei: So wirklich ein Angebot für bidirektionale Ladestationen gibt es in Deutschland bislang nicht. Einer der Pioniere für bidirektionales Laden ist der Heimspeicher-Hersteller E3/DC. Doch das Verbindungsstück „Edison Power“ und die DC-BiDi-Ladestation „Edison Connect“ sollen, Stand heute, erst ab Ende 2024 in einer Kleinserie auf den Markt kommen (siehe Produktprospekt von E3/DC). Der Shop esd-mobility listet sechs bidirektionale Wallboxen, deren Lieferung aber nicht ersichtlich ist.
Weitere Anbieter bidirektionaler Wallboxen, bei denen die exakte Ankündigung nicht mehr allzuweit entfernt scheint, sind: Wallbox Chargers, Smartfox, Solaredge, Kostal und Eaton. Aber auch bei Solaredge und Wallbox Chargers ist eher von der zweiten Jahreshälfte 2024 auszugehen, wie dieser Beitrag vom pv magazine aus dem Juni zeigt.
Bidirektionale Elektroautos: Welche gibt es?
Findet man also tatsächlich eine lieferbare, bidirektionale Wallbox für die Zuschuss-Förderung Solarstrom für Elektroautos, stellt sich die Frage, ob das zur Förderbedingung zählende Elektroauto tatsächlich heute schon bidirektionales Laden unterstützt. Eine (unvollständige) Liste der passenden Fahrzeuge gibt es hier:
- Nissan Leaf
- Nissan eNV200
- Mitsubishi Outlander / iMIEV
- Hyundai Ioniq 5 / 6
- Kia EV6 / Niro EV
- MG 4 / 5 / Marvel
- Skoda Enyaq (77 kWh)
- Volvo EX90
- VW ID.3, ID.4, ID.5, ID Buzz
- Polestar 3
Angesichts des quasi nicht vorhandenen Angebots an bidirektionalen Wallboxen und des jenseits der ID-Reihe überschaubaren Angebots von entsprechend ausgerüsteten Elektroautos ist nicht damit zu rechnen, dass viele Förderanträge eingehen, die diese Innovationsoption ebenfalls wollen.
Wie setzt sich der Solarstrom-Zuschuss 442 konkret zusammen?
Der Zuschuss KfW 442 Solarstrom für Elektroautos setzt sich zusammen aus leistungsabhängigen Pauschalbeträgen für die Photovoltaikanlage und den Batteriespeicher sowie fixen Pauschalbeträgen für die Ladestation. Darüber hinaus ist ein Innovationsbonus für bidirektionales Laden möglich. Den Überblick gibt der Ausschnitt aus der Förderrichtlinie:
Die maximale Förderung für die Photovoltaikanlage liegt also bei 6.000 Euro – die Speicherkapazität somit maximal bei zehn kWh. Für einen Haushalt mit einem Elektroauto ist das schon relativ knapp bemessen. Hier dürften sich eher 12 bis 15 Kilowattstunden als sinnvoll erweisen, um durch das solaroptimierte Laden des Elektroautos den Eigenverbrauch zu maximieren – wie vom Gesetzgeber gewünscht. Die maximal förderbare Speichergröße liegt bei 12 Kilowatt.
Der erzeugte und bei Bedarf zwischengespeicherte eigene Photovoltaikstrom muss vorrangig für den Ladevorgang eines Elektrofahrzeugs genutzt werden.
Was verspricht sich Wissing von der Elektroauto-Förderung?
Verkehrsminister Wissing betont in seinem Statement, man setze auf selbst erzeugten Strom für E-Autos. Die Kombination aus Photovoltaik-Anlage, Batteriespeicher und Ladestation in eigenen und selbstgenutzten Wohngebäuden sei ein wesentlicher Schritt in Richtung einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. „Wir unterstützen damit Menschen mit Eigenheim, die auf das Auto angewiesen sind“, so Wissing weiter.
Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur, die im Auftrag des BMDV unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH seit 2020 den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland unterstützt, hat die Entwicklung und Umsetzung des Förderprogramms eng begleitet. „Die Möglichkeit zum Aufladen des eigenen E-Autos am eigenen Wohngebäude ist einer der häufigsten Anwendungsfälle von Ladeinfrastruktur“, sagt Johannes Pallasch, Sprecher des Leitungsteams der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur.
