Sicherheit und Lärm: Stadtrat geht gegen Macrons Entscheidung vor.
Ein Lastkahn auf der Seine als Startrampe für Flugtaxis? Volocopter, das deutsche Cleantech-Unternehmen hinter dem ambitionierten Flugtaxi-Projekt, hat von der französischen Regierung grünes Licht für diese ungewöhnliche Idee erhalten: Die Olympischen Sommerspiele in Paris sollen als Bühne für eine öffentliche Feuertaufe des Dienstes dienen, doch der Plan sorgt für Widerstand. Der Pariser Stadtrat hat bereits angekündigt, sich gegen die Entscheidung der Macron-Regierung zu stellen.
Doch der Weg zum Höhenflug ist noch steinig: Der Pariser Stadtrat hat bereits angekündigt, sich gegen die Entscheidung der Macron-Regierung zu stellen. Sicherheitsbedenken und mögliche Lärmbelästigungen sind die Hauptgründe für den Widerstand. Ob die VoloCity-Flugtaxis trotz der Widerstände in zwei Wochen abheben können, bleibt abzuwarten.
Volocopter hat bewegte Wochen hinter sich. Im Mai 2024 wurde bekannt, dass es eine Finanzierungslücke von 100 Millionen Euro bei dem innovativen Unternehmen gab. Im März 2024 hatten Volker Wissing und Markus Söder über staatliche Förderung in Millionenhöhe nachgedacht – letztlich scheiterte die Unterstützung am Widerstand von Hubert Aiwanger im Bayerischen Kabinett. Erst im Juni 2024 gelang es, die Finanzierungslücke durch Kapital der Bestandsinvestoren zu decken und so eine Insolvenz zu verhindern.
Volocopter hat bewegte Wochen hinter sich. im Mai 2024 wurde bekannt, dass es eine 100-Millionen-Finanzlücke beim innovativen Unternehmen gibt. Im März 2024 hatten Volker Wissing und Markus Söder über staatliche Förderung mit Millionen nachgedacht, doch die Unterstützung scheiterte letztlich am Widerstand von Hubert Aiwanger im Bayerischen Kabinett. Erst im Juni 2024 gelang es dann, die Finanzierungslücke durch Kapital der Bestandsinvestoren zu decken und so eine Insolvenz zu verhindern.
Genehmigung von 900 Demonstrationsflügen bis Jahresende
Die französische Regierung hat ihre Zustimmung für einen schwimmenden Vertiport auf der Seine (auf einem Lastkahn) gegeben, der speziell für die Volocopter-Elektroflugtaxis konzipiert wurde. Dieser einzigartige Heliport befindet sich in strategisch günstiger Lage in der Nähe des Bahnhofs Austerlitz und ist einer von fünf geplanten Standorten in Paris. Während der Olympischen Sommerspiele wird er das Zentrum der Volocopter-Demonstration sein.
Allerdings sind die genehmigten Flüge vorerst auf Demonstrationszwecke beschränkt und dürfen nicht kommerziell genutzt werden. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) muss noch ihre Zustimmung für den regulären Betrieb geben. Der schwimmende Vertiport ist zudem zeitlich begrenzt und darf nur bis Ende des Jahres genutzt werden, wobei die Gesamtzahl der Flüge auf 900 limitiert ist. Pro Stunde dürfen nur zwei Flugtaxis starten oder landen, und das auch nur tagsüber zwischen 8 und 17 Uhr.
Die weiteren Start- und Landeplätze sind in Pariser Vororten vorgesehen, darunter am Flughafen Charles de Gaulle.
„Absurdität für Superreiche“: Pariser Stadtrat klagt gegen die Pläne
Der Pariser Stadtrat ist nicht zufrieden mit der Entscheidung für eVTOLs (elektrische Senkrechtstarter und -lander) als neue Verkehrsmittel über der französischen Hauptstadt. Vertreter der Stadt sehen Flugtaxis allgemein als „ein umweltschädliches Gadget für Ultrareiche, die es eilig haben.“ Die Umweltbehörde beklagt insbesondere den Energieverbrauch, der dreimal so hoch sein soll wie der eines Elektroautos.
Ein weiterer Grund, die Pläne von Macron und Volocopter als „Absurdität für Superreiche“ abzutun, ist die ebenfalls kritisierte Lärmbelästigung. Ob die Demoflüge ohne Passagiere schon bald als visuelle Nachrichten um die Welt gehen werden, wird sich also noch entscheiden müssen. In zwei Wochen starten die Olympischen Spiele, und die juristische Auseinandersetzung dürfte ein entscheidender Wendepunkt oder eben Meilenstein für Volocopter (aber auch Lilium) sein: Wollen Europas Städte Flugtaxis oder doch eher nicht?
EHang: Konkurrenz aus China bereits im kommerziellen Betrieb
Während Volocopter in Europa noch um Genehmigungen kämpft, hat der chinesische Konkurrent EHang bereits einen entscheidenden Vorsprung. Das Unternehmen hat alle erforderlichen Zulassungen für den kommerziellen Betrieb seiner Flugtaxis erhalten und bietet bereits touristische Flüge an beliebten Zielen in China an, darunter der Tianchi-See und die OH-Bucht in Shenzhen:
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.