Laden für alle: Berlin rüstet Laternen zu Ladestationen um

Berliner Cleantech-Unternehmen wie ubitricity und Hubject setzen sich mit Vorschlägen für Laden für alle durch / Partner sind u.a. der EUREF-Campus und die GASAG

Laden für alle: Was oft als unmöglich erscheint, wird in Berlin mit einem wichtigen Projekt angeschoben. Im Rahmen des Sofortprogramms Saubere Luft entstehen 1.600 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte mit Abrechnung – u.a. an Laternen und in Parkhäusern. Federführend beteiligt sind die Berliner Cleantech-Unternehmen ubitricity und Hubject.

Einige Londoner Vororte profitieren bereits von der ubitricity-Lösung für einfaches Laden von Elektroautos. Das Berliner Cleantech-Unternehmen rüstet Laternen in ganz normalen Straßen zu Ladesäulen um und will damit vor allem auch denjenigen Zugang zu Ladeinfrastruktur ermöglichen, die keinen festen Parkplatz oder gar eine Garage haben. Herzstück ist dabei, dass die Intelligenz zur Abrechnung nicht in der Ladesäule steckt, sondern im Ladekabel.

Mit dem Projekt „Aufbau von Mobile Metering Ladepunkten im öffentlichen Raum“ werden bis zu 1.000 Laternenladepunkte in den Berliner Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf errichtet und erprobt. Untersucht werden soll, wie der Aufbau öffentlicher Ladepunkte für Anwohnerinnen und Anwohner ohne dauerhaften und gesicherten Zugang zu privaten Parkplätzen erfolgen kann.

Mobile Metering zum Laden für alle

Die geplanten, sogenannten Mobile Metering Ladepunkte werden mit diesem SmartCable zu nutzen sein – einem intelligenten Ladekabel mit integriertem Stromzähler für das Nutzerinnen und Nutzer einen Vertrag mit einem Stromanbieter ihrer Wahl abschließen. In einem früheren Projekt beispielsweise auch mit dem heutigen Projektpartner GASAG.

Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, kosteneffiziente Ladeinfrastruktur für Elektromobilität in Berlin zu fördern, um so maßgeblich zur Reduktion der innerstädtischer Stickoxidwerte beizutragen. Im weiteren Verlauf des Projekts soll dann der vereinheitlichte Zugang zur gesamten Berliner Ladeinfrastruktur im Fokus, um eine einfache, diskriminierungsfreien Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur zu ermöglichen.

Die Projektpartner wollen in Kürze auf der Plattform www.neueberlinerluft.de über die Fortschritte des Vorhabens informieren. Wird „Laden für alle“ in Berlin also bald zur erfreulichen Realität? Sicherlich nicht mit 1.600 weiteren Ladepunkten, aber doch basierend auf dem Engagement einer Vielzahl von Institutionen durchaus denkbar. Berlin macht damit einen wichtigen Schritt hin zur Elektromobilität.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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