Letztlich muss es darum gehen, Elektroautos auch für Privatpersonen attraktiver zu machen. Zuletzt kam es im August zu einem starken Anstieg vollelektrischer Fahrzeuge – allerdings aufgrund eines Sondereffektes: zum 1. September lief die Förderung für gewerbliche Fahrzeuge aus. Und: Bislang sind 70 Prozent der Neuzulassungen – im August 86.649 Stück – gewerbliche Neuzulassungen.
Weitere Details zum Zuschuss 442 der KfW:
- Die Komponenten dürfen zum Zeitpunkt des Antrags weder in Besitz noch bereits bestellt sein.
- Ein vollelektrisches Fahrzeug muss in Besitz und auf eine in Ihrem Haushalt lebende Person zugelassen sein – oder es muss bestellt sein. Im Falle eines privaten Leasingvertrages muss dieser mindestens 12 Monate gelten.
- Es muss sich um ein bestehendes Wohngebäude handeln.
- Gebfördert werden also Privatpersonen, die ein Wohngebäude besitzen und selbst bewohnen und ein Elektroauto besitzen oder bestellt haben.
Der Zuschuss kommt NICHT in Betracht für:
- Neubauten vor Einzug
- ausschließlich vermietete Objekte
- Ferien- oder Wochenendhäuser sowie Ferienwohnungen
- Eigentumswohnungen
- die mehrfache Förderung eines Wohngebäudes mit diesem Zuschuss
In die Ermittlung der Gesamtausgaben dürfen folgende Kostenpunkte einbezogen werden:
- Photovoltaikanlage–Wechselrichter (Hardware)
- Speicher–Ladestation (Hardware)
- Energiemanagementsystem/Lademanagementsystem/Lastmanagementsystem
- Elektrischer Anschluss (Netzanschluss)
- Notwendige Elektroinstallationsarbeiten
- Notwendige technische und bauliche Maßnahmen am Netzanschlusspunkt und am Gebäude, zum Beispiel bauliche Veränderungen zur Teilnahme an einem Flexibilitätsmechanismus nach § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)–Notwendige Ertüchtigungs-/Modernisierungsmaßnahmen der Gebäudeelektrik sowie der Telekommunikationsanbindung aller Komponenten des Gesamtsystems
Dürfen gebrauchte Komponenten eingereicht werden?
Nein, nur fabrikneue Komponenten sind in die Förderung eingeschlossen.
Ist eine Fördermittel-Kombination denkbar?
Nein. Die Kombination mit anderen öffentlichen Fördermitteln wie Krediten, Zulagen und Zuschüssen ist nicht möglich. Natürlich kann bei Kauf oder Leasing entsprechend Förderung in Anspruch genommen werden.
Wo finde ich die Förderrichtlinie „Solarstrom für Elektrofahrzeuge“?
Die Förderrichtlinie „Solarstrom für Elektrofahrzeuge“ steht hier als PDF-Dokument zur Verfügung. Bei der KfW gibt es einen Vorab-Check, mit dem Sie prüfen können, ob die Fördervoraussetzungen erfüllt sind.
In welchen Schritten funktioniert die Beantragung von „Solarstrom für Elektroautos“?
- Zuschuss beantragen
Bevor Sie Ihre Ladestation, Ihre Photovoltaikanlage und Ihren Solarstromspeicher bestellen bzw. Liefer- und Leistungsverträge abschließen, stellen Sie Ihren Antrag im Kundenportal „Meine KfW“. - Vorhaben umsetzen
Sobald Sie die Zusage für den Zuschuss bekommen haben, können Sie die Ladestation, die Photovoltaikanlage und den Solarstromspeicher bestellen und die Installation beauftragen. - Ab März 2024: Nachweise erbringen und Zuschuss erhalten
Bitte weisen Sie ab März 2024 Ihre Identität nach, am besten per Schufa-Identitäts-Check.
Anschließend weisen Sie bitte nach, dass Sie Ihr Vorhaben durchgeführt haben:- Im Kundenportal „Meine KfW“ erfassen Sie die Daten zur installierten Ladestation, zur Photovoltaikanlage und zum Solarstromspeicher.Sie bestätigen, Ihr Vorhaben vollständig durchgeführt zu haben.
- Sie laden alle Rechnungen zu den anrechenbaren Kosten hoch. Sie laden – sofern angefordert – weitere Nachweise hoch (zum Beispiel die Zulassung oder den Leasingvertrag des Elektroautos).
