
KI-gestützte Rohstoffsuche: Kobold Metals im Aufwind
Nach Sambia-Erfolg: Findet KoBold jetzt auch Lagerstätten auf Grönland?
Die grüne Transformation braucht Rohstoffe – und zwar viele. Doch woher nehmen, ohne Raubbau zu betreiben? Das Cleantech-Unternehmen Kobold Metals setzt auf KI-gestützte Rohstoffsuche, um verborgene Lagerstätten aufzuspüren. Mit Erfolg: In Sambia entdeckte das von Bill Gates und Jeff Bezos unterstützte Startup das größte Kupfervorkommen des Landes seit Jahrzehnten. Eine Technologie, die laut Breakthrough Energy Ventures-Chef Carmichael Roberts „eine sicherere, erschwinglichere und saubere Energiezukunft für alle“ schaffen kann.
Sambia als Startschuss – „Wie Kakula in Größe und Qualität“
Die Nachricht von der Kupferentdeckung in Sambia schlug Anfang 2024 ein wie eine Bombe. Kobold Metals hatte mithilfe seiner KI-gestützten Technologie namens „Machine Prospector“ ein Areal identifiziert, das sich als wahre Schatzkammer entpuppte. Mehr dazu ist hier zu erfahren – auf der Webseite des Unternehmens mit starker Geschichte rund um die afrikanische Rohstoffsuche.
Die Mine Mingomba soll ab den 2030er-Jahren jährlich mindestens 300.000 Tonnen Kupfer liefern und gilt als eine der ergiebigsten und hochwertigsten unterirdischen Lagerstätten weltweit. Kobold-Präsident Josh Goldman verglich das Potenzial der Entdeckung mit der Kamoa-Kakula-Mine in der Demokratischen Republik Kongo und sagte, Mingomba sei „wie Kakula in Bezug auf Größe und Qualität“.
Milliarden-Finanzierung für die Expansion
Der Erfolg in Sambia zog weitere Investoren an. Im Januar 2025 schloss Kobold Metals eine Finanzierungsrunde über 537 Millionen Dollar ab, die das Unternehmen mit fast 3 Milliarden Dollar bewertet. Neben den Altinvestoren Bill Gates‘ Breakthrough Energy Ventures und Jeff Bezos stiegen auch neue Geldgeber wie Durable Capital Partners ein. Insgesamt hat Kobold Metals damit bereits eine Milliarde Dollar eingesammelt.
„Die Mission von KoBold ist es, das globale Angebot an kritischen Ressourcen zu erweitern und zu diversifizieren, die für Wohlstand, Energietechnik, KI und Sicherheit unerlässlich sind“, sagte Kobold Metals CEO Kurt House.
Das frische Kapital soll vor allem in die Weiterentwicklung bestehender Projekte fließen, allen voran die Kupfermine in Sambia. Rund 40 Prozent der neuen Mittel sind für die Entwicklung der Mine Mingomba vorgesehen, so House.
Doch auch die Expansion in neue Regionen steht auf der Agenda: Kobold Metals plant, in mindestens drei weiteren Ländern aktiv zu werden, darunter Finnland und Botswana. Auch Lithium-Vorkommen in Kanada stehen im Fokus.
KI als Schlüssel zur nachhaltigen Rohstoffgewinnung – Das Rennen um Grönland
Kobold Metals zeigt, wie KI-gestützte Rohstoffsuche die grüne Transformation unterstützen kann. Indem das Unternehmen gezielt nach Lagerstätten sucht, lassen sich unnötigeUmweltbelastungen vermeiden. Stellen wir uns vor, Kobold Metals findet weitere Lagerstätten – wie es das Cleantech-Startup bereits seit 2021 in Grönland versucht.
Dort sucht Kobold Metals mithilfe von KI nach Batteriemetallen wie Nickel, Kupfer, Kobalt und Platin. Findet Kobold Metals weitere Lagerstätten, könnte es sogar unnötig werden, Rohstoffe aus ökologisch sensiblen Gebieten wie den Ozeanen zu gewinnen.
Die KI-gestützte Technologie von Kobold Metals analysiert riesige Datenmengen aus verschiedenen Quellen – von alten Bohrergebnissen bis hin zu Satellitenbildern. So lassen sich geologische Muster erkennen, die auf verborgene Rohstoffvorkommen hindeuten. Das spart Zeit, Kosten und schont die Umwelt.
KI-gestützte Rohstoffsuche und die Kreislaufwirtschaft
Die grüne Transformation ist eng mit dem Konzept der Kreislaufwirtschaft verbunden. Das bedeutet, dass Rohstoffe möglichst lange im Wirtschaftskreislauf gehalten werden sollen, um Ressourcen zu schonen und Abfall zu vermeiden. Kobold Metals ist im Aufwind und kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, indem das Unternehmen die Rohstoffbasis für die Kreislaufwirtschaft sichert.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.