Der französische Pionier im biologischen Kunststoffrecycling, Carbios, arbeitet intensiv an einem bedeutenden Meilenstein im Kampf gegen die Plastikverschmutzung. Am 25. April 2024 feierte das Unternehmen die Grundsteinlegung für die weltweit erste PET-Biorecycling-Anlage im französischen Longlaville auf Basis von enzymatischem Recycling.
Diese erste kommerzielle Anlage markiert – wenn sie in Betrieb geht – einen entscheidenden Schritt in Richtung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe und Textilien. Die hochmoderne Anlage für Kunststoffrecycling wird eine jährliche Verarbeitungskapazität von 50.000 Tonnen PET-Abfall haben, was etwa zwei Milliarden farbigen Flaschen, 2,5 Milliarden Lebensmittelbehältern oder 300 Millionen T-Shirts entspricht.
Die innovative Technologie von Carbios, die enzymatische Depolymerisation, ermöglicht es, PET-Abfälle in ihre ursprünglichen Bestandteile zu zerlegen. Diese können dann wieder für die Herstellung neuer Produkte verwendet werden, wodurch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und die Menge an Kunststoffabfällen reduziert wird.
Die Grundsteinlegung wurde in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Industrie gefeiert, darunter der französische Präsident Emmanuel Macron (Linkedin), der die Anlage als „französischen Stolz“ und „Symbol für die ökologische Transformation“ bezeichnete. Die Anlage wird nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch 150 direkte und indirekte Arbeitsplätze in der Region schaffen.
Anlage für Kunststoffrecycling bis 2025 in Betrieb
Carbios hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und plant, die Anlage bis 2025 in Betrieb zu nehmen. Das Unternehmen arbeitet bereits mit mehreren Partnern zusammen, darunter große Marken wie L’Oréal, L’Occitane en Provence und Puma, um die Verwendung von recyceltem PET in ihren Produkten zu fördern.
Mit der Inbetriebnahme dieser Anlage wird das Cleantech-Unternehmen eine neue Ära des Kunststoffrecyclings einläuten. Die enzymatische Depolymerisation bietet eine nachhaltige und effiziente Lösung für das wachsende Problem der Plastikverschmutzung und trägt dazu bei, eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, in der Kunststoffe nicht mehr als Abfall betrachtet werden, sondern als wertvolle Ressource.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.