Welche Kritik gibt es am neuen Zuschuss für Wallboxen, PV-Anlagen und E-Autos?
Die gesamte Förderung Solarstrom für Elektroautos steht im Verdacht, vor allem einer FDP-Klientel zu dienen, ähnlich wie die Lex Porsche. Denn derjenige, so die Argumentation, der sich ein Elektroauto angeschafft hat, hat vom Grundsatz her genug Anreiz und im Zweifel auch Kapital, um den nächsten Schritt zu gehen mit eigener Wallbox, einem Heimspeicher und einer Photovoltaikanlage.
Daher ist nicht ganz ersichtlich, warum sehr viel Geld – immerhin 500 Millionen Euro – exakt in die Zielgruppe der Eigenheimbesitzer investiert wird. Die Kritik einer ZEIT-Redakteurin „Volker Wissing: Tesla-Käufer haben schon genug Geld | ZEIT ONLINE“ ist allerdings ein zu pauschaler Vorwurf. Der Ansatz, mit 500 Millionen Euro könnten viele, viele Photovoltaikanlagen finanziert werden, ist richtig. Die Energiewende und die Verkehrswende sind attraktiv genug, dass es ein kleinerer Betrag pro Haushalt tun wird.
Angesichts der restriktiven Förderbedingungen von Solarstrom für Elektroautos (KfW 442), die Produkte einschließen, die noch nicht lieferbar sind, wird es vermutlich keinen großen Run auf das Programm geben. Mitnahmeeffekte in größerem Stil sind zu befürchten. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ein kleiner Schritt in die Zukunft – es hätte aber klügere Lösungen gegeben.
[Update] KfW 442 Solarstrom für Elektroautos startet chaotisch
Seitdem am Dienstagmorgen (26. September) das neue Förderprogramm KfW 442 gestartet ist, haben Interessenten, die einen Zuschuss für eine PV-Anlage in Verbindung mit einer Wallbox für ein Elektroauto beantragen möchten, mit Problemen auf der Webseite zu kämpfen. Der Andrang für die Zuschüsse scheint enorm hoch zu sein, was zu Verzögerungen führt. Die Förderbank gibt an, mit Hochdruck an einer Lösung zu arbeiten. Geduld ist also gefragt für diejenigen, die versuchen, von dem Förderprogramm zu profitieren.
Für das Förderprogramm stehen bis zu 500 Millionen Euro zur Verfügung. Es gilt das sogenannte „Windhundprinzip“, was bedeutet, dass der Topf so lange Geld bereitstellt, bis er leer ist.
Das Interesse an dem Förderprogramm ist größer als erwartet. Seit heute Vormittag gibt es Probleme mit dem Laden des Zuschuss-Portals, das für die Antragstellung verwendet werden muss. Einige Personen haben sich bereits aufgrund der Schwierigkeiten per E-Mail an die Förderbank gewandt, erhalten jedoch die Enttäuschung, dass Anträge per E-Mail nicht berücksichtigt werden. Es wird empfohlen, geduldig zu bleiben und die Seite regelmäßig neu zu laden.
Es ist noch unklar, wie viele Anträge bereits eingegangen sind und wie viel Geld noch im Fördertopf vorhanden ist. Bei anhaltendem Andrang wird jedoch davon ausgegangen, dass von den 500 Millionen Euro bald nicht mehr viel übrig sein wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Ich habe mir in den letzten Wochen Angebote für eine förderungsfähige Komplettanlage eingeholt und mich für einen Anbieter entschieden. Am Wochenende wollte ich ein ausgesuchtes E-Auto bestellen und dann den Förderantrag stellen. Ich hatte keine Ahnung, dass ich jetzt eigentlich extrem schnell sein musste.
Man hatte noch nicht einmal 1 Tag Zeit, um die Förderung zu beantragen. Spielen wir jetzt eine staatlich organisierte Öko-Lotterie?
Ich finde es unausgegoren, dass jetzt einige „wenige“ mit € 10.000 gefördert werden und alle anderen leer ausgehen. Nach dem Motto: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Und die Politik rühmt sich jetzt auch noch: Wissing – „Das Programm war ein großer Erfolg“.
Ja, groß ist richtig. Eine große Sch**** (sry).!
