Cleanthinking kompakt: ### Heineken setzt auf Elektro-LKW von Mercedes ### Erste Verkostung von kultiviertem Fleisch ### Indien beschleunigt Energiewende ###
Verkehrswende: Elektro-LKW bringen Heineken-Bier nach Deutschland
Die Deutschen haben eine Vorliebe für Bier. Sie konsumieren mehr davon als fast jede andere Nation. Jetzt haben sie die Möglichkeit, es mit vollelektrischen Lastwagen liefern zu lassen. Ein schwedisches Start-up namens Einride hat eine Flotte von fünf batterieelektrischen Lkw aufgebaut, um Bier zwischen der Heineken-Brauerei in Den Bosch, Niederlande, und dem Zentrallager in Duisburg, Deutschland, zu transportieren.
Diese Mercedes eActros 300 transportieren täglich zehn volle Lkw-Ladungen über eine Strecke von etwa 135 km. Jedes Fahrzeug hat eine Tagesreichweite von rund 300 Kilometern. Die Lastwagen laden ihre Batterien bei Schnellladestationen des finnischen Cleantech-Startups Kempower auf, wenn sie zur Brauerei zurückkehren. Obwohl Heineken das Bier herstellt und Mercedes die Lastwagen produziert, bekommt Einride den Ruhm. Warum? Nun, sie bieten ihren Kunden ein Transport-as-a-Service-Paket an, das umweltfreundlich ist.
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Einride hat bereits zuvor Biertransporte durchgeführt. Carlsberg, eine dänische Brauerei, hat ihre Logistik in Teilen Schwedens auf Einride-Elektro-Lkw umgestellt. In Belgien werden Einride-Lkw für AB InBev eingesetzt. Darüber hinaus nutzt PepsiCo in Großbritannien die Elektro-Lkw von Einride, um Snacks wie Doritos von ihren Fabriken in den Midlands zu transportieren. (Quelle: TNW)
Alternative Proteine: Erste Verkostung von kultiviertem Fleisch in Europa
Obwohl der Markt für kultiviertes Fleisch noch in den Anfängen steckt, wird er in den kommenden Jahren voraussichtlich stark expandieren. Laut einem Report von McKinsey könnte der Markt für kultiviertes Fleisch bis 2030 ein Volumen von 25 Milliarden US-Dollar erreichen.
Aber es geht voran im Sektor Alternative Proteine: Das isländische Cleantech-Unternehmen ORF Genetics und der australische Innovator für neuartige Lebensmittel, Vow Food, haben am 12. Februar die erste Verkostung von kultiviertem Fleisch in Europa durchgeführt.
Bei dem Event war auch Katrín Jakobsdóttir, die Premierministerin von Island und aktuelle Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft, anwesend. Sie hat zum ersten Mal kultiviertes Fleisch probiert: „Es ist klar, dass sich unsere Lebensmittelsysteme ändern müssen. Es ist auch klar, dass wir Innovation und Technologie nutzen müssen, um neue Wege zur Bewältigung des Klimaproblems zu finden. Das ist genau das, was wir heute hier auf den Verkostungstischen sehen. Kultiviertes Fleisch ist eine der Lösungen für das Klimaproblem.“ (Quelle: Vegconomist)
Energiewende: Indien investiert Milliarden in Aufdach-PV
Bloomberg Green berichtet über die Pläne Indiens, neun Milliarden US-Dollar in Aufdach-Photovoltaikanlagen zu investieren. Mit dem Kapital könnten zehn Milliarden Haushalte mit Solarmodulen auf dem Dach ausgestattet werden. Hintergrund der Initiative: Die Erneuerbare-Energien-Industrie Indiens boomt zwar – die Aufdach-PV gilt aber bislang als das schwächste Segment in diesem Bereich.
Das Ziel Indiens ist ehrgeizig: Bis 2030 will das Land 73 Gigawatt Solarenergieerzeugung schaffen. Das Subventions-Programm, das Premierminister Narendra Modi anstrebt, wird durch günstige Kredite ergänzt. Überschüssiger Strom soll ans Netz zurück verkauft werden können. „Das Programm wird zu mehr Einkommen, niedrigeren Stromrechnungen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen für die Menschen führen“, so Modi bei X. (Quelle: Bloomberg Green / X)
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.