Insbesondere im Schwerlastverkehr sollen neben Elektroantrieben auch strombasierte Kraftstoffe genutzt werden.
Die Bundesregierung hat sich im Klimaschutzprogramm 2030 (…hier steht, was die Regierung im Sektor Erneuerbare vorhat) zu strombasierten Kraftstoffen etwa im Schwerlastverkehr bekannt. Demnach soll bis 2030 ein Drittel der Fahrleistung im schweren Straßengüterverkehr elektrisch gefahren werden oder aber auf Basis sogenannter Power Fuels klimaneutral gestaltet werden. Die Anschaffung von LKW mit alternativen Antrieben fördert die Bundesregierung explizit.
Um den Betrieb von LKW mit alternativen Antrieben zu erleichtern, soll die Ladeinfrastruktur im Rahmen eines Masterplans Ladeinfrastruktur gezielt ausgebaut werden. Dieser soll noch dieses Jahr vorgelegt werden und natürlich auch die Versorgung von Personenkraftwagen auf Elektroantrieb mit einschließen. Die LKW-Maut soll eine CO2-Differenzierung zugunsten klimaschonender Antriebe erhalten. Ab 2023 wird ein CO2-Aufschlag auf die LKW-Maut unter Ausnutzung des rechtlichen Spielraums eingeführt werden.
Strombasierte Kraftstoffe: Europäische E-Fuel-Versorgung als Ziel
Die Bundesregierung wird für die Entwicklung und großvolumige Skalierung der Elektrolyse- und Raffinerieprozesse zur Erzeugung von strombasierten, klimaneutralen Gasen und Kraftstoffen Rahmenbedingungen schaffen. Dies soll den Einsatz klimaschonender Grund- und Kraftstoffe insbesondere in der Industrie, der Chemie sowie im Luft-, Schwerlast und Schiffsverkehr ermöglichen. Es wird auch eine industriepolitische Initiative der Europäischen Union zum Aufbau einer leistungsfähigen E-Fuel-Versorgung auf den Weg gebracht.
Mittel- und langfristig muss auch die Brennstoffzellentechnologie auf Wasserstoffbasis im Mobilitätssektor zu einer breiten Anwendung gelangen.
Zum Ziel der Technologieoffenheit bekennt sich die Bundesregierung im Klimaschutzprogramm nicht erkennbar. Durch Nennung von Biokraftstoffen – sie sollen verstärkt aus Abfall- und Reststoffen gewonnen werden, Elektroautos, strombasierten Kraftstoffen und der Brennstoffzelle, die langfristig in Kombination mit grünem Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen soll, gibt die Regierung relativ vielen Technologien eine Chance.
Insgesamt wirkt das Klimaschutzprogramm aber an vielen Stellen wie eine Zusammenfassung von Programmen, die aus den Ministerien heraus ohnehin bereits bekannt sind. Welche zusätzlichen Emissionseinsparungen damit dann verbunden sein können, steht in den Sternen. Generell ist die Ausrichtung durchaus begrüßenswert. Es bedarf aber an vielen Stellen auch deutlicher Konkretisierung.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.