Für mich war das wieder mal eine unüberlegte und unausgegorene Aktion um Steuergelder punktuell zu verschenken. Natürlich muss auch schon ein gewisser Reichtum vorhanden sein, um überhaupt von dem Förderprogramm profitieren zu können.
Der Erfolg ist jetzt nur, dass viele Förderwillige – wie ich – frustriert sind und jetzt das ganze Projekt abblasen. Und dass das Vertrauen in die Kompetenz dieser Regierung weiterhin verloren geht.
Aber es hat auch etwas Gutes. Denjenigen, die sich weder ein Einfamilienhaus, eine Solaranlage noch ein E-Auto leisten können, gönne ich jetzt auch eine gewisse Schadenfreude an dieser Aktion 😉
Hallo Martin,
ich kann Deinen Frust komplett verstehen. Es wäre viel, viel besser gewesen, die 300 Millionen Euro auf viel mehr Menschen aufzuteilen. Was Wissing damit eigentlich bewirken wollte, verstehe ich bis heute nicht.
Du hast Dir das Projekt aber nicht vorgenommen, weil Du der Regierung einen Gefallen tun wolltest, sondern, weil die Dir, Deinen Lieben, Kindern, Enkeln etc. eine Chance auf die Bekämpfung des Klimaproblems bieten wolltest. Mit Deinem Reichtum, den Du in Elektrifizierung Deines Haushaltes wandelst, bist Du Teil der Klimalösung. Das ist viel größer und wertvoller als 9.600 Euro Förderung.
Daher kann ich Dir nur raten: Mache es trotzdem. Und zwar für Dich und Deine lieben Menschen. Nutze das Privileg, das Du hast.
Viele Grüße!
Martin
So beschissen kann man nicht unbeabsichtigt eine Antragsabgabe programmieren. Entweder soll keiner oder nur bestimmte Lobbykreise das Angebot nutzen können. Normalerweise sollte man gegen eine derartige Verarsche prozessieren können.
Eine beabsichtigte Manipulation trau ich diesen Politikern gar nicht zu. Es wird wie üblich einfach nur unüberlegt etwas gemacht. Über Bedarf und Konsequenzen macht sich keiner einen Kopf. (s. 300.000 verkaufte E-Autos in 2023 zu max. 30.000 Anträgen)
Diese Regierung schafft es mit jeder Aktion sich weiter ins Aus zu schießen. Fehlinformation 300 Mio. anstatt 500 Mio. für 2023. Hier gab es Menschen, die haben nachts um 01:00 noch versucht Anträge abzugeben. Komischerweise gingen einige wenige zu dieser Zeit sogar noch durch obwohl bis Mittag der Topf schon leer war. Die KFW hat es auch nicht für notwendig gehalten die Bürger zu informieren. Man wurde einfach im Glauben gelassen, irgendwann wird es schon klappen. So wurde Deutschlandweit Unmengen an Arbeitskraft vergeudet. Soviel Frust wie hiermit erzeugt wurde ist wieder typisch für diese Hau-Ruck Aktionen.
Es zeigt aber, dass sehr viele Menschen etwas tun möchten. Ich habe noch der alten Regierung vorgeschlagen, einfach den Bürgern ein zinsloses Darlehen anzubieten, das sich durch die Stromeinsparung problemlos tilgen würde. Dafür hätte der Bund nicht mal Geld ausgeben müssen und wir wären sicher schon viel weiter.
Wir finden das Programm extrem ungerecht und unausgewogenen, es sollte unbedingt gestoppt werden, besonders auch weil seit einigen Tagen aus Geldmangel die Mehrwertsteuererhöhung wieder auf 19 % schon zum Jahresende während der Heizperiode seitens des Finanzministers ausgegeben wird.
Diese Förderung 442 macht auch keinen Sinn, weil die wenigsten jetzigen E-Autos mindestens V2Home wirklich können (bidirektionales Laden in den Hausspeicher – internes Netz), geschweige denn V2Grid (zur Netzstabilisierung) in das gesamte Netz.
Ein paar mehr wenige neue Autos können gerade so V2L (reine Powerbank / externe 230 Volt Geräte / Camping). Die ganze Einbindung per Energiemanagement ist noch ein Forschungsprojekt – wenn man nur z.B. die Einbindung unserer Wärmepumpe in die Netzstruktur betrachtet bzw. den Ausbau dann um Solar / E-Auto. Diskussion um Balkonkraftwerke / Zähler usw. lässt grüßen. Da fehlt neben der Technik viel an Gesetz und Steuerproblematik.
