Kia und Hyundai setzen auf 800-Volt-Ladesysteme in Elektroautos ab 2021.
Das Schnellladenetzwerk Ionity von BMW, Daimler, Ford und Porsche bekommt weitere Partner: Kia und Hyundai haben nun ihr Investment öffentlich gemacht, um die öffentliche Ladeinfrastruktur insbesondere an europäischen Autobahnen ausweiten zu können. Bemerkenswert: Kia und Hyundai setzen künftig auf 800-Volt-Ladesysteme. Und das in Kia- und Hyundai-Elektroautos schon ab 2021. Porsche beispielsweise setzt im gerade vorgestellten Taycan auf 800 Volt.
Durch die Ausstattung mit 800-Volt-Ladesystemen soll das sogenannte High-Power-Charging mit bis zu 350 Kilowatt möglich werden. Damit reduzieren sich die Ladezeiten für Elektroautos deutlich – Langstreckenfahrten werden noch komfortabler möglich. Das ist wichtig, weil für viele potenzielle Käufer eines Hyundai Kona beispielsweise der Kauf des Fahrzeugs mit kleinerer Batterie (39,2 kWh) ausreichen dürfte. Denn die sich daraus ergebende Reichweite von mehr als 250 Kilometern reicht für den Stadtverkehrs-Alltag aus.
Das Joint Venture Ionity, dem Kia nun beitritt, betreibt inzwischen 140 Ladestationen, 50 sind im Bau. Die Stationen arbeiten mit dem universellen Ladestandard CCS (Combined Charging System) und gewährleisten dadurch größtmögliche Kompatibilität mit verschiedensten Elektrofahrzeugen. Bis 2020 sollen insgesamt 400 Ladestationen zur Verfügung stehen.
Kia und Hyundai untermauern Vorreiterrolle bei Elektromobilität
Mit dem Einstieg bei Ionity untermauert der Konzern seine Vorreiterrolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen: Kia und Hyundai planen bis 2025 die Einführung von insgesamt 44 umweltfreundlichen Modellen. Mit dem Kia e-Niro und dem Hyundai Kona hat das Unternehmen zwei herausragende Elektroautos auf den Markt gebracht, die sich auch in Europa bereits großer Beliebtheit erfreuen. Allerdings ist die Wartezeit auf einen Kona oder einen e-Niro relativ lang. Das soll sich durch den Aufbau einer europäischen Fertigung in Zukunft ändern.
In der Pressemitteilung zum Einstieg von Kia über Hyundai Motors beim Ladenetzwerk Ionity wurde nicht bekannt, wie viel Geld die Südkoreaner nun in die Hand nehmen, um Teil des Schnellladenetzwerks zu sein. Klar ist, weil die Hyundai Gruppe nun fünfter Teil des Konsortiums ist, dass sie 20 Prozent der Anteile halten werden.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.