Las Vegas: Tesla eröffnet erste V3-Superchargerstation
V3-Superchargerstation soll Laden mit 250 Kilowatt und Standzeiten von maximal 15 Minuten ermöglichen. Zwischenspeicher und PV-Dach inklusive.
Wie sehen die Supercharger-Stationen der Zukunft aus? Tesla hat jetzt darauf erstmals einen Vorgeschmack gegeben und eine V3-Superchargerstation in Las Vegas eröffnet. Vor Monaten hatte der Elektroautobauer aus Kalifornien die neue Version der Supercharger vorgestellt und dabei angekündigt, die typische Ladezeit solle auf 15 Minuten sinken.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur von Tesla nimmt immer größere Formen an – klar, die Zahl der Elektroautos wächst und künftig will Tesla auch die Menschen als potentielle Käufer erreichen, die besonders viel und lange Strecken fahren. Oft ist es nur das Gefühl des Könnens, das überwiegt, aber das wird sicher erst in der nächsten oder übernächsten Generation weniger werden.
Die Station ist mit Photovoltaik überdacht und verfügt über Batteriespeicher, um die schnelle Ladeleistung von derzeit 250 Kilowatt ermöglichen zu können. Klar ist: Jeder Supercharger dieser Größenordnung wird einen großen Zwischenspeicher benötigen – ansonsten werden die Netzanschlusskosten sowie die Stromkosten zu Peakzeiten ins Unermessliche steigen.
Nach der Vorstellung der Supercharger-Version V3 vor vier Monaten war es zunächst still geworden um die versprochene Innovation. Zunächst wurden nur zwei Teilstationen mit modernster Ladetechnik gebaut. Jetzt ist die Superchargerstation in Las Vegas die erste vollwertige Ladestation mit dem neuen Ladegerät.
Es ist beeindruckend: Schön konsequent geht Tesla seinen Weg weiter, getrieben von der Mission, die Disruption von Auto- und Energiebranche voranzutreiben. Trotz aller Negativ-Presse kann kein anderer Autobauer der Welt bislang ansatzweise mit dem Tempo Schritt halten, das Tesla vorgibt.
Volkswagen als künftiger Tesla-Konkurrent
Ab kommendem Jahr wird Volkswagen der erste Player sein, der es ernsthaft auf allen Ebenen versuchen dürfte: Mit einer Modellvielfalt, bei der Tesla nicht mithalten kann. Aber völlig unklar ist, ob Volkswagen damit erfolgreich sein wird. Derzeit versucht der Auto-Gigant, die Menschen hinter der Mission Elektromobilität zu vereinen:
Volkswagen könnte die Lücken schließen, die Tesla bislang nicht geschlossen hat. Insbesondere, das Elektroauto für den Massenmarkt zu bauen, das weniger als 30.000 Euro kosten wird. Tesla hat zwar gerade wieder die Preise für das Model 3 gesenkt, aber nicht ausreichend, um ansatzweise in die Richtung 30.000 Euro zu kommen.
Die folgenden Tesla-Modelle wie Model Y und Pickup werden die Preisspirale kaum nach unten ausschlagen lassen, sondern zu guten Margen in höherpreisigen Marktsegmenten führen. Es bleibt spannend, ob Volkswagen dann ab kommendem Jahr tatsächlich ein ernsthafter Konkurrent von Tesla werden wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.