Es ist unseres Erachtens total falsch zur Zeit das Programm allein an den jetzigen Besitz eines E-Auto zu koppeln (Leasing sauteuer) – das bringt nichts. Macht endlich eure Hausaufgaben und macht den Strom billiger, die Klientel, die ihr fördern wollt, kann auch noch etwas warten.
Und konstruiert endlich Autos – keine SUVs, die nicht allein schon über 1,5 Tonnen wiegen ohne Akku. Gewicht, was nicht da ist – muss auch nicht bewegt werden – bzw. benötigt Strom. Lieber Minister für Verkehr: Das wäre doch was für die 500 Millionen, die jetzt rausgeschmissen werden.
Hallo,
hab ein Angebot für eine komplette PV-Anlage mit Speicher und Wallbox.
Um die Förderung zu benatragen würde ich, weil auch schon geplant, ein E-Auto kaufen.
Meine Fragen:
– kann das dann auch ein gebrauchtes E-Autos sein?
– Hauptsache irgendein E-Auto ist bereits zugelassen auf mich oder jemand aus dem Haushalt bevor der Antrag gestellt wird? muss im Haushalt vorhanden/zugelassen sein, heißt im Extremfall heute kaufen/morgen zulassen/übermorgen Antrag stellen?
– Was ist wenn das E-Auto technisch nicht als Speicher genutzt werden kann für bidirektional?
Vlt hat gibt es dazu schon Infos. Auf der KFW werden ja FAQs ergänzt, da hab ich aber noch nichts dazu gesehn.
Hallo,
bei uns passen die Gegebenheiten. Wir haben grade einen Neubau bei dem wir eine PV Anlage haben wollen. Wir wollen zudem ein E-Auto leasen.
Wir sind grade dabei bei PV-Anbietern Angbeote anzufordern.
Allerdings stellt sich mit die Frage:
Wenn ich eine große Dachfläche habe und somit mehr Photovoltaikanlage–Wechselrichter installieren wollen, kann ich dann auch den Reststrom einspeisen oder muss der gesamte erzeugte Strom selbst genutzt werden?
LG
Jasmin
Hallo Jasmin,
Das klingt doch super!
Ja, es wird immer Reststrom geben, der ins Netz geht. Daran wird es garantiert nicht scheitern.
Viele Grüße, Martin Jendrischik
Hallo,
meiner Frau gehört das Haus mit PV und Wallbox, hat aber keine Elektroauto. Kann ich eine weitere PV (Nichteigentümer des Hauses) installieren und eine weitere Wallbox? Scheitert das ganze weil das Haus meiner Frau gehört?
Hallo Jürgen,
bitte einmal in die Förderbedingungen reinschauen. Da steht etwas, zu Hausbesitzer und Antragsteller.
Neue Infos ist: Auch wer schon PV-Anlage, Speicher oder Wallbox besitzt, kann Förderung beantragen. Aber ein E-Auto muss vorhanden oder bestellt sein.
Die meisten, die doch bereits ein E-Auto sich geleast haben im eigenen Haus, haben dann auch eine Wallbox installiert und wären an einer PV-Anlage mit Speicher und deren Ausbau interessiert, wenn es eine Förderung gibt. Scheiden die dann aus, weil sie die Wallbox schon installiert haben? Also richtig praktisch durchdacht ist das ganze nicht?
Ja, diese Zielgruppe scheidet aus der Förderoption aus.
Ob Wissing und sein Ministerium die Bedingungen zu restriktiv gestrickt haben, wird sich zeigen. Die Autobranche sieht das jedenfalls so…
VG Martin Jendrischik
Hallo zusammen,
ich verstehe mal wieder ein paar „VORGABE“-Punkte um Programm nicht:
Ggf. kann mir das genauer erläutert werden oder jemand kennt die Antworten:
1) Ladestation: MINDESTENS 11 kW:
Darf denn mit geringeren Leistung geladen werden, auch wenn die PV-Anlage
keine 11kW liefert, was sicher meistens der Fall sein wird
2) Ladestation: MINDESTENS 11 kW:
Darf denn mit geringeren Leistung geladen werden z.B. bei E-Fahrzeugen, die
gar nicht mit 11 kW geladen werden können, z.B. e-Up, e-Golf
3) Ladestation: MINDESTENS 11 kW:
Wenn 1) verneint wird wäre folgendes der Fall:
Dann würde meinst mit NETZ-Strom geladen, weil die wenigsten Privat-Anlagen
dauerhaft 11 kW liefern.
Wenn 2) verneint würde, wären sehr viele SPARSAME E-Fahrzeuge von dem Programm ausgeschlossen
Ist das so gewollt?
Hat dies niemand beachtet?
Oder:
Wurde das Programm trotzdem bewusst so aufgesetzt?
4) Der PV-Strom muss vorrangig zum AUTO-Laden dienen:
Wie genau muss das nachgewiesen werden? Messung?
Was passiert, wenn es nicht eingehalten wird?
5) Der PV-Strom muss vorrangig zum AUTO-Laden dienen:
Das dürfte bei sehr vielen Anwendungen schief bzw. gar nicht gehen:
z.B. PV: 10 kWp
PV: Stromerzeugung: ca. 10.000 kWh/a
Hausstromverbrauch: ca. 4.000 kWh/a bei einem 4 Personenhaushalt
E-Autoverbrauch ca. 3.000 kWh/a bei ca. 20.000 km/a mit 15 kWh/100 km
Wenn mit mind. 11 kW geladen werden müsste, s.o., wäre der geförderte hauseigene Stromspeicher
nur in der Lage max. ca. 10 kWh pro Ladevorgang zu liefern. Bei üblichen AUTO-Akku´s mit ca.
40 kWh und mehr Kapazität würde so max. 25% der Energiemenge aus dem hauseigenen Akku
für die E-Auto-Ladung zur Verfügung stehen, d.h. ca. 750-1.000 kWh (0,25-0,33 * 3.000 kWh) wären dann als
PV-Strom im Auto nutzbar.
Das wäre aber deutlich weniger als „Vorrangig“ für die Auto-Ladung.
Dann müsste die Förderung doch in fast allen Fällen zurückgezahlt werden
Daher wieder die Fragen:
Ist das so gewollt?
Hat dies niemand beachtet?
Oder:
Wurde das Programm trotzdem bewusst so aufgesetzt?
D.h.:
Fragen über Fragen.
Ggf. sehr ich das aber auch mal wieder „zu genau“ :)!
Hallo Frank,
ich bin nicht der Pressesprecher des Ministeriums. Aber ich habe ein Gefühl, was Deine Fragen angeht.
Das Wichtigste: Es geht nur um die nominelle Leistung der Wallbox. Nicht darum, ob sie auch weniger laden kann. Aus meiner Sicht ist weniger, nämlich solaroptimiert Laden, sogar gewünscht. Bei einem früheren Förderprogramm war die Bedingung „maximal 11 kW“, was deutlich sinnhafter erscheint.
Und: Mehrbedarf an Strom soll ja über einen Ökostrom-Tarif abgedeckt werden.
Bei der Frage, was zuerst mit der PV-Anlage bedient wird, hast Du ziemlich Recht. In der Richtlinie steht nur, dass das System fähig sein muss, ein Energiemanagementsystem zu haben. Ein HEMS kann sicherlich so eingestellt werden, dass die erzeugte Energie immer zuerst ins Elektroauto geht, erst danach der Hausverbrauch bedient wird, und danach dann der Zwischenspeicher genutzt wird. So wirklich viel Sinn macht das Ganze nicht.
Es ist das gesamte Konstrukt, das mir nicht so recht einleuchtet. Ich fürchte, das Ganze wird ein Rohrkrepierer werden.
VG Martin Jendrischik
Hallo,
da sind ja alle die wieder gekniffen, die sich sowohl PV und Batterie und Wallbox bereits installiert haben! Wieso soll das Auto schon da sein und die anderen Teile nicht?? Versteh ich nicht!
Förderung hat immer den Makel, dass nicht die Pioniere profitieren, sondern es meist erst dann Förderung gibt, wenn es um den Massenmarkt geht. Allerdings: Wer schon investiert hat, profitiert wahrscheinlich von höherer Einspeisevergütung etc. Und: Jeder Tag mit eigenen Anlagen zählt.
Warum es diese restriktiven Bedingungen gibt, kann ich nicht beantworten. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der Fördertopf schnell ausgeschöpft wird.
Viele Grüße, Martin Jendrischik